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Fachkräfterückgänge gefährden Wachstum und Wohlstand

25.11.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Die demografische Entwicklung und die Fachkräfterückgänge auf dem Arbeitsmarkt bremsen zunehmend das Wachstum und damit den Wohlstand in Deutschland. Dies bestätigen die neuesten Ergebnisse der achten Welle der Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe-Projekt).

Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) durchgeführt. Die Ergebnisse geben einen Überblick über die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland bis zum Jahr 2040, wenn bisherige Trends und Verhaltensweisen beibehalten werden.

Demnach wird den Projektionen zufolge die Anzahl der Personen mit einem Hochschulabschluss wie Master und Promotion weiter zunehmen. Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Personen ohne Berufsabschluss weiter an. Zurückgehen wird dagegen die Zahl an Personen mit einem beruflichen Abschluss, mit einer Aufstiegsfortbildung oder einem Bachelorabschluss. Die Erwerbs- und Entlohnungschancen Geringqualifizierter könnten in Zukunft niedriger ausfallen, da die Nachfrage nach Helfertätigkeiten zurückgehen wird. Obwohl die Projektion davon ausgeht, dass die kumulierten Wanderungsgewinne zwischen 2024 und 2040 rund 4,6 Millionen Personen betragen, wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zurückgehen. Dadurch nimmt auch die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt ab.

Rückgänge zeichnen sich auch bei der Zahl der Selbstständigen ab. Da Selbstständige in der Regel mehr Arbeitsstunden erbringen, sinkt die Zahl der Arbeitsstunden pro Person überproportional. Daher werden nach Einschätzung der Studienautorinnen und -autoren Impulse sowohl für die Nachfrage als auch für das Angebot an Arbeitskräften benötigt, wenn die ökonomische Entwicklung aus diesem Trend ausbrechen soll. Insbesondere sollte die Steigerung der Erfolgsquoten im schulischen, beruflichen und hochschulischen System höchste Dringlichkeit haben. Die Erfolgsquoten sind aktuell bei Personen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit in allen Bildungsstätten zum Teil deutlich niedriger als bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Eine gelungene Integration kann die Zahl der zukünftigen Fachkräfte erhöhen und damit auch einen Wachstumsimpuls darstellen.

Auch für BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser müssen wachstumssteigernde Maßnahmen zwingend von qualifizierungssteigernden Maßnahmen begleitet werden. „Dass die Anzahl erfolgloser Abgänge aus dem Bildungssystem, insbesondere aus dem dualen System, in der Vergangenheit zugenommen hat und diese Entwicklung in Zukunft voraussichtlich anhält, ist beunruhigend. Diesem Trend müssen wir uns mit aller Macht entgegenstemmen und ihn umkehren. Es muss uns gelingen, die Erfolgsquoten zu steigern und die Zuwanderer sowie ihre Kinder schneller und nachhaltiger in unser Bildungssystem und in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“

Weitere Informationen in der neuen Ausgabe des BIBB REPORT mit dem Titel „Weniger Arbeitskraft, weniger Wachstum“ unter www.bibb.de/dienst/publikationen/de/19940.

Bild: AlphaTradeZone (Pexels, Pexels Lizenz)

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