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Nachhaltige Mobilitätslösungen für Unternehmen

20.02.2025  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Mobilität ist ein hohes Gut, denn sie ermöglicht Flexibilität und Freiheit. Das haben wir zuletzt durch die Corona-Maßnahmen gespürt, als unsere Mobilität stark eingeschränkt war. Gleichzeitig verschlingt Mobilität Ressourcen und sorgt mitunter für erhebliche Emissionen.

Wir müssen Mobilität also neu denken und nachhaltig gestalten. Doch wie können nachhaltige Mobilitätslösungen in der Unternehmenspraxis aussehen?

Die Umwelt schonen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit fördern

Der Balanceakt zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlichem Erfolg stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Nachhaltige Mobilität kann jedoch dazu beitragen, beide Ziele zu erreichen. Dabei unterscheidet man zwischen vier Handlungsfeldern:

  1. Arbeitswege
    Die täglichen Pendelwege der Mitarbeitenden zur Arbeit und nach Hause sind meist Privatangelegenheit der Mitarbeitenden. Nichtsdestotrotz bieten sie ein großes Potenzial zur Reduzierung von Emissionen. Unternehmen können Anreize schaffen, die den Wechsel zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln fördern. Dazu zählen subventionierte ÖPNV-Tickets, die Bereitstellung von Jobrädern sowie die Verbesserung der betrieblichen Infrastruktur durch sichere Fahrradständer und Duschen für Mitarbeitende, die mit dem Rad zur Arbeit kommen.
  2. Dienstreisen
    Auch hier hat uns die Corona-Pandemie gezeigt, dass wir nicht für jede Besprechung eine weite Reise auf uns nehmen müssen. Besonders Kurzstreckenflügen, also z. B. die Tagesreise von Hamburg nach München und zurück, haben es emissionstechnisch in sich. Durch den verstärkten Einsatz von Online-Formaten kann eine deutliche Reduzierung erreicht werden. Bleibt eine Dienstreise unerlässlich, sollten Unternehmen prüfen, ob sich Auto oder Flugzeug durch emissionsärmere Verkehrsmittel ersetzen lassen. Außerdem sollten solche Reisen gut geplant werden. Was muss unbedingt besprochen und besichtigt werden? Gibt es Geschäftspartner in der Nähe, die ebenfalls besucht werden sollen? Dadurch lassen sich überflüssige Mehrfachreisen verhindern.
  3. Fuhrpark
    Wenn wir von Mobilität sprechen, ist der Fuhrpark eines Unternehmens unvermeidlich ganz oben unter den Emittenten. Wichtig ist es deshalb langfristig seine Zusammensetzung zu hinterfragen und zu optimieren. Durch eine Umstellung auf Elektrofahrzeuge lässt sich der CO2-Ausstoß signifikant verringern. Doch auch die Verwendung des Fuhrparks kann zu Emissionseinsparungen beitragen. Organisieren Sie Ihren Fuhrpark als Sharing-Modell, anstatt jedem Mitarbeitenden einen eigenen Dienstwagen zur Verfügung zu stellen. Besonders erfolgreich sind solche Modelle, wenn Mitarbeitende die Möglichkeit haben Wagen für den Urlaub oder gelegentliche Privatfahrten zu reservieren und zu nutzen – dann sind Mitarbeitende am ehesten gewillt auf ein Privatfahrzeug zu verzichten. Neben diesen modernen Konzepten, kann auch die gute alte Fahrgemeinschaft helfen, den ökologischen Fußabdruck deutlich zu minimieren.
  4. Besucher- und Kundenverkehr
    Auch der Verkehr von Besuchenden, Kunden und Zulieferern bietet Handlungsspielraum, schließlich ist gerade der Bereich Logistik bzw. Lieferkette besonders emissionsintensiv. Unternehmen können dem entgegenwirken, indem sie nachhaltige Lieferanten wählen und Transportwege smart planen, um Wege zu verkürzen und so Emissionen zu mindern. Wer bei Rewe Lebensmittel nachhause bestellt, bekommt beispielsweise angezeigt, wann das Lieferfahrzeug ohnehin in der Nähe ist. Zwar wird dadurch die Verantwortung auf die Verbraucher abgewälzt, der Ansatz ist jedoch gut.

Vorteile nachhaltiger Mobilitätslösungen

Der wichtigste Vorteil nachhaltiger Mobilitätslösungen ist der Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Indem Unternehmen ihre CO2-Emissionen reduzieren, leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und positionieren sich gleichzeitig, was die Attraktivität für Arbeitnehmende erhöhen und das Ansehens nach außen stärken kann.

Gleichzeitig kann die Einführung nachhaltiger Mobilitätslösungen zu Kosteneinsparungen führen. Weniger Treibstoffverbrauch, reduzierte Wartungskosten und ein effizienteres Flottenmanagement tragen zur wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens bei. Zudem hilft die Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, das Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber den Schwankungen auf den globalen Energiemärkten zu machen.

Darüber hinaus führt eine Verringerung des Verkehrsaufkommens zur Entlastung der Infrastruktur, insbesondere in staugeplagten städtischen Gebieten. Dies beeinflusst nicht nur die Region, sondern steigert auch die Lebensqualität der Mitarbeitenden, die von stressfreieren Arbeitswegen profitieren.

Die Umsetzung nachhaltiger Mobilitätslösungen

Um nachhaltige Mobilitätslösungen erfolgreich umzusetzen, sollten Unternehmen diese drei Möglichkeiten nacheinander abwägen:

  1. Lässt sich der Weg vermeiden?
    Die einfachste und effektivste Methode, um Emissionen zu reduzieren, ist die Vermeidung unnötiger Wege. Durch die Einführung des Homeoffice und die Reduzierung von physischen Meetings zugunsten von Online-Formaten kann der Pendel- und Dienstreiseverkehr erheblich gesenkt werden.
  2. Lässt sich der Verkehr verlagern?
    Manche Wege sind unvermeidlich. In diesem Fall sollten Unternehmen, wie bei Dienstreisen, prüfen, ob sich die Wege auch mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln zurücklegen lassen. Jobtickets- und -räder können eine Stellschraube sein. In jedem Fall lohnt es sich Mitarbeitende gezielt über Alternativen zu informieren und sie nach Möglichkeit zu beraten, um sie für Alternativen zu sensibilisieren.
  3. Lassen sich trotzdem Emissionen einsparen?
    Manche Wege lassen sich weder vermeiden und verlagern. Eine Tierärztin, die von Hof zu Hof fahren muss, wird stöhnen, wenn sie ihr Equipment mit dem ländlichen ÖPNV transportieren soll. In solchen Fällen sollten Unternehmen langfristig darauf achten Ihren Fuhrpark auf emissionsärmere Fahrzeuge umzustellen oder oben genannte Sharing-Modelle und smarte Wegeplanung zu etablieren.

So können Sie beginnen

  • Bestandsaufnahme des aktuellen Mobilitätsverhaltens:
    Analysieren Sie, welche Wege regelmäßig von Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden zurückgelegt werden. Untersuchen Sie, welche davon unverzichtbar sind und wo Potenzial zur Reduzierung besteht.
  • Priorisierung von Maßnahmen:
    Beginnen Sie mit den einfachsten und wirkungsvollsten Schritten. Setzen Sie auf die Vermeidung unnötiger Wege, indem Sie Homeoffice-Optionen und virtuelle Meetings fördern.
  • Mitarbeitende einbinden:
    Informieren und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden über die Vorteile nachhaltiger Mobilität. Bieten Sie gezielte Beratung an, um sie bei der Nutzung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel zu unterstützen.
  • Kooperationen aufbauen:
    Prüfen Sie, ob Kooperationen mit lokalen ÖPNV-Anbietern oder Sharing-Diensten möglich sind, um die Mobilität Ihrer Mitarbeitenden weiter zu verbessern.
  • Langfristige Strategie entwickeln:
    Planen Sie die schrittweise Umstellung Ihres Fuhrparks auf emissionsärmere Fahrzeuge. Setzen Sie auf smarte Wegeplanung und Sharing-Modelle, um die Nutzung von Firmenfahrzeugen effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
  • Dokumentieren:
    Um Ihre Fortschritte, aber auch Verbesserungsbedarf nachvollziehbar festzuhalten, sollten Ihr Unternehmen alle Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilitätsplanung festhalten und dokumentieren.
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