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Wer Stress hat, hat mehr "Rücken"

15.03.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Techniker Krankenkasse.

Fast einen Tag im Jahr haben wir alle "Rücken". Von den durchschnittlich 15,3 Tagen, die die Beschäftigten nach Angaben der Techniker Krankenkasse 2016 krankgeschrieben waren, entfielen 0,8 Tage auf die Diagnose "Rückenschmerzen".

Hochgerechnet auf die gut 31 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland entfallen damit über 25 Millionen Fehltage allein auf die Einzeldiagnose "Rückenschmerzen". Anders ausgedrückt: Fast 70.000 Beschäftigte fehlen deshalb täglich in Deutschlands Betrieben. Bei den Hauptursachen von Krankschreibungen rangierten die Rückenschmerzen 2016 damit auf Platz 2 - hinter den Atemwegsinfekten, die jeden Berufstätigen statistisch gesehen einen Tag außer Gefecht setzten.

Der Tag der Rückengesundheit am 15. März steht in diesem Jahr unter dem Motto "Balance halten - Rücken stärken". Gudrun Ahlers, bei der TK verantwortlich für die Gesundheitsberichterstattung: "Menschen, die körperlich schwer arbeiten, wie zum Beispiel Altenpflegekräfte, sind natürlich überdurchschnittlich von Rückenschmerzen betroffen. Wir stellen aber auch immer wieder fest, dass auch Beschäftigte, die besonders unter Druck stehen, Rückenprobleme haben. Der Stress sitzt ihnen buchstäblich im Nacken. Deshalb ist es sinnvoll, auf diesen Zusammenhang hinzuweisen." Laut der aktuellen Stressstudie der TK leiden Beschäftigte mit hohem Stresslevel überdurchschnittlich oft an Rückenschmerzen und Verspannungen. Zwei Drittel von ihnen geben an, häufig oder ständig an Rückenschmerzen zu leiden, bei den Berufstätigen ohne Stress sind es "nur" 42 Prozent.

Deshalb sei es besonders wichtig, regelmäßig für Ausgleich zu sorgen. "In den Betrieben ist Rückengesundheit ein wichtiges Thema des Gesundheitsmanagements. Allerdings kümmern sich viele Unternehmen dabei nur um die Ergonomie. Das greift zu kurz", erklärt Gudrun Ahlers. "Um den Beschäftigten den Rücken zu stärken, braucht es nicht nur rückengerechte Stühle und höhenverstellbare Schreibtische, sondern eine nachhaltige Stressprävention." Dabei müsse es auch um Themen wie Informationsflut, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die ständige Erreichbarkeit gehen. 65 Prozent der Beschäftigten, die angeben, auch nach Feierabend und im Urlaub nicht richtig abschalten zu können, haben Rückenprobleme, im Mittel aller Beschäftigten sind es 54 Prozent.

Aber auch die Beschäftigten selbst seien gefordert, für regelmäßigen Ausgleich zu sorgen. "Bewegung ist natürlich eines der besten Mittel bei Rückenproblemen, denn sie wirkt gleich doppelt: Der Sport stärkt die Rückenmuskulatur und baut gleichzeitig Stress ab", so Gesundheitswissenschaftlerin Ahlers.



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