11.05.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.
Ein „grüner Fuhrpark“ ist immer noch eine Seltenheit in deutschen und österreichischen Unternehmen: Zwar können sich 59 Prozent der deutschen Firmen vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, jedoch haben lediglich zehn Prozent der Firmen bereits in solche „grünen“ Dienstfahrzeuge investiert. Weitere sechs Prozent der Unternehmen planen konkret den Erwerb solcher Fahrzeuge. Das zeigt eine aktuelle Studie von Kienbaum, für die das Beratungsunternehmen 78 deutsche Firmen befragt hat.
In Österreich sind die Unternehmen ebenfalls noch weit von einem „grünen“ Fuhrparkt entfernt, haben aber schon etwas mehr in diese Richtung unternommen als deutsche Firmen: 47 Prozent können sich vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, 14 Prozent haben sie bereits in ihrer Dienstwagenflotte und 20 Prozent haben dies konkret geplant. Das sind Ergebnisse einer Kienbaum-Umfrage unter 246 österreichischen Firmen, deren Angaben in den Firmenwagenreport 2016 eingeflossen sind.
Die gängigsten Umweltmaßnahmen für einen grünen Fuhrpark sind die Nutzung von Pool Cars, die Auswahl der Fahrzeuge nach CO2-Ausstoß und Fahrer- und Ökotrainings: In Österreich setzen schon 62 Prozent der Firmen auf Pool Cars und gut ein Drittel achtet bei der Auswahl darauf, wie viel CO2 das jeweilige Fahrzeug ausstößt. In Deutschland tut dies immerhin gut ein Viertel der befragten Unternehmen. Und ebenso viele bieten für ihre Mitarbeiter Fahrer- und Ökotrainings an.
„Viele Unternehmen verfolgen mit ihrer Dienstwagenpolitik zwei Zielsetzungen: Sie möchten sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile nutzen. Neben der Kostenkontrolle spielt die Nachhaltigkeit in der Außenwirkung der Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Oft hapert es in den Unternehmen aber noch an der Umsetzung von Maßnahmen hin zur ‚grünen‘ Dienstwagenflotte. Doch künftig werden alternative Antriebsarten wohl in den allermeisten Unternehmen deutlich mehr Beachtung finden“, sagt Julia Leitl, Vergütungsexpertin bei Kienbaum.
In vielen Positionen sind Firmenwagen Standard: 92 Prozent der Geschäftsführer und 78 Prozent der Führungskräfte in Deutschland steht ein Dienstwagen zur Verfügung. In Österreich sind es 94 beziehungsweise 79 Prozent. Auch in speziellen Fachpositionen sind Firmenwagen weit verbreitet: Zum Beispiel haben 73 Prozent der Außendienstmitarbeiter in deutschen Firmen Anspruch auf einen Dienstwagen, in Österreich sind es sogar 82 Prozent.
„Der Firmenwagen gilt als Motivationsanreiz mit repräsentativer Außenwirkung auf Arbeitnehmer- wie auch auf Arbeitgeberseite. Wir konnten jedoch feststellen, dass der Stellenwert eines Dienstwagens bei der jüngeren Generation abnimmt – wichtiger werden hier andere Faktoren wie etwa flexible Arbeitszeiten und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Kienbaum-Expertin Julia Leitl.
In Deutschland sind die Anschaffungsbudgets für Firmenwagen im Schnitt höher als in Österreich: Bei Spezialisten und Außendienstmitarbeitern liegt die Spanne des Anschaffungsbudgets für einen Firmenwagen in Deutschland zwischen 30.000 und 46.000 Euro, in Österreich zwischen 25.000 und 36.000 Euro.
Auf der oberen Führungsebene beträgt das Anschaffungsbudget in Deutschland im Median 50.000 Euro, in Österreich sind es 42.500 Euro. Geschäftsführer fahren Firmenwagen, die in Deutschland im Median 70.000 Euro kosten und in Österreich 60.000 Euro.
Die meisten Mitarbeiter nutzen für ihren Firmenwagen das Full-Service-Leasing: In Deutschland sind es im Schnitt knapp zwei Drittel, in Österreich wählt gut die Hälfte der Mitarbeiter diese Form der Anschaffung. Ein Finanzleasing nutzen in Deutschland rund ein Viertel der Mitarbeiter, in Österreich liegt die Spanne zwischen sieben Prozent bei Spezialisten und 24 Prozent bei Geschäftsführern.
Sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist Audi die beliebteste Automarke unter Geschäftsführern: In Deutschland fahren 43 Prozent der Geschäftsführer einen Audi und auch in Österreich gehört speziell der Audi A6 zu den bevorzugten Firmenwagen. Außendienstler fahren hingegen meist VW oder obere Mittelklassemodelle wie den Audi A4, allerdings mit weniger Ausstattung als Führungskräfte.
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