21.02.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Diamant Software GmbH & Co. KG.
"Nur etwa 20 Prozent der KMU bringen aktuell von Haus aus das fachliche Know-how mit, um die Anforderungen der E-Bilanz mittelfristig erfüllen zu können. Es bleibt also noch viel zu tun." Peter Diestelhorst, E-Bilanz-Experte bei Diamant Software
Nur rund 20 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben heute schon das fachliche Know-how, um mittelfristig die Anforderungen der E-Bilanz erfüllen zu können. Und nur wenige scheinen erkannt zu haben, welche Chancen die E-Bilanz für das Unternehmen bieten kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Rechnungswesen- und Controlling-Spezialisten Diamant Software.
Langsam aber sicher wird es ernst: Für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2012 beginnen, ist die E-Bilanz Pflicht. Von den Unternehmen wird dabei unter anderem eine größere Informationstiefe verlangt, als dies bei den Meldungen an die Finanzbehörden bisher der Fall war. In einer Ende 2011 durchgeführten Umfrage hat Diamant Software untersucht, wie detailliert der Mittelstand (Unternehmen mit 30 bis 1200 Mitarbeiter) schon heute seine Abschlüsse erstellt - und ob er damit bereits von Haus aus in seinem Rechungswesen über die nötige Informationstiefe verfügt, um die Anforderungen der E-Bilanz mittelfristig erfüllen zu können.
Der erste Blick auf die Ergebnisse der Umfrage erscheint vielversprechend: Gut die Hälfte der Befragten gab an, sich sogar unterjährig mit Abschlüssen zu beschäftigen. Und immerhin 40 Prozent erstellen ihren Jahresabschluss weitgehend ohne Unterstützung durch Dritte. Diese Zahlen lassen vermuten, dass eine relativ große Gruppe schon heute offen für die E-Bilanz ist, weil sie sich selbst intensiv mit dem Jahresabschluss auseinandersetzen und nicht nur die Kontenabstimmung übernehmen und den Abschluss dem Steuerberater überlassen.
Bei genauerem Hinsehen relativiert sich dieser Eindruck allerdings. Denn ein entscheidender Punkt bei der E-Bilanz wird die Abbildung der steuerrechtlichen Wertansätze sein, wozu sich eine parallele Rechnungslegung nach HGB bzw. IFRS und Steuerrecht anbietet. Im Rahmen einer "integrierten Steuerbuchführung" wird dabei das Steuerrecht innerhalb der Buchhaltung - als wichtige Basis für die Meldung der E-Bilanz - umgesetzt.
Dieses Thema scheint im Mittelstand aber noch nicht weit verbreitet zu sein. Laut der Umfrage beschäftigen sich derzeit nur 37 Prozent der Unternehmen aktiv mit den Unterschieden zwischen Handels- und Steuerrecht. Lediglich 16 Prozent der Befragten gaben an, Übergangsrechnungen von der Handels- in eine Steuerbilanz direkt in ihrem Rechnungswesen - und damit integriert - abzubilden. Eine separate Steuerbilanz neben dem HGB-Abschluss erstellen derzeit nur rund 17 Prozent der Unternehmen. Lediglich 18 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ermitteln zudem auch latente Steuern komplett autark - ein wichtiger Gradmesser, ob das fachliche Know-how zur Übermittlung der E-Bilanz im Unternehmen vorhanden ist.
Ein weiteres, erwartetes Ergebnis der Umfrage ist die nach wie vor wesentliche Rolle von Steuerberatern bei den Abschlussarbeiten. Satte 77 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen gaben an, sämtliche oder teilweise Buchungsdaten an ihren Steuerberater zu liefern.
"Einige vorausschauende Unternehmen sehen die E-Bilanz dabei aber als Chance für höhere Transparenz und nutzen die Gelegenheit, die Erstellung ihrer Abschlüsse generell auf den Prüfstand zu stellen. Das Ziel: Mehr Kompetenz und Eigenverantwortlichkeit im eigenen Haus, auch um damit mehr Unabhängigkeit von zusätzlichen Dienstleistern wie Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern zu erreichen", kommentiert Peter Diestelhorst, E-Bilanz-Experte bei Diamant Software.
Sein Fazit zur Umfrage: "Alle Ergebnisse zusammengefasst lässt sich sagen, dass aktuell nur etwa 20 Prozent der KMU von Haus aus das fachliche Know-how mitbringen, um die Anforderungen der E-Bilanz mittelfristig zu erfüllen. Es bleibt also noch viel zu tun."
Quelle: Diamant Software GmbH & Co. KG
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