11.03.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des ZEW Mannheim und der New Economic School in Moskau. Untersucht wurden sowohl die Zusammensetzung von Unternehmensvorständen als auch die Eigenschaften von deren Mitgliedern in sieben europäischen Ländern, die leichte bis härtere Regulierungen bei Frauenquoten aufweisen. In einem weiteren Schritt wurden die Auswirkungen der Quote auf den Wert und die Geschäftstätigkeit der Unternehmen untersucht, wobei Finanzdaten aus den Jahren vor der Ankündigung der Quote sowie nach deren Inkrafttreten verwendet wurden.
Die Bundesregierung hat vor kurzem eine Gesetzesreform beschlossen, um mehr Frauen in die Vorstände von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen zu bringen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die Quote in Deutschland eher niedrig angesetzt und wird nach wie vor in der Öffentlichkeit kritisch thematisiert. Die vorliegende Studie analysiert die Effekte einer Frauenquote auf Basis von Daten aus Norwegen, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich, wo rechtlich bindende Quoten zwischen 33 und 40 Prozent gelten, sowie Großbritannien, wo eine 25-Prozent-Quote empfohlen wird.
Ein höherer Frauenanteil im Vorstand wirkt sich, dies zeigen die Studienergebnisse, positiv auf den Unternehmenswert aus. Steigt die Frauenquote um zehn Prozentpunkte, nimmt der Unternehmenswert, gemessen am Indikator Tobin’s Q, um 2,1 Einheiten zu. Die Wissenschaftlerinnen registrieren außerdem eine höhere Buy-and-Hold-Rendite von durchschnittlich 1,6 bis 3,8 Prozent im jährlich ermittelten Äquivalenzwert für europäische Unternehmen, die einen höheren Frauenanteil in ihren Vorständen haben. „Diese Effekte werden vom Markt nicht antizipiert, wenn eine Regulierung angekündigt wird. Langfristig profitieren Investoren daher auch von der Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmensvorständen“, sagt Valentina Melentyeva, eine der Autorinnen der Studie und Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich „Soziale Sicherung und Verteilung“.
Um die Mechanismen hinter den vorab beschriebenen Effekten zu klären, untersuchten die Wissenschaftlerinnen die Zusammensetzung der Vorstände sowie die Qualifikation von deren Mitgliedern genauer. Unternehmen erhöhen bei Einführung einer Frauenquote häufig nicht die Anzahl ihrer Vorstandsmitglieder, sondern besetzen bereits vorhandene Plätze anteilig mit weiblichen Vorständen. Zudem nimmt die Qualifikation der Vorstände mit wachsendem Frauenanteil nicht ab: Durchschnittsalter, Erfahrung oder die Netzwerkgröße bleiben gleich. Allerdings steigt mit höherem Frauenanteil die Teilnahme an Vorstandssitzungen signifikant.
In einer weiteren Analyse untersuchten die Wissenschaftlerinnen die Einflüsse auf den Unternehmenswert genauer: Für zehn Prozentpunkte Frauenanteil im Vorstand steigt das Verhältnis von Marktwert des Eigenkapitals zu Vermögenswerten um etwa 5,3 Einheiten. Diese Steigerung des Marktwerts des Eigenkapitals führen die Wissenschaftlerinnen nicht auf einen gestiegenen Verschuldungsgrad oder eine höhere Dividendenausschüttung zurück, sondern machen dafür ein geringeres „Empire Building“ verantwortlich. Beim Empire Building rückt das Interesse von Führungspersonen am externen Unternehmenswachstum in den Vordergrund, zum Beispiel durch die Bildung eines Konzerns, der Erhöhung von Vermögenswerten oder einer Fusion. Empire Building kann sich negativ auf das Unternehmen auswirken, wenn es lediglich auf die Kontrolle der Ressourcen und des Einflusses abzielt, anstatt vor allem eine optimale Ressourcenverteilung, Gewinnmaximierung und das Handeln im Sinne der Aktionärsinteressen anstrebt. In der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung wird es bislang eher männlichen Führungskräften zugeschrieben.
Unternehmen mit einer Frauenquote im Vorstand reduzieren die Kosten für Empire Building: Steigt der Frauenanteil im Vorstand um zehn Prozentpunkte, dann hat ein Unternehmen – bei gleichbleibendem Geschäftsumsatz – eine um zehn Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, fusionsbedingte Ausgaben zu tätigen. Zudem wird seltener neues Anlagevermögen erworben, aber nicht weniger Einnahmen aus dessen Verkauf generiert. Daraus schließen die Wissenschaftlerinnen, dass sich ein größerer Anteil an Frauen darin zeigt, dass nicht nur ineffiziente Anlagen eher abgeschrieben, sondern auch seltener neue Vermögensgegenstände gekauft werden. „Dieses veränderte Verhalten wird vom Markt positiv aufgenommen. Es lässt sich nicht durch eine höhere Risikobereitschaft oder veränderte Vorstandsqualifikationen erklären, sondern dadurch, dass Frauen tatsächlich seltener zu Empire Building neigen als ihre männlichen Kollegen“, so Melentyeva.
Diese Effekte gehen zwar mit vorübergehend sinkendem Umsatz einher, was einige operative Leistungsindikatoren zurückgehen lässt, das Verhältnis von Betriebskosten zu Vermögenswerten verändert sich aber nicht. Auch bleiben die umsatzbasierten Margen und die Arbeitsproduktivität stabil. Da diese Rückgänge nicht mit niedrigeren Marktwerten einhergehen, ist dies laut Studie ein weiterer Beleg dafür, dass Unternehmen mit mehr Frauen im Vorstand eher ineffiziente Anlagen abbauen, was sich langfristig in einem höheren Unternehmenswert zeigt. „Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, die negative Auswirkungen einer Frauenquote auf den Unternehmenswert festgestellt haben, zeigen unsere Ergebnisse, dass die Politik in dieser Hinsicht vor keinem Dilemma steht. Durch weniger Empire Building steigen sogar Unternehmenswert und Buy-and-Hold-Rendite. Geschlechterdiversität in Vorständen ist somit nicht nur vorteilhaft für die Gesellschaft, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens“, sagt ZEW-Wissenschaftlerin Melentyeva.
Bild: Jacob Lund (Adobe Stock, Adobe Stock Standardlizenz)
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