16.03.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hays AG.
19 Prozent tun dies bereits und 59 Prozent können sich dies vorstellen. Nur 22 Prozent sehen keine Möglichkeit, sie einzustellen. Unternehmen, in denen Flüchtlinge tätig sind, setzen diese mehrheitlich für Hilfs- und Unterstützungstätigkeiten ein (54 %). Nur ein kleiner Teil ist mit anspruchsvollen Aufgaben betraut (12 %). Dies geht aus einer Umfrage des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) und des Personaldienstleisters Hays unter 354 Entscheidern aus Unternehmen hervor.
Beschäftigt sind die Flüchtlinge entweder als Praktikanten (49 %) oder befristet (44 %). Bei Unternehmen, die Flüchtlinge eingestellt haben, sind die Erfahrungen mehrheitlich positiv (71 %), von negativen Erfahrungen sprechen nur sechs Prozent. Trotzdem befürchten 72 Prozent der Befragten, dass ihre Angestellten Angst vor der Konkurrenz um Arbeitsplätze im niedrig qualifizierten Bereich haben könnten. Rekrutiert werden Flüchtlinge vor allem über die Agentur für Arbeit (54 %) oder über private Initiativen (40 %).
Der größte Stolperstein, Flüchtlinge einzustellen, ist mit 87 Prozent die Sprache. Sie ist auch der Hauptgrund, weshalb die befragten Unternehmen derzeit keine Flüchtlinge beschäftigen. Außer der Sprache sind die kulturelle Barriere (60 %) und die Unsicherheit über die Dauer der Verfügbarkeit der Flüchtlinge wichtige Hürden für ihre Integration. Daher wünschen sich Unternehmen vor allem öffentlich geförderte Angebote für eine sprachliche Weiterbildung (90 %), gefolgt von vereinfachten Abläufen bei der Beschäftigung von Flüchtlingen (60 %).
Prof. Dr. Jutta Rump, Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability, stellt fest: „Die hohe Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, und auch ihre bislang positiven Erfahrungen, sind wichtige Signale. Gleichzeitig zeigen die Auswertungen, dass die Betriebe eine klare Vorstellung von den Herausforderungen haben, die auf sie zukommen.“
„Die Integration von Flüchtlingen in die Wirtschaftswelt gelingt nur, wenn sie umfassend sprachlich, kulturell und fachlich über einen längeren Zeitraum gefördert werden. Das gelingt nur, wenn alle Beteiligten – staatliche Institutionen, private und öffentliche Bildungseinrichtungen sowie Unternehmen – an einem Strang ziehen“, bilanziert Klaus Breitschopf, Vorstandsvorsitzender von Hays.
An der Online-Umfrage von IBE und Hays nahmen 354 Personen teil, die breite Mehrheit davon waren Führungskräfte. Das Gros der Teilnehmer stammt aus Dienstleistungsunternehmen (57 %), 24 Prozent kommen aus der Industrie, gefolgt von 19 % aus dem öffentlichen Sektor. 60 Prozent der Teilnehmer gehören Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern an, 30 Prozent arbeiten bei Unternehmen mit mehr als 1.000 Angestellten. Die Studienergebnisse stehen Ihnen hier zum Download bereit.
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