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Rentenversicherungs- und Alterssicherungsbericht 2016

06.12.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Das Bundeskabinett hat den Rentenversicherungsbericht 2016 und den diesen ergänzenden Alterssicherungsbericht beschlossen. Der Rentenversicherungsbericht wird jährlich vorgelegt und informiert insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung, der Nachhaltigkeitsrücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssatzes in den nächsten 15 Kalenderjahren.

Er wird einmal pro Wahlperiode durch den Alterssicherungsbericht ergänzt, der insbesondere die Leistungen aus Alterssicherungssystemen und die Gesamteinkommen der Seniorinnen und Senioren sowie die Verbreitung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge unter den Erwerbstätigen beleuchtet. Der Alterssicherungsbericht erscheint 2016 zum sechsten Mal seit 1997.

Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales:

Die gesetzliche Rente und die Altersversorgung der Menschen in Deutschland insgesamt profitieren von der guten wirtschaftlichen Lage und der hohen Zahl von Beschäftigten. Das macht merkliche Rentenerhöhungen bei stabilen Beiträgen möglich. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Die verlässliche gesetzliche Rente muss das stabile Fundament bleiben, auf dem alle Bürgerinnen und Bürger eine lebensstandardsichernde Altersvorsorge aufbauen können. Und da stehen wir vor großen Herausforderungen: Ab 2020 gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. Der demographische Druck auf die Rente steigt. Immer weniger Jüngere werden für immer mehr Ältere die Rente finanzieren müssen. Gleichzeitig wird die Digitalisierung unser Arbeiten und Leben weiter grundlegend verändern. Damit auch in Zukunft eine angemessene Absicherung gewährleistet bleibt, muss auch unsere Alterssicherung mit den Veränderungen Schritt halten. Ich habe ein Gesamtkonzept vorgelegt, mit dem wir die Herausforderungen frühzeitig, entschieden und wirksam angehen können. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen werde ich mich jetzt und in Zukunft mit aller Kraft einsetzen.

Die wichtigsten Ergebnisse des Rentenversicherungsberichts 2016 im Überblick:

  • Nach den Modellrechnungen bleibt der Beitragssatz zum 1. Januar 2017 konstant bei 18,7 Prozent. Infolge der Verstetigungsregel bleibt er in der mittleren Variante bis 2021 unverändert auf diesem Niveau. Danach steigt der Beitragssatz über 20,2 Prozent in 2025 auf 21,8 Prozent in 2030.
  • Das Sicherungsniveau vor Steuern beträgt derzeit 48 Prozent. Es sinkt nach dem Jahr 2024 unter 47 Prozent und nach jetzt noch geltendem Recht bis zum Jahr 2030 auf 44,5 Prozent. Arbeitsministerin Andrea Nahles hat jedoch vorgeschlagen, das Rentenniveau auch über 2020 hinaus dauerhaft bei über 46 Prozent zu halten.
  • Beitragssatz und Sicherungsniveau bewegen sich damit im Rahmen der gesetzlichen Grenzwerte von 20 Prozent bzw. 46 Prozent bis 2020 und von 22 Prozent bzw. 43 Prozent bis 2030.

Die wichtigsten Ergebnisse des Alterssicherungsberichts 2016 im Überblick:

  • Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ist das Alterssicherungssystem mit der weitaus größten Bedeutung. In ihr sind gut 53 Millionen Menschen aktiv und passiv versichert, 20,8 Millionen Menschen beziehen Renten, darunter 17,9 Millionen 65-jährige und ältere Rentnerinnen und Rentner.
  • In Deutschland beziehen 90 Prozent der 65-Jährigen und Älteren eine eigene Rente aus der GRV. In den alten Ländern sind es 87 Prozent und in den neuen Ländern 99 Prozent.
  • Die monatlichen Brutto-Haushaltseinkommen der 65-Jährigen und Älteren aus Alterssicherungssystemen belaufen sich im Durchschnitt für Ehepaare auf 2.390 Euro und für Alleinstehende auf 1.509 Euro.
  • Über zusätzliche Einkommen neben Leistungen aus einem Alterssicherungssystem verfügen in Deutschland 57 Prozent der Ehepaare und 44 Prozent der Alleinstehenden.
  • Ehepaare erreichen in Deutschland ein durchschnittliches Netto-Gesamteinkommen aus Alterssicherungsleistungen und zusätzlichen Einkommen in Höhe von 2.543 Euro im Monat. Unter den alleinstehenden 65-Jährigen und Älteren beziehen Männer im Durchschnitt ein Gesamteinkommen von 1.614 Euro. Bei Frauen sind es 1.420 Euro.
  • Bis Ende 2015 ist in der betrieblichen Altersvorsorge in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst die Zahl der aktiven Anwartschaften auf 20,4 Mio. gestiegen. Schätzungsweise 57 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verfügen über eine betriebliche Altersvorsorge (BAV).
  • Bis Ende Juni 2016 wurden 16,5 Mio. Riester-Verträge abgeschlossen. Dabei ist die mit fast 11 Mio. Verträgen hauptsächlich gewählte Anlageform die private Rentenversicherung.
  • Insgesamt sorgen gut 70 Prozent der Beschäftigten zusätzlich über eine BAV und/oder einen Riester-Vertrag für das Alter vor.
  • Allerdings zeigt sich auch, dass knapp 47 Prozent der Geringverdienerinnen und Geringverdiener bisher nicht zusätzlich für das Alter vorsorgen.

Unter www.bmas.de/alterssicherung finden Sie darüber hinaus umfangreiche Informationen zum Gesamtkonzept Alterssicherung.

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