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Wie sich die Karrierepräferenzen junger Berufstätiger während der Corona-Pandemie verändert haben

30.09.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: presseportal.de.

Im Vergleich zum Vorjahr legen Young Professionals mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT oder Naturwissenschaften deutlich mehr Wert auf Anerkennung von Leistung, Respekt gegenüber Mitarbeitenden und eine sichere Anstellung.

Die Mehrheit von ihnen hat Interesse an Remote Work. Rund die Hälfte der jungen Berufstätigen der vier Fachbereiche zieht kleine oder mittelständische Unternehmen größeren Organisationen vor. Nationale Unternehmen dominieren die Top 30. Das sind Ergebnisse des aktuellen Young Professional Survey 2021 von Universum*, auf dem die Rankings der Attraktivsten Arbeitgeber basieren. Die Employer-Branding-Beratung, die Teil der StepStone-Gruppe ist, hat dafür in diesem Jahr insgesamt 16.600 junge Berufstätige in Deutschland befragt.

"Die spannende Frage ist, wie das durch die Corona-Pandemie erzwungene Homeoffice dazu beigetragen hat, die Eigenschaften attraktiver Arbeitgeber zu verändern. Die Daten lassen vermuten, dass die mit Corona verbundenen Veränderungen der Arbeitswelt Young Professionals durchaus herausfordern. So scheint beispielsweise das große Interesse an Remote Work dafür zu sprechen, dass sie die gewonnene Flexibilität schätzen. Gleichzeitig gehen damit verschiedene Befürchtungen einher. Je nachdem, welche Talente Arbeitgeber suchen, sind sie gefordert, die Sorgen zu adressieren und passende Modelle zu entwickeln", kommentiert Tina Smetana, Country Manager Germany bei Universum, die Rankings.

Mit Remote Work gehen auch Bedenken einher

Rund zwei Drittel der jungen Berufstätigen mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen und Naturwissenschaften haben Interesse an Remote Work. In der Informatik sind es sogar 85 %. Gleichzeitig hat rund die Hälfte der Young Professionals Bedenken, isoliert zu sein und weniger soziale Kontakte mit ihrem Team zu haben. Jeweils rund zwei Drittel befürchten, dass das Onboarding aus der Ferne nicht so effektiv ist oder Arbeitgeber im Büro präsente Mitarbeitende bevorzugen könnten.

Mehr Wert auf Anerkennung, Respekt und Sicherheit

Von den Aspekten, die Arbeitgeber attraktiv machen, hat die Anerkennung von Leistung deutlich an Bedeutung gewonnen. Bei jungen Berufstätigen der Wirtschaftswissenschaften, des Ingenieurwesens und der Informatik schafft es dieser Aspekt erstmals unter die Top 10. "Das könnte mit der mit der Arbeit im Homeoffice zusammenhängen: Die eigene Leistung ist dort eventuell weniger transparent als vor Ort im Büro. Jungen Berufstätigen ist vielleicht bewusst geworden, dass es nun schwieriger ist, dafür die gewünschte Anerkennung zu bekommen, sodass dieser Aspekt für sie wichtiger geworden ist", so Smetana.

Ebenfalls deutlich wichtiger geworden ist Respekt gegenüber Mitarbeitenden. Zwar schafft es das Attribut noch nicht unter die Top 10, hat aber bei den jungen Berufstätigen mit einem Abschluss im Ingenieurwesen oder in den Naturwissenschaften am meisten an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung zeigt sich sowohl bei Studierenden als auch bei Young Professionals. Das spricht für eine gesellschaftliche Entwicklung, die unabhängig von der aktuellen Lebenssituation ist. Möglicherweise hat die Krise das Bedürfnis nach einem respektvollen Umgang miteinander gestärkt.

Nicht ganz so überraschend ist der stärkere Fokus auf einer sicheren Anstellung. Bei jungen Berufstätigen des Ingenieurwesens und der Naturwissenschaften ist dieser Aspekt jeweils von Rang 5 auf 4 und 3 gestiegen. Bei Young Professionals der Wirtschaftswissenschaften und Informatik zählt eine sichere Anstellung auf Rang 8 und 4 erstmals zu den Top 10. Generell an Bedeutung verloren haben dagegen attraktive Produkte und Dienstleistungen, Prestige sowie Work-Life-Balance. "Die Gründe hierfür lassen sich lediglich vermuten: Sind diese Aspekte in Anbetracht eines drohenden Jobverlustes gar nicht mehr so wichtig? Oder konnte das Homeoffice beispielsweise dazu beitragen, mehr Work-Life-Balance zu realisieren?", so Smetana.

Die Attraktivsten Arbeitgeber der Young Professionals

Auch an der Spitze der Arbeitgeberrankings hat sich einiges getan: Porsche steht jetzt bei den Young Professionals der Wirtschaftswissenschaften an erster Stelle und verweist Google auf Rang 2. Daimler/Mercedes-Benz steigt um zwei Plätze auf Rang 3, gefolgt von der BMW Group weiterhin auf Rang 4. Bosch klettert sechs Plätze nach oben auf Rang 5. Im Ingenieurwesen hält Porsche die Spitzenposition, Bosch und Siemens steigen jeweils drei Plätze auf Rang 2 und 3. BMW Group und Audi fallen dagegen um je zwei Plätze auf Rang 4 und 5. Bei jungen Berufstätigen aus der IT bleibt die Spitze dagegen stabil: Google und Microsoft verlieren zwar an Prozentpunkten, halten sich jedoch auf Rang 1 und 2. Rang 3 belegt Neueinsteiger Tesla. Apple und Amazon steigen je einen Platz ab auf Rang 4 und 5. Bei den Young Professionals der Naturwissenschaften wurden die Karten an der Spitze neu gemischt: Roche springt zwei Plätze nach oben und sichert sich die Pole-Position. BASF steigt drei Plätze auf Rang 2. Bayer macht eine Position gut und landet auf Platz 3. Merck klettert drei Ränge nach oben auf Platz 4 und Novartis um einen Rang auf Platz 5.

Nationale Unternehmen dominieren Top 30

Unter den 30 Attraktivsten Arbeitgebern sind in allen Fachbereichen vorrangig deutsche Unternehmen. Einige von ihnen konnten gute Sprünge nach oben realisieren: So klettert Siemens in den Wirtschaftswissenschaften acht Plätze nach oben auf Rang 10. Bayer steigt in den Wirtschaftswissenschaften 20 und im Ingenieurwesen 11 Ränge auf, landet auf den Plätzen 27 und 30 und damit in den Top 30. In den Naturwissenschaften gelingt Henkel der Aufstieg in die Top 30: 14 Plätze steigt das Unternehmen auf Rang 21. Durchweg an Attraktivität verloren haben Google und Microsoft. Das könnte daran liegen, dass die traditionell von diesen Firmen gewährte Flexibilität jetzt auch von anderen Firmen angeboten wird. Deutliche Verluste haben die vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Deloitte, EY (Ernst & Young), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) zu verzeichnen. Eine Vermutung ist, dass sie mit einer Unternehmenskultur assoziiert werden, die mit dem größeren Bedürfnis nach flexiblem Arbeiten und Sicherheit kollidiert.

Über den Universum Young Professional Survey 2021 in Deutschland

Die Universum-Arbeitgeberrankings der Young Professionals 2021 basieren auf einer zwischen Oktober 2020 und März 2021 durchgeführten Umfrage unter 16.600 Young Professionals in ganz Deutschland. Als Young Professionals gelten dabei Akademikerinnen und Akademiker, die bis zu 40 Jahre alt sind und mindestens ein und höchstens acht Jahre Berufserfahrung nach Abschluss des Studiums haben. Die Befragten gaben unter anderem Auskunft darüber, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten, nach welchen Kriterien sie Arbeitgeber bewerten, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und welche langfristigen Karriereziele sie verfolgen. Weitere Informationen und die vollständigen Rankings für alle Fachbereiche: https://universumglobal.com/de/yp2021/

Bild: loreanto (Adobe Stock, Adobe Stock Standardlizenz)

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