Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

„Milla“ soll’s richten! CDU plant deutschlandweite E-Learning-Plattform

18.12.2018  — Tobias Weilandt.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Eine staatlich initiierte E-Learning-Plattform soll Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel senken. Zudem soll sie die Bürger fit für den digitalen Wandel machen – und das alles kostenlos. Im Namen „Modulares interaktives lebensbegleitendes Lernen für alle“ steckt bereits, was es mit der E-Learning-Plattform der CDU auf sich hat und was sie leisten soll.

Weist der erste Teil des, auf den ersten Blick, umständlichen Namens auf moderne didaktische Methoden hin, ist mit dem mittleren Teil das Ziel und mit dem „für alle“ die Zielgruppe namentlich gefasst. Und da man sich „Modulares interaktives lebensbegleitendes Lernen für alle“ so schlecht merken kann, wählte man die charmante Abkürzung „Milla“ für das Tool, das eine ganze Reihe an Problemen lösen soll. Nicht weniger als die Arbeitslosigkeit senken, den Fachkräftemangel beheben und ganz Deutschland fit für die Arbeit 4.0 zu machen, soll „Milla“ schaffen. 3 Milliarden Euro sollen jährlich für das Projekt bereitstehen. Eine stattliche Summe, die viel Gutes erahnen lässt.

Wie wird „Milla“ nun aber aussehen? Der Namensteil „Modulares interaktives“ Lernen spiegelt hochaktuelle Entwicklungen in der E-Learning-Branche und Bedürfnisse von Kunden im Rahmen berufsbegleitender Fort- und Weiterbildungen wider. Modulares Lernen, auch Baukastenlernen genannt, bedeutet, dass einzelne Lern-Elemente zu einem bestimmten Thema angeboten werden. Mehrere Module bilden dabei einen kompletten Baukasten. So kann ein Baukasten zum Thema „Management-Skills für Führungskräfte“ die Module „Grundlagen und Begriffe“, „Motivierende Führungsarbeit“, „Methoden zum Umgang mit schwierigen Mitarbeitern“ enthalten. Ziel ist es, Lernende hinsichtlich eines abgesteckten Themenkomplexes weiterzubilden. Vorstellbar ist auch der Einsatz von Micro-Learning, als das Angebot kurzer Lektionen, um flexibles Lernen zu ermöglichen.

Interaktives Lernen heißt, dass Medienwechsel eingesetzt werden, die ein abwechslungsreiches Lernen ermöglichen. Statt sich bequem im Sessel berieseln zu lassen, wird der Lernende dazu aufgefordert aktiv am Vermittlungsprozess teilzunehmen. Dass eine Hands-On-Mentalität echte lernpsychologische Vorteile besitzt, ist weitgehend bekannt und nachgewiesen. Wer aktiv lernt, lernt nachhaltiger.

Lebenslanges Lernen ist der Bildungs-Imperativ unserer Zeit. Niemand, der noch länger als 2 Jahre berufstätig ist, kann sich bequem zurücklehnen und sich auf seinen Erfahrungen ausruhen. Die technologische Entwicklung und die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes lassen kaum zu, auf digitale Verfahren zu verzichten. Dementsprechend müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem neuesten Stand gehalten werden und verständig mit neuen Tools umgehen können. Die Kompetenzansprüche, die mit dem Phänomen „Arbeit 4.0“ einhergehen, soll „Milla“ an alle vermitteln, wobei wir nun bei der Zielgruppe und damit einem heiklen Thema angekommen sind. Interessant wird sein, wie eine Plattform, die potentiell den Lernbedürfnissen von rund 83 Millionen Usern beikommen muss, dies didaktisch zu tun vermag. Schon allein die demografischen Unterschiede dieser Zielgruppe(n) stellen enorme Herausforderungen an die pädagogischen Berater dar. „Milla“ soll, so sieht es das Konzept vor, an das Fähigkeitsprofil des jeweiligen Nutzers anknüpfen und ihm so ein flexibel einsetzbares E-Learning-Tool bereitstellen. Je aktiver ein User sich nun weiterbildet, desto höhere Scores kann er erzielen, die dann in Sachleistungen umgewandelt werden.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass mit „Milla“ ein ambitioniertes Bildungsprojekt angegangen wird, insofern auf dem Parteitag im Dezember 2018 für eine Durchführung gestimmt wird. In didaktischer Hinsicht bleiben einige Fragen offen. Aber 3 Milliarden Euro jährlich für moderne Fort- und Weiterbildungen kann schon einmal nicht schlecht sein und ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.

Quelle: Gründerszene

nach oben
FAQ