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Diese Benefit begeistern Arbeitnehmer*innen wirklich

15.07.2020  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.

Flexible Arbeitszeiten und -orte sind in aller Munde – die derzeitige Lage zeigt deutlich eine allgemeine Notwendigkeit auf. Doch auch unabhängig von Krisenzeiten ist die moderne Gestaltung der Arbeitsrahmenbedingungen eine der Top-Zusatzleistungen und so aktuell wie nie.

Bereits im dritten Jahr hat die Personal- und Managementberatung Kienbaum darum die Zahlen zu diesem Dauerbrenner-Thema für den „Kienbaum Benefits Survey 2020“ erhoben, eine Studie mit mehr als 100 teilnehmenden Unternehmen aus dem DACH-Raum. Und auch die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu richtete als Kooperationspartner dieses Jahr erneut ihre Fragen an knapp 4.800 Arbeitnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um daraus die Parallelstudie für die Arbeitnehmerseite zu erstellen.

Wichtigstes Must-Have: Freie Zeit- und Ortswahl

„Wir hatten unseren TeilnehmerInnen die Fragen bereits in Vor-Krisenzeiten gestellt und können daher auf unbeeinflusste Zahlen zugreifen. Umso spannender ist es, zu sehen, dass eine flexible Zeit- und Ortswahl jederzeit ein Must-Have unter den Zusatzleistungen war und ist“, berichtet Nils Prüfer, Director im Bereich Compensation and Performance Management bei Kienbaum. Als „Must-Have“ werden Leistungen bezeichnet, die mehr als zwei Drittel der Unternehmen für unerlässlich halten und die von mehr als einem Fünftel angeboten werden.

„Auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der DACH-Region legten schon zu Beginn des Jahres einen besonderen Wert auf Flexibilität in Zeit und Ort. So sind flexible Arbeitszeiten mit 71 % sowie die Möglichkeit auf Homeoffice mit 55 % die beiden attraktivsten Benefits für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, ergänzt Yenia Zaba, Director Global Communications & Brand bei kununu.

Als die Top-Drei der Must-Haves für alle ArbeitnehmerInnen werden in der Kienbaum-Befragung Firmenveranstaltungen und flexible Arbeitszeiten mit jeweils über 90 % als unerlässlich verortet, dicht gefolgt von Gesundheitsmaßnahmen mit 79 %. Für Führungskräfte sind laut den befragten Personalverantwortlichen flexible Arbeitszeiten (91 %), ein Firmen-Smartphone (83 %) und ein flexibler Arbeitsort (83 %) von besonderer Bedeutung für ein modernes Benefit-Portfolio.

Mehr als zwei Drittel (65 %) der Arbeitgeber bietet laut Kienbaum aktuell die gewünschte Flexibilisierung der Arbeitszeit für alle ArbeitnehmerInnen an, gut ein Drittel (28 %) für eine selektive Gruppe. Die Wahl eines flexiblen Arbeitsorts stellt immerhin die Hälfte der Unternehmen für jeden Mitarbeitenden und ein gutes Drittel (31 %) für einen selektiven Teil der ArbeitnehmerInnen zur Verfügung. Weiterhin beliebt ist die Möglichkeit einer anlassbezogenen Freistellung, wie beispielsweise für eine Hochzeit oder Geburt, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen, und die 79 % der Unternehmen allen Mitarbeitenden ermöglichen. Auch Sabbaticals, also einen festgelegten Zeitraum für eine Freistellung, bieten mit 53 % bereits jetzt über die Hälfte der Unternehmen an. Nils Prüfer dazu: „Aus unserer Sicht ist das Sabbatical damit eine Zusatzleistung, die für moderne Arbeitgeber das Zeug zum „Must-Have“ der kommenden Jahre haben könnte.“

Kommunikation der Zusatzleistungen noch ausbaufähig

Wofür stehen wir als Unternehmen, wofür als Arbeitgeber? – Und wie können wir die Glaubwürdigkeit dieser Darstellung nach innen wie außen untermauern? Diese unternehmenspolitischen Fragen müssen sich Personalverantwortliche immer häufiger stellen, wenn es um die Gewinnung und Bindung von Top-Talenten und Spezialisten geht – und sie auch potentiellen Mitarbeitenden möglichst transparent beantworten. Doch laut Kienbaum-Experte Nils Prüfer besteht hier noch Verbesserungsbedarf seitens der Arbeitgeber: „Gerade bei der Kommunikation der bereits getroffenen oder geplanten Maßnahmen sehen unsere Teilnehmer ganz selbstkritisch noch Luft nach oben. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass der Bekanntheitsgrad ihres Portfolios intern ‚nicht gut‘ oder ‚eher nicht gut‘ sei.“

Das Intranet (81 % Verbreitung) ist der Hauptkanal, über den die vorhandenen Leistungen kommuniziert werden, gefolgt von Einzel- und Mitarbeitergesprächen (37 %) oder Mailings (27 %). „Social Media liegen mit einem Einsatz von 20 % dahinter, obwohl sie gerade für externe Employer Branding-Maßnahmen zur Talentgewinnung nützlich sein könnten. Unternehmen brauchen hier deutlich mehr Selbstbewusstsein, um ihre guten Ansätze intern sowie extern bekannt zu machen“, ergänzt Nils Prüfer die Erkenntnisse aus der Studie. Gleichzeitig setzen nur 16 % der Unternehmen strukturierte Maßnahmen wie Befragungen oder Benchmarks ein, um die Attraktivität ihres Portfolios dann auch zu bemessen.

Zusatzleistungen im Ländervergleich

Auch der Vergleich zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt interessante Ergebnisse des Kienbaum Benefits Surveys. Kernelemente wie flexible Arbeitszeiten, ein flexibler Arbeitsort oder Angebote zur Vorsorge sind in allen drei Ländern weit verbreitet. Die Angebote mit den größten landesspezifischen Unterschieden wurden zusätzlich separat ausgewertet.

Für Arbeitgeber aus Österreich gilt so beispielsweise ein Betriebsarzt mit einer Verbreitung von 97 % als „Must-Have“, während in der Schweiz nur 11 % der Unternehmen Zugriff auf einen Office-Doktor haben. Dort gibt es dagegen für 72 % der Angestellten einen Zuschuss zu Versicherungen – bei den Nachbarn Österreich und Deutschland ist diese Leistung mit 47 bzw. 35 % nur im Mittelfeld angesiedelt. Auch ein Essenszuschuss ist in Österreich sehr gern gesehen – 50 % der Unternehmen bieten diesen für alle Mitarbeitenden an.

Es zeigt sich, dass in Deutschland Mobilitäts-Benefits weiter verbreitet sind als bei den Nachbarn. Jobtickets bieten hier mit 55 % deutlich mehr Arbeitgeber an, als in Österreich mit 19 und in der Schweiz mit 39 %. Und Firmenfahrräder erleben geradezu einen Boom: „Diese Zusatzleistung bieten in Deutschland ganze 31 % der Befragten allen ihren ArbeitnehmerInnen bereits an, 27 % planen es. Bei unseren Nachbarländern steht das Angebot von Fahrrädern vom Arbeitgeber noch bei jeweils einem guten Zehntel“, meint dazu Nils Prüfer.

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