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Aufbrausender, fröhlicher, gelassener oder deprimiert? Die Emotionen des Alters

21.09.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs).

Wie verändern sich unsere Gefühle und unsere Art und Weise, mit ihnen umzugehen?

Hot Topic „Emotion and Aging“ beim 50. Kongress der DGPs Gefühle und emotionale Kompetenzen haben über das ganze Leben hinweg wichtige Funktionen. Sie beeinflussen das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen und geben uns schnelle Orientierung. Aus der Forschung ist bekannt, dass sich sehr viele geistige und körperliche Funktionen im Laufe des Lebens verändern. Wie aber verändern sich unsere Gefühle und unsere Art und Weise, mit ihnen umzugehen? Verändern sich unsere Gefühle überhaupt? Und wenn ja, in welchen Bereichen?

Psychologen erforschen, wie sich Gefühle im Laufe des Lebens verändern

„Entwicklung ist über die gesamte Lebensspanne bis ins hohe Alter hinein möglich“, sagt Ute Kunzmann, die als Entwicklungspsychologin an der Universität Leipzig zur Psychologie der Lebensspanne forscht. „Das beinhaltet auch, dass zu jedem Zeitpunkt im Leben neue Prozesse beginnen können, dass jeder Einzelne Reserven hat und sein Verhalten veränderbar ist.“

Entwicklungspsychologen wie Ute Kunzmann erforschen Emotionen und wie sie mit motivationalen, sozialen und kognitiven Prozessen zusammenhängen. Sie verstehen die emotionale Entwicklung vom Jugendalter bis ins hohe Alter hinein als einen Prozess, der zu jedem Zeitpunkt im Leben gleichzeitig Gewinne und Verluste umfasst.

Eine Reihe aktueller Studien zeigt beispielsweise, dass sich die Emotionen Ärger und Traurigkeit in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Demnach erleben ältere Menschen im Gegensatz zu jungen Menschen seltener beziehungsschädliche Emotionen wie Ärger, Feindseligkeit oder Verachtung. Beim Erleben anderer negativer Emotionen finden sich hingehen keine oder sogar gegenläufige Unterschiede über die Lebensspanne hinweg.

Auch für andere sozial-emotionale Kompetenzen wurde ein komplexes Muster an Altersunterschieden ausgemacht. So zeigen Ältere oft weniger gute Leistungen in Tests zur empathischen Akkuratheit, das heißt, sie können die Gefühle anderer Menschen oft weniger akkurat erkennen und benennen als junge Menschen.

Andererseits scheinen Ältere aber besonders gut darin zu sein, die Gefühle anderer nachzuempfinden und sie bringen in vielen Situationen mehr Mitgefühl für Andere auf als junge Erwachsene. Diese eher emotionalen Aspekte der Empathie spielen für das soziale Miteinander eine entscheidende Rolle und sind vermutlich einer der Gründe für die hohe Beziehungszufriedenheit, die gerade im Alter berichtet wird.

Aus der Forschung weiß man heute, dass auch die Art und Weise, wie der Alterungsprozess verläuft - ob normal oder mit neurodegenerativen Erkrankungen – beeinflusst, wie sich Emotionen im Laufe des Lebens verändern.



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