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Mitarbeiter*innen wünschen sich zusätzliche Flexibilität und mehr Selbstbestimmung

20.10.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Robert Half.

Infolge der Pandemie haben Mitarbeiter*innen Wünsche an ihre Unternehmen. Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half, spricht über den Wandel in der Mitarbeiterbindung und das Gewinnen neuer Arbeitnehmer*innen.

„Attraktive Gehälter und zusätzliche Benefits sind für Unternehmen wichtige Schalthebel, um Mitarbeiter*innen zu motivieren und neue Talente zu gewinnen. Durch die Folgen der Corona-Pandemie haben sich die Prioritäten hier jedoch verschoben: Ein attraktives Gehalt bietet den Angestellten zwar finanzielle Sicherheit und sorgt für Wertschätzung, oft motiviert es aber nur für kurzzeitig. Individuelle Zusatzleistungen sind insbesondere infolge der Pandemie für die Mitarbeitenden immer wichtiger geworden. Sie wünschen sich vor allem zusätzliche Flexibilität und mehr Selbstbestimmung. Entsprechend legen Arbeitnehmer*innen Wert auf Maßnahmen, die genau dies ermöglichen und so für langfristige Motivation im Job sorgen. Das können Betreuungsangebote für Kinder, ein umfangreiches Gesundheitsmanagement im Unternehmen oder flexible Arbeitsmodelle sein.

Die Verschiebung der Prioritäten haben inzwischen viele Firmen erkannt: Laut unserer aktuellen Gehaltsübersicht 2022 haben bereits 75 % der Unternehmen infolge der Corona-Pandemie ihre Zusatzleistungen angepasst. Dazu gehören zum Beispiel Zuschüsse für das Home-Office oder Programme zur Stressbewältigung. 31 % der Arbeitgeber haben zudem bestehende Flexwork-Modelle ausgeweitet und 15 % haben vergangenes Jahr flexible Arbeitszeiten eingeführt.

Auch über das Gehalt müssen sich Unternehmen im Zuge der Corona-Pandemie neue Gedanken machen: Richtet sich die Höhe des Gehaltschecks der Arbeitnehmer*innen, die ausschließlich remote arbeiten, nach ihrem regionalen Umfeld – oder eher nach dem Standort des Unternehmens? Hier wollen sich laut Gehaltsübersicht fast die Hälfte der Arbeitgeber*innen zukünftig am Wohnort der Mitarbeitenden (45 %) orientieren. Etwas mehr als jedes Dritte Unternehmen (38 %) möchte bei zukünftigen Einstellungen einen Mittelweg zwischen dem Gehaltsniveau am Unternehmensstandort und dem Aufenthaltsort der Mitarbeiter*innen anbieten.

Die Corona-Pandemie hat also großen Einfluss auf die Prioritäten der Arbeitnehmer*innen genommen und zusätzliche Benefits in den Vordergrund gerückt. Um die passenden Zusatzleistungen für Mitarbeitende zu identifizieren, eignet sich bereits das Einstellungsgespräch. Auch interne Befragungen und regelmäßige Mitarbeitergespräche bieten dazu eine passende Möglichkeit. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass nicht immer alle Benefits in Frage kommen. Für Unternehmen aus der Industrie sind vermutlich Gesundheitsangebote sinnvoller als die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten. Wichtig ist: Neue und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Angebote können am Ende entscheidend sein, um neue Talente zu gewinnen und Mitarbeiter*innen zu halten.“

Bild: fauxels (Pexels, Pexels Lizenz)

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