15.09.2020 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bertelsmann Stiftung.
Die Corona-Krise hinterlässt tiefe Spuren in den globalen Warenströmen und Wertschöpfungsketten. Der damit verbundene Rückgang der Globalisierung ist problematisch, denn der internationale Handel und die weltweite Arbeitsteilung haben den Wohlstand in vielen Ländern in den vergangenen knapp 30 Jahren teilweise deutlich erhöht. Das geht aus den Berechnungen der Prognos AG für die neue Ausgabe unseres Globalisierungsreports hervor. Der Report misst anhand eines Globalisierungsindexes den Grad der internationalen Verflechtung von 45 Industrie- und Schwellenländern und berechnet auf dieser Basis die aus der Globalisierung resultierenden direkten Wohlstandsgewinne. Alle untersuchten Länder verzeichneten im Zeitraum zwischen 1990 und 2018 Zuwächse beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner, die sich auf die Globalisierung zurückführen lassen.
Sowohl Industriestaaten als auch Entwicklungs- und Schwellenländer sind dabei Globalisierungsgewinner. Absolut betrachtet haben allerdings vor allem entwickelte Industrienationen von den Globalisierungszuwächsen profitiert. Die größten aus der Globalisierung resultierenden, durchschnittlichen realen Einkommensgewinne je Einwohner und Jahr im Zeitraum von 1990 bis 2018 verzeichneten Japan (rund 1.790 Euro), Irland (rund 1.610 Euro) und die Schweiz (rund 1.580 Euro). Deutschland belegt mit einem durchschnittlichen Plus von 1.110 Euro pro Jahr und Kopf den siebten Platz. Am unteren Ende der Skala finden sich dagegen die großen Schwellenländer wie Brasilien, Russland und China. Die durchschnittlichen, globalisierungsbedingten BIP-Zuwächse liegen hier pro Jahr und Einwohner lediglich zwischen 95 und 136 Euro. Die niedrigen absoluten Gewinne in diesen Ländern resultieren vor allem aus dem geringen Ausgangsniveau des BIP pro Kopf zum Startpunkt der Messung 1990. Deshalb schneiden Industrieländer, die schon damals ein hohes Pro-Kopf-Einkommen aufwiesen, bei den absoluten Zuwächsen besser ab.
Relativ betrachtet holen viele Schwellenländer und junge Marktwirtschaften allerdings stark auf. Die Dynamik spiegelt sich in den zwischen 1990 und 2018 insgesamt erzielten globalisierungsbedingten Einkommensgewinnen in Bezug auf das reale Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner des Jahres 1990. Diese Einkommensgewinne entsprechen in China 618 Prozent – das heißt, das Einkommen pro Kopf ist alleine durch die Globalisierung in den vergangenen drei Jahrzehnten um mehr als das Sechsfache gestiegen. Auf den nächsten Plätzen folgen Südkorea (373 Prozent), Polen (366 Prozent), Ungarn (352 Prozent) und Chile (339 Prozent). Zum Vergleich: Deutschland belegt hier mit einem Zugewinn von 142 Prozent nur den 23. Platz.
Die Globalisierung darf jedoch nicht nur anhand ihrer monetären Gewinne bewertet werden, sondern auch mit Blick auf ihre Folgen für den gesellschaftlichen Fortschritt. Um einen Zusammenhang zwischen Globalisierung und Nachhaltigkeit zu messen, haben die Autoren des Reports daher einen Index mit einer Skala von 0 bis 100 entwickelt, der sich an ausgewählten Nachhaltigkeitsindikatoren der "Sustainable Development Goals" der Vereinten Nationen orientiert. Den Berechnungen zufolge ist die soziale Nachhaltigkeit in allen betrachteten Ländern im Untersuchungszeitraum gestiegen: von einem durchschnittlichen Indexwert von 62 im Jahr 1990 auf 81,5 im Jahr 2018 – ein Plus von 19,5 Punkten.
Zugleich zeigt sich, dass stärker globalisierte Volkswirtschaften wie die Niederlande, Belgien und Irland einen höheren Wert für die soziale Nachhaltigkeit aufweisen als weniger globalisierte Volkswirtschaften. Die aus der Globalisierung resultierenden Zuwächse beim BIP geben Staaten zusätzlichen Spielraum, um die Lebensbedingungen ihrer Bürger:innen zu verbessern. "Stärker globalisierte Staaten können die Gewinne der Globalisierung zum Beispiel für Fortschritte in der Gesundheitsversorgung oder Bildung nutzen", erläutert Thomas Rausch, unser Experte für internationale Beziehungen. Daher sei es umso wichtiger, dass Länder, die bisher weniger an der Globalisierung teilhaben, stärker von ihr profitieren.
Die Industrienationen sind aufgefordert, Ungleichgewichte zu beseitigen und beispielsweise ihre Märkte stärker für Produkte aus Entwicklungsländern zu öffnen.
Thomas Rausch, Experte für internationale Beziehungen bei der Bertelsmann Stiftung
Wie die Berechnungen zeigen, profitiert die Weltwirtschaft deutlich von der Globalisierung. "Die Antwort auf die wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Krise darf daher keinesfalls Protektionismus sein", sagt Thomas Rausch. Schon jetzt sei jedoch zu beobachten, dass einzelne Staaten weitere Handelshemmnisse einführen und Umweltstandards abbauen. Rausch weiter: "Die aktuellen Abschottungstendenzen sehen wir mit großer Sorge. Denn der Versuch, die Globalisierung zurückzudrehen, würde mit Wohlstandsverlusten für alle Länder einhergehen."
Es ist noch zu früh, die Auswirkungen des globalen Wirtschaftseinbruchs durch die Corona-Pandemie detailliert zu berechnen, da für das Jahr 2020 kaum belastbare Daten verfügbar sind. Um dennoch einen Anhaltspunkt zu liefern, haben die Autoren der Studie am Beispiel von Deutschland zunächst geprüft, welche Indikatoren im Globalisierungsindex von der Pandemie betroffen sind – zum Beispiel durch unterbrochene Lieferketten oder einen Rückgang des Tourismus. Im nächsten Schritt wurde auf Basis verschiedener Prognosen von renommierten Institutionen wie der OECD geschätzt, wie stark diese Indikatoren im Wert zurückgehen werden. Auf Grundlage des angepassten Globalisierungsindexwertes für Deutschland für 2018 (dem letzten Erhebungsjahr des Globalisierungsreports) wurden die globalisierungsbedingten Einkommenszuwächse für Deutschland neu berechnet. Den Schätzungen zufolge würden sich – auf Basis des Jahres 2018 – die globalisierungsbedingten Einkommensgewinne je Bundesbürger durch die Pandemie um 100 bis 500 Euro für ein Jahr verringern.
In der Frage nach der angemessenen Reaktion auf die Pandemie hält es Thomas Rausch in der gegenwärtigen Krise zwar für angebracht, Lieferketten zu überprüfen und Abhängigkeiten in sensiblen Industriebereichen zu reduzieren. Die Globalisierung eröffne jedoch auch viele Wege, um eine Krise besser zu meistern – zum Beispiel, indem sie Unternehmen die Möglichkeit bietet, auf inländische Angebots- oder Nachfrageeinbrüche zu reagieren. "Auch in der Corona-bedingten Rezession sollten die Entscheider in Wirtschaft und Politik darauf hinwirken, die Rahmenbedingungen und Standards der Globalisierung weiter zu verbessern. Zum Beispiel, indem sie sich für eine faire Reform der Welthandelsordnung einsetzen. Denn nur eine gleichberechtigte Teilhabe aller Länder am freien Handel kann für breiten Wohlstand sorgen", betont Rausch.
Themen
Gerne können Sie Ihre Fragen per E-Mail oder Telefon direkt an die zuständige Produktmanagerin oder den zuständigen Produktmanager richten.
Gerne können Sie sich direkt per E-Mail an die zuständige Produktmanagerin oder den zuständigen Produktmanager wenden.
Zur Teilnahme am Online-Seminar benötigen Sie Kopfhörer, Lautsprecher oder Ähnliches.
Da wir unsere Online-Seminaren so interaktiv wie möglich gestalten, empfehlen wir auch die Verwendung von Kamera und Mikrofon.
Für einen optimalen Ablauf empfehlen wir die Nutzung von Google Chrome oder Mozilla Firefox. Die detaillierten technischen Voraussetzungen finden Sie in der Anmeldebestätigung, die wir an die bei der Bestellung angegebene E-Mail-Adresse senden.
Das Teilnahmezertifikat wird Ihnen am Tag nach der Veranstaltung per E-Mail zugesandt.
Die Veranstaltungsunterlage wird Ihnen in digitaler Form am Vortag oder am Tag nach dem Online-Seminar zugesandt.
Sie erhalten am Vortag der Veranstaltung den Zugangslink, über den Sie sich anmelden können. Bei Seminaren, die an einem Montag stattfinden, erhalten Sie den Link am Freitag zuvor.
Gerne können Sie Ihre Fragen per E-Mail oder Telefon direkt an die zuständige Produktmanagerin oder den zuständigen Produktmanager richten.
Gerne können Sie sich direkt per E-Mail an die zuständige Produktmanagerin oder den zuständigen Produktmanager wenden.
Der Standard-Tagesablauf eines eintägigen Seminars sieht wie folgt aus:
Für Teilnehmende stehen bei Veranstaltungen in einigen Tagungshotels begrenzte Zimmerkontingente zur Verfügung. Bei Bedarf können Sie die Reservierungen selbstständig beim Hotel unter dem Stichwort „Verlag Dashöfer“ vornehmen.
Der Veranstaltungsort ist auf der Detailseite jedes Seminars angegeben. Weitere Details zum Veranstaltungshotel erhalten Sie mit Ihrer Seminarbestätigung, spätestens 14 Tage vor der Veranstaltung.
Sobald die Durchführung des Seminars bestätigt wurde, spätestens 14 Tage vorher, erhalten Sie alle Details zur Veranstaltung sowie Ihre Rechnung.
Wenn Sie keine Werbung/Newsletter mehr zugesandt bekommen möchten, können Sie dies per E-Mail an unseren Kundenservice (abmeldung@dashoefer.de) durchgeben.
Die Anmeldung zu unseren kostenfreien Newslettern ist über unsere Internetseite möglich.
Sie haben jederzeit die Möglichkeit, kostenfrei einen Ersatzteilnehmenden für den gebuchten Termin zu benennen.
Schreiben Sie uns einfach eine Mail mit der Seminarnummer, dem Namen der angemeldeten Person sowie dem Namen und der E-Mail-Adresse der Person, die nun an der Veranstaltung teilnehmen wird, an: veranstaltungsmanagement@dashoefer.de
Wenn Sie ein Präsenz-Seminar trotz der Möglichkeit der Terminverschiebung und des Teilnehmerwechsels stornieren möchten, berechnen wir bis 31 Tage vor Seminarbeginn eine Stornierungsgebühr in Höhe von 40 € zzgl. MwSt. pro Seminartag. Ab 30 Tage vor Seminarbeginn wird die volle Teilnahmegebühr fällig.
Wenn Sie eine Stornierung wünschen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail mit der Seminarnummer sowie dem Namen der angemeldeten Person an: veranstaltungsmanagement@dashoefer.de
Präsenz-Seminare können bis zu 15 Tage vor der Veranstaltung kostenlos umgebucht werden. Danach wird aufgrund der Kurzfristigkeit eine Umbuchungsgebühr in Höhe von 60 € zzgl. MwSt. fällig.
Wenn Sie eine Umbuchung wünschen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail mit der Seminarnummer, dem Namen der angemeldeten Person sowie dem neuen Wunschtermin (einzusehen auf der jeweiligen Seminarseite auf unserer Homepage) an: veranstaltungsmanagement@dashoefer.de
Sie haben jederzeit die Möglichkeit, kostenfrei einen Ersatzteilnehmenden für den gebuchten Termin zu benennen.
Schreiben Sie uns einfach eine Mail mit der Seminarnummer, dem Namen der angemeldeten Person sowie dem Namen und der E-Mail-Adresse der Person, die nun an der Veranstaltung teilnehmen wird, an: veranstaltungsmanagement@dashoefer.de
Wenn Sie ein Online-Seminar trotz der Möglichkeit der Terminverschiebung und des Teilnehmerwechsels stornieren möchten, stellen wir Ihnen eine Gebühr in Höhe von 15 % der Seminargebühr zzgl. MwSt. in Rechnung. Ab 13 Tage vor Seminarbeginn wird die volle Teilnahmegebühr fällig.
Wenn Sie eine Stornierung wünschen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail mit der Seminarnummer sowie dem Namen der angemeldeten Person an: veranstaltungsmanagement@dashoefer.de
Online-Seminare können bis zu 15 Tage vor der Veranstaltung kostenlos umgebucht werden. Danach wird aufgrund der Kurzfristigkeit eine Umbuchungsgebühr in Höhe von 60 € zzgl. MwSt. fällig.
Wenn Sie eine Umbuchung wünschen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail mit der Seminarnummer, dem Namen der angemeldeten Person sowie dem neuen Wunschtermin (einzusehen auf der jeweiligen Seminarseite auf unserer Homepage) an: veranstaltungsmanagement@dashoefer.de
Alle Informationen zu unseren Inhouse-Angeboten sowie die passenden Ansprechpartnerinnen und -partner finden Sie auf unserer Inhouse-Seite unter: https://www.dashoefer.de/inhouse-seminare.html
Das Zertifikat, das Sie nach der Veranstaltung per E-Mail erhalten, beinhaltet alle Kriterien (Inhalt, Dauer, Referent*in und Datum), um das Seminar bei den entsprechenden Kammern als Weiterbildung anrechnen zu lassen.
Darüber hinaus gelten unsere Seminare aus dem Bereich Immobilien und Grundbesitz als Qualifikationsnachweis für Mietverwalter, WEG-Verwalter und Immobilienverwalter sowie unsere Seminare aus dem Personalmanagementbereich als Fortbildungsnachweis nach § 15 FAO für Anwält*innen.
Wir akzeptieren ausschließlich Bildungschecks aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Ab der dritten teilnehmenden Person aus einem Unternehmen erhalten die dritte und jede weitere Person einen Preisnachlass von 10 %. Dies gilt für Anmeldungen zu demselben Termin.
Die Seminarpreise verstehen sich netto zzgl. MwSt. und gelten pro Person. Demnach sind bei Online-Seminaren nur die angemeldeten Personen berechtigt, sich mit den Zugangsdaten für die jeweilige Online-Veranstaltung anzumelden.
Das Zahlungsziel unserer Rechnungen beträgt 14 Tage.
Eine Rechnungskorrektur können Sie schriftlich per E-Mail an rechnungsversand@dashoefer.de anfordern. Bitte teilen Sie uns in Ihrer Nachricht die Rechnungsnummer sowie die gewünschte Änderung mit.
Sie erhalten die Rechnung frühestens acht Wochen vor Seminarbeginn und nur dann, wenn wir die Durchführung aufgrund der erreichten Mindestteilnehmendenzahl gewährleisten können.
Die Seminargebühr wird mit Zugang der Anmeldebestätigung fällig und ist zuzüglich der jeweils geltenden gesetzlichen Mehrwertsteuer zu zahlen. Die Fälligkeit der Rechnung ist unabhängig vom Leistungszeitpunkt.
Wenn Sie im Bestellvorgang bei „Diesem Teilnehmer eine eigene Bestellbestätigung zusenden?“ ein Häkchen gesetzt haben und die E-Mail-Adresse der teilnehmenden Person mit der im Feld „Rechnungsanschrift eingeben“ übereinstimmt, werden Ihnen zwei Bestätigungen zugesendet. Sie sind in diesem Fall nicht doppelt angemeldet.
Login
Bitte melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort an.
Benutzerkonto anlegen
Sind Sie auf unserer Website noch nicht registriert? Hier können Sie sich ein neues Kundenkonto bei dashoefer.de anlegen.
RegistrierenHaben Sie Fragen? Kontaktformular
So erreichen Sie unseren Kundenservice:
Telefon: 040 / 41 33 21 -0
Email: kundenservice@dashoefer.de
Haben Sie Fragen zu unseren Produkten und Online-Angeboten?
Rückruf vereinbaren
Möchten Sie einen Rückruf vereinbaren?