12.01.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half.
Re-Boarding steht für viele Unternehmen im Jahr 2022 zwangsläufig ganz oben auf der Agenda. Es geht darum, Mitarbeiter*innen nach der pandemiebedingten Kurzarbeit oder langen Home-Office-Phasen wieder in die Arbeitsabläufe vor Ort zu integrieren. Im Fokus steht dabei besonders auch die soziale Komponente.
Die individuellen Bedürfnisse und die Lebensplanung der Arbeitnehmer*innen haben sich in den vergangenen Monaten möglicherweise verändert. Auch eine mögliche psychische Belastung durch die Pandemie und die Umgewöhnung mit Blick auf neue Arbeitsprozesse im Büro müssen berücksichtig werden – zum Beispiel in Bezug auf Kommunikationswege, wenn Teile der Belegschafft sowohl im Büro als auch weiterhin zu Hause arbeiten. Auch die Zusammenarbeit als Team beginnt wieder von vorne. Manch neue Kolleg*innen sind vielleicht sogar das erste Mal im Büro und kennen die Teammitglieder noch nicht persönlich. Für den Start eignen sich deshalb Einarbeitungspläne, die zur Eingewöhnung unter neuen Bedingungen helfen können.
Personalabteilungen bedienen ein immer komplexeres und breiteres Aufgabenfeld. Sie sind inzwischen nicht mehr nur für das Recruiting zuständig, sondern übernehmen zunehmend auch die strategische Beratung und das Krisenmanagement. Daher wird künftig künstliche Intelligenz (KI) bei der Suche nach geeigneten Bewerber*innen eine unterstützende Rolle spielen. Sie können beispielsweise Termine für Bewerbungsgespräche koordinieren und bereits formale Anforderungen in den Unterlagen prüfen und so den Kandidatenkreis festlegen. Inzwischen gibt es sogar spezielle Software, die Fragen für anschließende Bewerbungsgespräche entwickelt. Eine KI ist auch in der Lage, Videos von Bewerber*innen zu analysieren und Persönlichkeitsprofile zu erstellen.
Es geht aber nicht nur um Zeitersparnis: KI soll Bewerbungsverfahren bestenfalls auch fairer machen. Denn: Menschen sind nicht immer vorurteilsfrei. Eine gut programmierte KI könnte auf einer passenden Datenbasis entscheiden, ob ein Bewerber anhand seiner fachlichen Skills geeignet ist. Die Entscheidung richtet sich dann zum Beispiel nicht danach, ob es sich bei dem Bewerber um einen Mann oder eine Frau handelt. Grundsätzlich kann eine KI vielseitig eingesetzt werden. Letztlich ist entscheidend, dass sich HR-Mitarbeiter*innen bei immer mehr zu erledigenden Aufgaben wieder stärker der Betreuung der Mitarbeitenden widmen können.
Neu ist es nicht, dass sich Unternehmen die Themen Diversität, Inklusion und Antirassismus auf die Fahne schreiben. Allerdings haben sie erkannt, dass es dabei nicht bei einem Lippenbekenntnis bleiben darf. Vor diesem Hintergrund widmen sich Firmen künftig verstärkt der Umsetzung von Maßnahmen. Die aktuelle Arbeitsmarktstudie von Robert Half zeigt, dass bereits 60 % der befragten Unternehmen in Deutschland Lebensläufe mit anonymisierten Daten nutzen. Knapp die Hälfte aller Firmen (47 %) bieten Fortbildungs- oder Schulungsmaßnahmen an, die sich mit Vielfalt, Inklusion und Gerechtigkeit befassen. Und nahezu ein Viertel der Befragten bestätigen, dass sich durch die stärkere interne Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit die Arbeitskultur verbessert hat.
Geschlechterrollen, Diskriminierung oder Stereotypen haben in einer modernen Arbeitswelt keinen Platz mehr. Das haben viele Unternehmen erkannt und machen sich verstärkt Gedanken, mit welchen Maßnahmen sie Diversität gezielt fördern können. Dadurch entwickelt sich eine immer offenere Unternehmenskultur, die sich am Ende auszahlen wird. Schließlich steigert das die Attraktivität für potenzielle Bewerber.
Bild: rawpixel (Pixabay, Pixabay License)
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