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Wiedereinführung des Karenztags? Ein Statement des BPM

15.01.2025  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesverband der Personalmanager.

Die neusten Zahlen zu den Krankenständen in Deutschland hat eine Debatte um die Karenztage entfacht. Sollen Mitarbeitende nun ab dem ersten Tag der Krankmeldung keine Lohnfortzahlung erhalten, wenn sie sich ohne Attest krankmelden? Der Bundesverband der Personalmanager*innen kommentiert.

„Wir als Bundesverband der Personalmanager*innen mahnen hier in erster Linie zur Besonnenheit. Denn was in der schnell entfachten Diskussion vergessen wird: es gab eine Umstellung im System. Mit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sind die Kurzzeiterkankungen nun systematisch erfasst. Wo Arbeitnehmer*innen früher die Krankschreibungen selbst bei der Krankenkasse einreichen mussten – und dies nicht unbedingt immer getan haben – werden die Daten jetzt direkt an die Kassen übermittelt. Damit ist bereits ein Großteil des „plötzlichen“ Anstiegs belegbar. Daher sagen wir als BPM: aussagekräftige Schlüsse können wir erst treffen, wenn die Datengrundlage tatsächlich vergleichbar ist.

Zudem gilt für uns: Arbeiten soll nur, wer gesund ist. Präsentismus ist keine Lösung und fördert weder die Gesundheit unserer Mitarbeitenden noch die Produktivität unsrer Unternehmungen.

Sollte es aber einmal begründetes Misstrauen geben, haben wir auch ohne die Einführung von Karenztagen als Personaler*innen bereits wirksame Handlungsoptionen im engen Schluterschluss mit den Führungskräften. Bei wiederkehrenden Krankmeldungen an bestimmten Tagen, wie immer montags oder freitags, kann Misstrauen aufkommen. Hier müssen Gespräche geführt werden, um zu verstehen, warum Mitarbeitende sich regelmäßig krankmelden. Liegt ggf. eine Belastung im privaten Umfeld vor, oder ist die Person mit dem Job unzufrieden. Es sollte also die Ursachenforschung im Vordergrund stehen. Sofern hiermit keine Verbesserung erzielt wird, sind arbeitsrechtliche Konsequenzen zu prüfen und zu ziehen.“

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