15.11.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: JOB AG.
Im ersten Halbjahr kam dieser Wert nicht über die 45-Prozent-Marke. Mehr Augenmerk legten die Beschäftigten auch wieder auf „gute Sozialleistungen des Arbeitsgebers“ und „regelmäßige Weiterbildung“. Beide Werte verzeichneten einen leichten Anstieg um drei beziehungsweise zwei Prozentpunkte.
Es ist nachvollziehbar, dass der Faktor „klare Aufgabenverteilung und Definition der Kompetenzen“ bei den deutschen Berufstätigen an Attraktivität gewinnt“, so Stefan Polak, Vorstand der JOB AG. „Kontinuität und das Wissen, was jeder einzelne zu tun hat und welchen Beitrag man zum Ganzen, zum Erreichen der Unternehmensziele leistet, helfen in unsicheren Zeiten. Im letzten Quartal konnten wir noch einen Anstieg des Faktors „Wertschätzung“ verzeichnen, nun sinkt dieser Wert ebenso wie die „angemessene Bezahlung“. Es bleibt abzuwarten, wie die Aspekte sich im letzten Jahresviertel verschieben werden. Das wird sicherlich auch von der Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum beeinflusst.“
Der Arbeitsklima-Index liefert im nunmehr fünften Jahr der Erhebung ein repräsentatives Stimmungsbild der berufstätigen Bevölkerung in Deutschland. Die quartalsweise Erhebung geschieht durch eines der renommiertesten Marktforschungsunternehmen Deutschlands im Auftrag des Fuldaer Personaldienstleisters. Die JOB AG, Spezialist im Personal Management für Unternehmen und Job Management für Bewerber, befragt seit 2008 in jedem Quartal über 1.100 deutsche Berufstätige repräsentativ zu ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz und nunmehr zum fünften Mal in Folge mittels Zusatzfrage zur Attraktivität des Arbeitsplatzes. Hierbei können die Befragten aus acht Faktoren auswählen – beispielsweise angemessene Bezahlung, flexible Arbeitszeitmodelle und schnelle sowie transparente Informationspolitik der Vorgesetzten. Mehrfachnennungen sind möglich.
Auch andere Faktoren haben sich im dritten Quartal verändert: Die Bedeutung „flexibler Arbeitszeitmodelle “ stieg noch im ersten Halbjahr 2012 an und stagniert nun bei 31 Prozent. Eine „schnelle und transparente Informationspolitik“ ist mit 16 Prozent weiterhin ebenso stabil positioniert. Der Faktor „variable Gehaltsbestandteile“ verzeichnet im dritten Quartal als Attraktionsfaktor einen leichten Rückgang auf 5 Prozent und liegt damit wieder auf Jahresanfangsniveau.
Gehalt und transparente Informationspolitik in Ostdeutschland wichtiger Attraktivitätsfaktor Nummer eins ist und bleibt im Westen und im Osten Deutschlands die angemessene Bezahlung; doch weiterhin mit unterschiedlicher Tendenz. Weiterhin sinkend ist der Wert in Westdeutschland mit 67 Prozent (68%, Q2; 2012). Der Wert der ostdeutschen Berufstätigen hingegen liegt auch im dritten Quartal mit 70 Prozent immer noch deutlich höher als bei den Kollegen im Westen. Allerdings stagniert er.
Beim Thema „Wertschätzung der geleisteten Arbeit“ sind sich die Berufstätigen in Ost und West einig. Der Aspekt verliert sowohl in West- als auch in Ostdeutschland an Bedeutung. In den alten Bundesländern sinkt der Faktor um drei Punkte auf 52 Prozent, in den neuen um fünf Punkte auf 54 Prozent.
Der Aspekt der „Aufgabenverteilung beziehungsweise der Kompetenzen am Arbeitsplatz“ wird von den beiden Teilen Deutschlands im dritten Quartal komplett unterschiedlich bewertet. Seit einem Jahr hat der Wert im Westen an Bedeutung verloren. Nun stieg er erstmals um 9 Prozentpunkte an auf 49 Prozent. Die ostdeutschen Berufstätigen empfinden diesen Wert als weniger wichtig: Der Wert sinkt seit Jahresanfang um 2 Prozentpunkte auf nunmehr 43 Prozent.
Als weiterer Attraktivitätsfaktor nimmt im Osten „eine schnelle und transparente Informationspolitik der Vorgesetzten“ zu – und das gleich um ganze 5 Prozentpunkte auf 20 Prozent. Für die westdeutschen Berufstätigen besitzt dieser Faktor weit weniger an Attraktivität. Er sinkt auf 15 Prozent (minus zwei Punkte).
Erstmals seit Beginn der Befragung herrscht zwischen den Geschlechtern keine Diskrepanz, was den Attraktivitätsfaktor „angemessene Bezahlung“ angeht. So gaben sowohl die männlichen als auch die weiblichen Beschäftigten diesen Wert mit 67 Prozent an. Einzig der Ausgangspunkt ist unterschiedlich: Bei den Männern sinkt der Wert um drei Prozentpunkte, bei den Frauen steigt er um einen.
Auch sonst herrscht bei den auf Platz zwei und drei folgenden Aspekten eine große Harmonie zwischen den Geschlechtern. Beide sind sich einig und bewerten die „Wertschätzung“ geringfügiger als im Vorquartal. Frauen ist die Wertschätzung dennoch mit 54 Prozent (57%; Q2, 2012) wichtiger als den Männern mit 51 Prozent (55%; Q2, 2012). Dafür legt bei beiden Befragungsgruppen die „Aufgabenverteilung bzw. der Definition der Kompetenzen“ zu. Männern ist diese mit 50 Prozent wichtiger als Frauen mit 45 Prozent.
Der Wert für „flexible Arbeitszeitmodelle“ stagniert bei den männlichen und weiblichen Beschäftigten. Mit 38 Prozent der Nennungen ist er den Frauen aber weiterhin wichtiger als den Männern (25 %). Die Attraktivität für den Aspekt „gute Sozialleistungen des Arbeitgebers“ nahm im letzten Quartal bei beiden Gruppen ab, rückt aber aktuell wieder in den Fokus und steigt jeweils um drei Prozentpunkte. Männer legen mit 26 Prozent mehr Wert auf diesen Aspekt als Frauen mit 23 Prozent.
Während die Männer ein größeres Augenmerk auf eine „schnelle und transparente Informationspolitik“ legen, setzen die Frauen in diesem Quartal mehr auf die „regelmäßige Weiterbildung“. Männer bevorzugen eine zeitnahe Kommunikation im Unternehmen und bewerten den Aspekt mit 17 Prozent (Frauen 15 Prozent). Die weiblichen Beschäftigten hingegen setzen auf eine „regelmäßige Weiterbildung“. Der Wert steigt bei ihnen um 4 Prozentpunkte auf 17 Prozent (Männer 14 %; minus 1 Punkt).
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