05.03.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hans Böckler Stiftung.
Der Gini-Koeffizient, das bekannteste statistische Maß für Ungleichheit, verharrt auf einem im europäischen Vergleich hohen Niveau: Zusammen mit Österreich weist Deutschland die höchste Vermögensungleichheit unter den Euro-Ländern auf. Auch mit Blick auf die Altersvorsorge ist das bedenklich. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie von Dr. Markus M. Grabka und Christian Westermeier, die heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wird.
Die beiden Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die neuesten Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zur Vermögenssituation der erwachsenen Bevölkerung ausgewertet. Den Berechnungen zufolge besaßen die privaten Haushalte 2012 brutto rund 7,4 Billionen Euro (ohne PKW und Hausrat). Abzüglich aller Verbindlichkeiten ergibt sich ein Nettovermögen von insgesamt 6,3 Billionen Euro. Pro Erwachsenem waren das im Durchschnitt 83.000 Euro. Der Median, also der Wert, der die reichsten 50 % von den ärmsten teilt, lag dagegen nur bei 17.000 Euro - ein erstes Indiz für erhebliche Ungleichheit.
Um zum reichsten Zehntel zu gehören, musste man 2012 mindestens 217.000 Euro sein Eigen nennen. Wer zum reichsten Prozent gehört, verfügte über ein Nettovermögen von mehr als 800.000 Euro. Dabei erfasst das SOEP Superreiche - Milliardäre und Besitzer von großen Millionenvermögen - nur unzureichend, das tatsächliche Durchschnittsvermögen im obersten Hundertstel dürfte also noch höher liegen. Gut ein Fünftel aller Erwachsenen in Deutschland hatte dagegen netto kein Vermögen, bei weiteren 7 % waren die Schulden höher als das Vermögen.
Als ein Maß für die Ungleichheit der Vermögensverteilung haben Grabka und Westermeier den Gini-Koeffizienten berechnet. Je höher dieser Wert im Bereich von 0 bis 1 ausfällt, desto größer ist die gemessene Ungleichheit. Mit 0,78 befand sich der deutsche Wert 2012 auch im europäischen Vergleich "auf einem hohen Niveau", stellen die DIW-Wissenschaftler fest. Deutlich darunter lagen etwa Italien mit 0,61, die Slowakei mit 0,45 oder Frankreich mit 0,68. Auf dem gleichen Niveau wie Frankreich bewegt sich auch der Durchschnitt des Euroraums. In den USA betrug der Gini-Koeffizient 0,87. Gegenüber den Vergleichsjahren 2002 und 2007, in denen das SOEP ebenfalls Daten zum Vermögen erhob, hat sich an der Vermögensungleichheit in Deutschland kaum etwas geändert, konstatieren die Forscher.
Ein alternatives Verteilungsmaß ist das 90/50 Dezilsverhältnis. Es gibt an, um welchen Faktor das Vermögen der "ärmsten" Person im wohlhabendsten Zehntel der Bevölkerung den Medianwert übersteigt. 2012 lag dieses Verhältnis beim 13-fachen.
Auch die Struktur der Privatvermögen haben die Wissenschaftler untersucht. Demnach besaßen im Jahr 2012 knapp 51 % der Deutschen private Versicherungen oder Bausparverträge und 47 % Geldvermögen. 38 % verfügten über selbst genutzte Immobilien, ihr Anteil daran war durchschnittlich 141.000 Euro wert. Nur 4 % waren dagegen im Besitz von Betriebsvermögen, das im Schnitt mit mehr als 190.000 Euro zu Buche schlug. Fast ein Drittel der Bevölkerung hatte 2012 Schulden, spürbar mehr als 2002. Insbesondere der Anteil der Personen mit Konsumentenkrediten ist deutlich gewachsen, von 12 auf 16 %.
Beim privaten Reichtum gibt es laut der DIW-Studie zum Teil erhebliche Differenzen zwischen West und Ost, Männern und Frauen, Unternehmern und Beschäftigten. So war das durchschnittliche Nettovermögen der Westdeutschen 2012 mit 94.000 Euro mehr als doppelt so hoch wie das der Ostdeutschen, die nur auf 41.000 Euro kamen. Männer besaßen im Schnitt 97.000 Euro, Frauen 27.000 weniger.
Azubis und Praktikanten verfügten durchschnittlich über 8.000, Facharbeiter über 45.000 und Meister sowie qualifizierte Angestellte und Beamte im einfachen und mittleren Dienst über rund 80.000 Euro. Angestellte mit umfassenden Führungsaufgaben kamen netto auf über 210.000 Euro. Selbstständige ohne Mitarbeiter besaßen 170.000, Unternehmer mit mehr als zehn Mitarbeitern knapp eine Million Euro.
Die Untersuchung macht auch deutlich, wie stark Einkommen und Vermögen zusammenhängen. Während die 10 % der Erwachsenen mit den geringsten Einkommen 2012 im Durchschnitt nur knapp 20.000 Euro besaßen, steigt das durchschnittliche Vermögen im Bevölkerungszehntel mit dem zweithöchsten Einkommen (9. Dezil) auf durchschnittlich 130.000 Euro pro Kopf. Die einkommensstärksten 10 % verfügten über ein Pro-Kopf-Vermögen von durchschnittlich 285.000 Euro. Die oberen Einkommensgruppen legten über das vergangene Jahrzehnt zudem beim Vermögen zu: Im 9. und 10. Dezil verzeichnen die Forscher einen Zuwachs von im Mittel 25.000 Euro. Bei den 30 % mit den geringsten Einkommen beobachteten sie hingegen eine Stagnation.
Drastische Einbußen mussten im Laufe der Zeit die Arbeitslosen hinnehmen: Im Jahr 2002 belief sich ihr durchschnittliches Nettovermögen noch auf rund 30.000 Euro, 2012 waren es nur noch 18.000. Nach Analyse von Grabka und Westermeier dürften dabei die Hartz-Gesetze eine wichtige Rolle gespielt haben, die unter anderem vorsehen, dass vor dem Bezug von Arbeitslosengeld II zunächst der größte Teil des Vermögens aufzubrauchen ist. Die Folge: Fast zwei Drittel der Personen ohne Job hatten 2012 unter dem Strich kein Vermögen oder sogar Schulden.
Grabka und Westermeier halten ihre Ergebnisse vor allem mit Blick auf die Altersvorsorge für problematisch. Zwar hätten immer mehr Deutsche private Versicherungen, im Schnitt seien die 2012 aber nur 19.000 Euro wert gewesen. Ob damit die Absicherungslücken der Gesetzlichen Rentenversicherung geschlossen werden können, bleibe fraglich - zumal auch der Anteil der Personen mit Schulden zugenommen habe. Insbesondere Ostdeutsche, warnen die Wissenschaftler, hätten drohender Altersarmut mit ihren Privatvermögen kaum etwas entgegenzusetzen.
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