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Finanzierung aus eigener Kraft: Working Capital Management schafft Liquiditätsspielraum

01.04.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Personalberatung TreuenFels.

Kluges Liquiditätsmanagement zahlt sich aus: PricewaterhouseCoopers beziffert in einer aktuellen Studie, dass eine Optimierung des Working Capital im Schnitt zur Freisetzung von 20 bis 30 Prozent des gebundenen Kapitals führt. Hier liegt bares Geld brach. Grund genug, um die unternehmensinternen Prozesse unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, wo sich Liquiditätsreserven heben lassen.

Die Auftragsbücher sind voll, aber die Kunden zahlen zeitverzögert. Trotzdem müssen Wareneinkäufe finanziert werden. Das führt schnell zu finanziellen Engpässen. Liquidität kann durch ein effektives Working Capital Management gewonnen werden. „Working Capital Management ist eine wichtige Finanzierungsquelle – nicht erst seit der Finanzkrise“, sagt Rolf Capelle, Accounting Manager in der deutschen Zentrale des Windenergie-Konzerns Vestas. Der erfahrene Finance-Manager weiß, dass es im Mittelstand jedoch häufig an der praktischen Umsetzung und Nachhaltigkeit von Projekten zum Management von Working Capital mangelt. „Oft haben wir es mit undurchsichtigen Kennzahlen, intransparenten Prozessen und unklaren Verantwortlichkeiten zu tun“, so die Erfahrung von Capelle. Dabei können gerade mittelständische Unternehmen von einem guten Working Capital Management profitieren.

Überlebens- und Wettbewerbsfähigkeit erhöhen

Liquiditätszufluss beschleunigen, Geldabfluss bremsen: Ziel des Working Capital Management ist es, eine möglichst geringe Kapitalbindung im Umlaufvermögen zu erreichen. „Eine sichere Liquiditätssituation erhöht die Überlebens- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und macht sie unabhängiger von externen Kapitalgebern“, sagt Ivo Kuhnt, der unter anderem als Berater bei Roland Berger und als CFO bei Élégance tätig war. Ein sinnvolles Working Capital Management findet auf verschiedenen Ebenen statt: Es beginnt im Vertrieb, der Zahlungsziele und Skontohöhen verhandelt. Es geht über das Debitoren- und Kreditorenmanagement, Maßnahmen zur Kostenoptimierung in der Produktion und im Lagerwesen bis hin zur Restrukturierung des Kreditportfolios eines Unternehmens.

Prioritäten setzen, Zielkonflikte abwägen

Auch Zielkonflikte gilt es, sorgfältig abzuwägen: „Beispielsweise ist einer der wesentlichen Treiber im Verbindlichkeiten-Bereich das Aushandeln von Zahlungszielen. Allerdings kann eine Verlängerung von Zahlungszielen dazu führen, dass der Lieferant dies auf die Preiskalkulation aufschlägt. Letztlich muss man prüfen, ob sich der so erreichte höhere Liquiditätszufluss dann immer noch rechnet“, so Capelle. Beim Working Capital Management sind zudem auch immer die Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zu berücksichtigen. „Die Ausweitung von Zahlungszielen bei Lieferanten ist immer gut für das Working Capital. Gleichwohl sollte man schauen, ob man Skontos ziehen kann, denn das hat unter Umständen viel bessere Auswirkungen auf die GuV“, sagt Capelle.

Alternative Finanzierungsmodelle

Zunehmend geraten bei der Optimierung des Working Capital auch alternative Finanzierungsmodelle entlang der Supply Chain in den Blickpunkt. Finanzierungsalternativen zur Bank bieten beispielsweise Finetrading oder Factoring.

Mit Factoring flüssig bleiben

Beim Factoring, auch Forderungsverkauf genannt, verkauft ein Unternehmen seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Factoringunternehmen. Dadurch erhält es sein Geld früher, als wenn es die Begleichung der Rechnung abwarten würde. Factoring fällt, wie auch Leasing, unter die sogenannten Kreditsubstitute, die an Stelle eines herkömmlichen Kredits als Finanzierungsmöglichkeit genutzt werden können. „Sicherlich ist das eine Möglichkeit, schneller an das Geld zu kommen. Allerdings sollte man im Auge behalten, dass dies auch immer mit hohen Gebühren verbunden ist“, sagt Capelle.

Zusätzliche Liquidität durch Finetrading

Ein relativ neues Instrument ist das Finetrading. In der Abwicklung des Wareneinkaufs tritt der Finetrader als Händler zwischen Lieferant und Käufer auf. Er kauft die Produkte im Auftrag des Kunden vom Lieferanten und bezahlt diesen direkt. Die Ware wird zugleich an den Kunden weitergegeben, der für die endgültige Begleichung der Rechnung an den Finetrader nun bis zu 120 Tage Zeit hat. Die Kosten für den Einsatz von Finetrading richten sich unter anderem nach Höhe des Skontos oder der Bonität des Unternehmens. Welche Maßnahmen im Rahmen des Working Capital Managements für das eigene Unternehmen sinnvoll sind, lässt sich aber nur nach eingehender Analyse feststellen: „Man kann sehr präzise berechnen, welche Stellschrauben wie viel Effekt auf die Liquidität haben. Daraus leiten sich dann sehr schnell Maßnahmen ab und man weiß auch, welchen Unternehmensbereichen man entsprechenden Spielraum einräumen kann“, so Ivo Kuhnt.


Über TreuenFels:
Die Personalberatung TreuenFels ist spezialisiert auf die Rekrutierung und Auswahl von Fach- und Führungskräften im Finanz-, Rechnungs-, Bank- und Versicherungswesen sowie im Controlling. Von der Personalberatung über Projekt- und Interim Management, Personalvermittlung und Premium-Zeitarbeit bietet die Treuenfels GmbH sowohl temporäre als auch permanente Personallösungen. Gegründet wurde TreuenFels 1999 von Bernhard von Treuenfels, Inhaber des Unternehmens mit Hauptsitz in Hamburg. Geschäftsführerin ist seit 2008 Doris Mailänder. Mehr über TreuenFels unter: www.treuenfels.com   Kontakt:
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