04.03.2025 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Informationsdienst Wissenschaft.
Wie Transparenz und Vergleichbarkeit erhöht werden können, zeigt eine neue Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes, die das Spannungsfeld zwischen nachvollziehbaren Umweltaussagen und Greenwashing analysiert. Dazu gehören unter anderem eine Offenlegung von Umweltinformationen, strengere Prüfungen und eindeutige Labels für Verbraucher*innen.
Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, Umweltaussagen zu treffen – von unabhängigen Zertifizierungen bis hin zu selbsterklärten Versprechen. Während Umweltzeichen wie der „Blaue Engel“ oder das EU-Ecolabel auf standardisierten Prüfverfahren basieren und ein hohes Maß an Vertrauen genießen, sind selbst vergebene Labels oder allgemeine Begriffe wie „klimaneutral“ oder „nachhaltig“ oft nicht eindeutig definiert oder wissenschaftlich fundiert. Angesichts der Vielzahl unterschiedlichster Umweltaussagen fällt es Verbraucher*innen schwer, zwischen glaubwürdigen und weniger belastbaren Aussagen zu unterscheiden.
„Wir sehen deutlich, dass Verbraucher*innen eine stärkere staatliche Regulierung und insbesondere eine unabhängige Kontrolle von Umweltversprechen wünschen“, fasst Dr. Florian Antony, Experte für nachhaltigen Konsum am Öko-Institut zusammen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Umweltaussagen werden derzeit auf europäischer Ebene verschärft – sie sollen so für Klarheit und Transparenz sorgen. Die Umsetzung der „Empowering Consumers for the Green Transition (EmpCo) Directive“ sowie der „Green Claims Directive“ bringt klarere und für alle Marktteilnehmer verbindliche Anforderungen an die Begründung und Kommunikation von freiwilligen Umweltaussagen mit sich. Unternehmen müssen künftig belastbare Nachweise für ihre Umweltaussagen erbringen, die wiederum auf wissenschaftlich fundierten Methoden und überprüfbaren Daten beruhen.
Besonders allgemeine und unbelegte Begriffe wie „klimaneutral“ oder „umweltfreundlich“ stehen im Fokus der neuen Regulierung. Mit Inkrafttreten der EmpCo-Richtlinie sind pauschale oder unbegründete Umwelt¬aussagen, wie zum Beispiel „100% nachhaltig", ausdrücklich untersagt. Künftig dürfen Unternehmen nur noch umweltbezogene Aussagen treffen, wenn sie durch nachvollziehbare, überprüfbare Informationen belegt und in ihrer Relevanz begründet werden können. Vor allem selbsterklärte Umweltansprüche werden deutlich stärker reguliert: Nur noch Zertifizierungen, die auf anerkannten und transparenten Standards basieren, sollen künftig zulässig sein.
Die Studie des Öko-Instituts formuliert konkrete Empfehlungen, um Verbraucher*innen besser zu schützen und Unternehmen klare Rahmenbedingungen für glaubwürdige Umweltaussagen zu bieten:
„Die Weiterentwicklung des regulativen Rahmens für die Begründung und Kommunikation umweltbezogener Aussagen bietet auch für Unternehmen Chancen“, so Antony. „Konkrete und spezifische Vorgaben zu den Mindestanforderungen können Unternehmen darin unterstützen, valide Umweltaussagen besser gegenüber unlauteren Behauptungen anderer Marktteilnehmer*innen abzugrenzen.“
Bild: Alena Kaval (Pexels, Pexels Lizenz)
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