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Studie: Große Mehrheit der Beschäftigten fühlt sich in Karrierefragen vom Chef allein gelassen

04.10.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: StepStone Deutschland GmbH.

Die große Mehrheit der Arbeitnehmer*innen in Deutschland fühlt sich in Karrierefragen von ihrem Arbeitgeber allein gelassen. Das ist das Ergebnis einer Studie der globalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group, für die 10.000 Personen befragt wurden.

Demnach sind 70 Prozent der Meinung, ihre Arbeitgeber unterstützten sie bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung nicht ausreichend. Besonders oft vermissen der Erhebung zufolge Beschäftigte im Handwerk und Kundenservice Rat und Tat ihres Arbeitgebers hinsichtlich ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Beide Berufsgruppen gehören laut Studie auch zu den Arbeitskräften, die mit ihren Arbeitgebern am wenigsten zufrieden sind. Über alle Berufsgruppen hinweg betrachtet gaben 45 Prozent der Befragten an, mit ihrem derzeitigen Arbeitgeber nicht ganz glücklich zu sein. Die Studie ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland.

Die meisten wollen nicht bis zur Rente bleiben

Entsprechend können sich die meisten Beschäftigten (64 Prozent) nicht vorstellen, bei ihrem aktuellen Arbeitgeber in Rente zu gehen. "Der Personalbedarf in den Unternehmen ist groß - die demografischen Entwicklungen sorgen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten für eine starke Nachfrage. Gleichzeitig hat sich in Sachen Arbeitszufriedenheit wenig getan ", sagt The Stepstone Group Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann. "Ein Grund: Es fehlen die Entwicklungsperspektiven. Beschäftigte erwarten zunehmend Weiterbildungsmöglichkeiten - sei es durch Trainings, Fortbildungen oder neue Aufgabengebiete. Natürlich kostet das die Unternehmen Ressourcen. Aber noch teurer ist es, genau dies nicht zu tun. Denn dann verlieren sie ihre Mitarbeiter*innen an Wettbewerber oder die Fachkräfte wechseln die Branche, was den Personalmangel in besonders unter Druck stehenden Bereichen weiter verschärft."

Vier von zehn Arbeitnehmer*innen im falschen Job

Die Studie liefert auch Hinweise, warum sich so viele Beschäftigte weiterentwickeln möchten: 46 Prozent der Befragten haben das Gefühl, ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen in ihrem derzeitigen Job nicht richtig anwenden zu können. Nur 16 Prozent sind hiermit ohne Einschränkungen zufrieden. "Zu viele Menschen in Deutschland stecken im falschen Job. Das können wir uns angesichts der kommenden Arbeiterlosigkeit nicht leisten", sagt Zimmermann. "Es ist gut, wenn diese Arbeitnehmer*innen ihr Aufgabengebiet wechseln und sich weiterbilden. Denn dann sind sie nicht nur zufriedener, sondern auch produktiver und erfolgreicher. Davon profitieren am Ende auch die Unternehmen. Es liegt daher in ihrem eigenen Interesse, ihren Mitarbeiter*innen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und sie zu unterstützen."

Über die Studie: Wie schätzen die Menschen derzeit und in Zukunft ihre Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt ein? Wie hoch ist die Wechselbereitschaft unter Beschäftigten und wie stark sind Beschäftigte derzeit selbst von den Auswirkungen des Fachkräftemangels betroffen? Und wie sehen Personalverantwortliche die aktuelle Arbeitsmarktlage? Um diese Fragen zu beantworten, hat The Stepstone Group im Juli 2023 für die Studie "Puls Check Arbeitsmarkt 2023" rund 10.000 Personen befragt. Darunter waren 1.700 Führungskräfte und 1.100 Personalverantwortliche. Die Studie ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung.

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