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Weiterbildungsboom durch Qualifizierung Geflüchteter

19.04.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Die wirtschaftliche Stimmung in der Weiterbildungsbranche hat 2016 ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Vor allem Einrichtungen, die im Bereich der sprachlichen und fachlichen Qualifizierung Geflüchteter tätig sind, konnten sich in ihrem „Wirtschaftsklima“ deutlich verbessern.

Dies zeigen die Ergebnisse der wbmonitor-Umfrage 2016 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE). „Weiterbildungsanbieter tragen mit ihren Leistungen entscheidend zur Integration Geflüchteter in Arbeitsmarkt und Gesellschaft bei“, betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser.

Der „wbmonitor-Klimawert“ lag 2016 auf einer Skala von -100 bis +100 bei +45. Er übertrifft damit den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2008 um drei Punkte und ist gegenüber dem Vorjahr um sieben Punkte gestiegen.

Eine besonders deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Stimmung verzeichneten die überwiegend durch Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcenter finanzierten Einrichtungen. Ihr Klimawert ist gegenüber dem Vorjahr um 36 Punkte auf +54 gestiegen. Zum einen konnten diese Anbieter offensichtlich von den Ende 2015 durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) geförderten Einstiegskursen zur Vermittlung von Basiskenntnissen der deutschen Sprache profitieren. Zum anderen zeigt die BA-Statistik deutliche Steigerungsraten bei der Teilnahme von Personen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern an Aktivierungs- und Eingliederungsmaßnahmen zur Heranführung an den deutschen Arbeitsmarkt. Die überwiegend durch Arbeitsagenturen beziehungsweise Jobcenter finanzierten Anbieter können auch ausgesprochen optimistisch in die Zukunft blicken, denn nach dem Erwerb der Sprachkompetenz können weitere, nach dem Sozialgesetzbuch (SGB III/II) geförderte fachliche Aus- und Weiterbildungen für Geflüchtete helfen, dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen.

Die Steigerung des Klimawerts der überwiegend durch öffentliche Mittel von Kommunen, Ländern, Bund und/oder EU-finanzierten Einrichtungen um neun Punkte auf +36 dürfte ebenfalls durch die Ausweitung der Qualifizierungsmaßnahmen für Geflüchtete beeinflusst sein. In dieser Gruppe befinden sich zahlreiche Volkshochschulen, die im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Integrationskurse durchführen. Hier hat sich die Zahl der Eintritte im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark erhöht.

Vor allem für Betriebe tätige Anbieter weisen mit einem Klimawert von +62 weiterhin eine hervorragende wirtschaftliche Stimmung auf. Sie profitierten offensichtlich davon, dass zahlreiche Betriebe die gute Konjunktur zur Qualifizierung ihrer Beschäftigten nutzen. Überwiegend durch Teilnehmende beziehungsweise Selbstzahler finanzierte Einrichtungen erreichen mit +42 ebenfalls einen deutlich positiven Wert, haben sich gegenüber 2015 jedoch leicht verschlechtert (minus vier Punkte).

BIBB und DIE haben mit der wbmonitor-Umfrage 2016 zum Thema „Kulturelle Vielfalt“ detaillierte Informationen zu Bildungsangeboten sowie weiteren (Lern-)Dienstleistungen speziell für Personen mit Migrationshintergrund erhoben. Zudem wurde der Verbreitung von Weiterbildungsangeboten zum Themenbereich Interkulturalität – Migration – Zuwanderung nachgegangen, die sich an Funktionsträger/-innen in relevanten Tätigkeitsfeldern wie auch an Bürger/-innen richten.


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