11.09.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
81 % aller Ausbildungsanfänger/-innen, die im Jahr 2012 die Schule verließen, haben nach eigenen Angaben eine Ausbildung in dem von ihnen angestrebten Ausbildungsberuf gefunden, bei weiteren 16 % stimmte der Ausbildungsberuf zumindest teilweise mit dem gewünschten überein. Lediglich 4 % traten eine Ausbildung an, die ihrem „Wunschberuf“ nicht entsprach. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von rund 1.500 Schulabgänger/-innen des Jahres 2012 im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist, dass die Jugendlichen häufig mehrere Zusagen für Ausbildungsstellen hatten und unter diesen auswählen konnten. So wurden den Jugendlichen laut BIBB-Analyse durchschnittlich 2,2 Ausbildungsstellen angeboten, jede/-r zweite Ausbildungsanfänger/-in hatte mehr als eine Ausbildungsstelle in Aussicht.
Dabei hatten diejenigen Jugendlichen mit Hauptschulabschluss, die bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz Erfolg hatten, sogar mehr Ausbildungsstellen in Aussicht (im Durchschnitt drei Stellen) als Studienberechtigte (1,8) oder Jugendliche mit Realschulabschluss (1,9). Als ein Grund führt die BIBB-Analyse die Tatsache an, dass Jugendliche mit Hauptschulabschluss häufiger (53 %) die Vermittlungsdienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit nutzen als Jugendliche mit Realschulabschluss (49 %) oder Studienberechtigte (36 %).
Bei der Ausbildungssuche setzen die Jugendlichen vor allem auf drei Zugangswege. 32 % aller Befragten gaben an, vor allem öffentlich zugängliche Informationen und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Hierunter fallen zum Beispiel die Stelleninformationsbörse und Berufsberatung der Arbeitsagentur sowie Stellenanzeigen von Unternehmen in Printmedien oder im Internet. 30 % setzen auf „eigene Aktivitäten“ – meist in Form von Betriebspraktika – oder auf eigenes Nachfragen bei Betrieben, und 25 % gaben „soziale Netzwerke“ beziehungsweise „soziale Beziehungen“ an – gemeint sind hier Kontakte zu Eltern, Verwandten, Freunden und Bekannten.
Je nach Schulabschluss zeigen sich bei den Zugangswegen jedoch deutliche Unterschiede. Abiturienten und Abiturientinnen nutzen stärker öffentlich zugängliche Informationen, zum Beispiel über das Internet (45 %), und soziale Beziehungen (29 %). Betriebspraktika und eigenes Nachfragen bei Betrieben spielen dagegen nur eine geringe Rolle (12 %). Bei Jugendlichen mit Haupt- oder Realschulabschluss hat aber genau dies den höchsten Stellenwert (34 %). Auf soziale Beziehungen (24 %) oder öffentlich zugängliche Informationsquellen (knapp 30 %) haben diese Schülerinnen und Schüler nur in geringerem Maße zurückgegriffen.
Die Attraktivität des dualen Ausbildungssystems und die Aufstiegsmöglichkeiten haben die Jugendlichen von Beginn an im Blick. 76 % aller Befragten gaben an, dass sie sich nach der Ausbildung weiterqualifizieren möchten. Für 67 % der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss und für 60 % der Jugendlichen mit Realschulabschluss ist dabei eine Aufstiegsfortbildung zum/zur Meister/-in, Techniker/-in oder Fachwirt/-in das Ziel. Bei den Abiturienten und Abiturientinnen gaben lediglich 31 % an, nach der Ausbildung eine Aufstiegsfortbildung absolvieren zu wollen, fast die Hälfte (47 %) will nach der Ausbildung eher ein Studium aufnehmen.
Zum Hintergrund:
Bei der BIBB-Schulabgängerbefragung 2012 handelt es sich um eine repräsentative Befragung von rund 1.500 Schulabgängern und -abgängerinnen im Herbst 2012. Diese wurden nach ihrer aktuellen beruflichen Situation sowie zu ihren beruflichen Plänen aus dem Frühjahr 2012 befragt. Erfasst wurden Jugendliche aus allen allgemeinbildenden Schulformen sowie aus beruflichen Schulen (Fachgymnasien und -oberschulen) sowie aus nicht vollqualifizierenden Bildungsgängen an beruflichen Schulen (Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr und Berufsfachschulen, die nicht zu einem Berufsabschluss führen).
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