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Fachkräfteengpässe: „Männerberufe“ sind häufiger betroffen

14.07.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V..

In fast jedem sechsten Beruf in Deutschland fehlt es an Fachkräften. Besonders betroffen sind männertypische Berufe, wie eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Dort sollten Unternehmen verstärkt weibliche Nachwuchskräfte anwerben – aber auch in frauentypischen Engpassberufen gibt es noch ungenutzte Potenziale.

In 96 von 619 Berufen fehlten zwischen August 2011 und April 2015 anhaltend Fachkräfte – die Zahl der registrierten Arbeitslosen reichte also nicht aus, um alle offenen Stellen zu besetzen. Die IW-Auswertung zeigt, dass von den betroffenen Berufen 64 männertypische Jobs sind, etwa im Maschinenbau, in der Infor­matik oder in der Elektrotechnik; 17 Engpassberufe sind frauentypisch. Lediglich 15 Engpassberufe haben einen vergleichsweise ausgeglichenen Frauen- und Männeranteil.

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Fast alle frauentypischen Berufe, in denen es besonders viele unbesetzte Stellen gibt, gehören zum Berufsfeld Gesundheit, Soziales und Bildung – insbesondere Jobs in der Gesundheits- und Altenpflege sind betroffen. Zudem arbeitet fast jeder zweite Beschäftigte in Engpassberufen dieses Berufsfeldes in Teilzeit. „Schon wenn nur ein Teil von ihnen die Arbeitszeit aufstocken wollte und könnte, würde das die Engpässe deutlich redu­zieren“, erklärt IW-Berufsforscher Sebastian Bußmann. Deshalb sei es wichtig, dass die Kinderbetreuung an Kindertagesstätten und Schulen weiter ausgebaut wird, um vor allem Müttern die Möglichkeit zu geben, mehr zu arbeiten.

Anders verhält es sich mit den Engpassberufen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich: Die über­wiegend männlichen Beschäftigten arbeiten fast ausschließlich in Vollzeit. Unternehmen sollten hier verstärkt weibliche Fach- und Nachwuchskräfte anwerben, um offene Stellen zu besetzen, rät der IW-Experte. Teilzeit­stellen könnten Anreize für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schaffen, die sich neben der Arbeit auch ihrer Familie widmen wollen. „Mit Telearbeit, Arbeitszeitkonten und Vertrauensarbeit können die Unternehmen deshalb ihre Attraktivität für beide Geschlechter erhöhen“, sagt Bußmann. Die IW-Untersuchung wurde im Auftrag des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) erstellt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.


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