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Studie: Jobzufriedenheit steigt; 42 % der Deutschen planen trotzdem Arbeitgeberwechsel

25.04.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Manpower GmbH & Co. KG .

55 % sind zufrieden mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen. Deutlich mehr Arbeitnehmer loben die aktive Karriereförderung.

55 % der deutschen Berufstätigen sind derzeit zufrieden im Job, drei Prozentpunkte mehr als 2013. In fast allen Kriterien sprechen heute etwas mehr Beschäftigte dem Chef ein Lob aus, von den Arbeitszeiten über das Gehalt bis zu Fortbildungsmöglichkeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Studie „Jobzufriedenheit 2014“ der ManpowerGroup Deutschland, für die im April 1.000 Deutsche ab 18 Jahren befragt wurden. Einen Wermutstropfen für Arbeitgeber gibt es trotzdem: Immer noch möchten über 40 % der Befragten in den nächsten 12 Monaten den Job wechseln.

Die hohe Jobzufriedenheit aus dem Jahr 2012 ist noch nicht erreicht: Vor zwei Jahren hatten 63 % der Befragten angegeben, insgesamt mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden zu sein. Nach dem starken Rückgang um 11 Prozentpunkte 2013 hat sich die Stimmung nun wieder etwas aufgehellt.

Dies hängt damit zusammen, dass sich einige Rahmenbedingungen leicht verbessert haben: 2014 geben 46 % der Arbeitnehmer an, dass vereinbarte Arbeitszeiten eingehalten werden, ein Anstieg um fünf Prozentpunkte. Die faire Bezahlung loben 45 %, drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 39 % sagen, dass ihr Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle anbietet, ein Plus von vier Prozentpunkten. Von regelmäßigen Weiterbildungen profitieren inzwischen 37 % der Befragten, 2013 waren es nur 31 %. Als Konsequenz aus der steigenden Jobzufriedenheit sagen in diesem Jahr 35 %, dass sie ihren Arbeitgeber Freunden weiterempfehlen würden – ein Zuwachs um fünf Prozentpunkte.

„Bei den Arbeitgebern findet ein Umdenken statt“, sagt Herwarth Brune, Geschäftsführer der ManpowerGroup Deutschland. „Sie müssen um ihre Fachkräfte kämpfen. Deshalb erhalten Themen wie Work-Life-Balance und angemessener Lohn mehr Gewicht. Trotzdem gibt es noch viel Handlungsbedarf, denn noch immer arbeitet laut der Studie mehr als die Hälfte länger als vereinbart oder fühlt sich nicht fair entlohnt.“

Nur rund ein Viertel der Beschäftigten lobt Familienfreundlichkeit

Familienfreundlichkeit attestieren ihrem Arbeitgeber 27 % der Befragten, etwas mehr als im Vorjahr. Dass es Angebote zur Gesundheitsförderung gibt, loben 25 %. Auch hier gab es einen leichten Zuwachs. 18 % der Arbeitnehmer geben außerdem an, dass ihr Unternehmen sich für soziale Projekte oder den Umweltschutz einsetzt. Dieses Kriterium wurde erstmals abgefragt.

Ebenfalls 18 % sind der Ansicht, dass ihre Karriere vom Arbeitgeber aktiv gefördert wird, ein deutlicher Anstieg um sechs Prozentpunkte. „Auch diese Ergebnisse zeigen: Der Mitarbeiter mit seinen individuellen Bedürfnissen steht zunehmend im Fokus der Chefs“, sagt Herwarth Brune. „Diese achten jetzt mehr darauf, ihr Personal nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern.“

Die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, gibt es nur für 16 % der Befragten. Dies ist die einzige leicht rückläufige Quote (Vorjahr: 17 %). Unverändert 11 % geben an, dass es in ihrem Unternehmen ohne Probleme möglich ist, in eine andere, gleichrangige Position zu wechseln. Nahezu gleich ist mit 10 % auch der Anteil derjenigen, deren Arbeitgeber längere Auszeiten ermöglichen.

22 % suchen Job mit besserer Entlohnung

Obwohl die Jobzufriedenheit steigt, bleibt die Bereitschaft zu wechseln fast konstant. 2014 sagen 42 %, dass sie in den nächsten 12 Monaten einen Jobwechsel vorhaben. Im Vorjahr war es ein Prozentpunkt mehr. Hauptgrund für einen Wechsel ist nach wie vor die Suche nach besserer Bezahlung, genannt von 22 %. Diese Quote ist nur leicht gesunken. 12 % haben das Gefühl, dass ihre Leistung nicht anerkannt wird, ein Rückgang um 3 Prozentpunkte. Unverändert 10 % suchen Abwechslung. Dass ihre Tätigkeit ihnen keinen Spaß macht, sagen heute 9 %. Der Anteil hat sich ebenso leicht verringert wie die Gruppe derjenigen, die sich über schlechtes Arbeitsklima beklagen (heute 8 %).

„Die Arbeitnehmer nennen heute weniger konkrete Gründe für Unzufriedenheit, trotzdem sind viele auf dem Absprung“, sagt Herwarth Brune. „Die Chefs müssen deshalb mehr in eine dauerhafte Personalbindung investieren, ihren Mitarbeitern Perspektiven aufzeigen und klarstellen, dass niemand einfach austauschbar ist.“

Über die Studie „Jobzufriedenheit 2014“
Die Studie „Jobzufriedenheit 2014“ basiert auf einer Online-Befragung unter 1.000 Deutschen ab 18 Jahren. Sie wurde im Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im April 2014 vom Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt. Die Ergebnisse sind bevölkerungsrepräsentativ hochgerechnet.


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