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Arbeitszeitreport 2016

13.10.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Herausforderungen und Handlungsbedarf durch zunehmende Flexibilisierung des Berufslebens

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat am 10. Oktober den Arbeitszeitreport Deutschland 2016 vorgestellt. Der Arbeitszeitreport 2016 fußt auf einer repräsentativen Befragung von rund 20.000 Beschäftigten in Deutschland. Er gibt umfangreich und tiefgehend Aufschluss über die Arbeitszeitrealität in Unternehmen und Arbeitszeitwünsche der Beschäftigten. Der Bericht ist damit eine wichtige Grundlage für die Diskussion über die Herausforderungen und den Handlungsbedarf in diesem Bereich.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles:

Der Arbeitszeitreport Deutschland 2016 unterstreicht, dass das Thema Arbeitszeit sehr große Bedeutung hat: Viele Menschen sind durchaus zufrieden mit der Dauer ihrer Arbeitszeit; und viele schätzen die Möglichkeiten, selbst zu bestimmen, wann und wie sie die Arbeit in den Alltag integrieren. Andererseits klaffen Arbeitszeitwünsche und die Wirklichkeit auch noch sehr oft auseinander. Beides miteinander so gut und weit wie möglich in Einklang zu bringen, wird durch den Wandel der Arbeitswelt eine zunehmend größere Herausforderung. Denn sich ausweitende Flexibilitätsanforderungen der Unternehmen einerseits und die Wünsche der Beschäftigten, Arbeit und Privatleben, Kindererziehung oder die Pflege Angehöriger besser miteinander zu verbinden, erfordern neue Flexibilitätskompromisse. Da können wir Neues ausprobieren, müssen aber immer den Schutz und die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Auge behalten. Ein wichtiger Schritt, den wir schnell gehen sollten, ist der Anspruch auf befristete Teilzeitarbeit – denn der Bericht zeigt nochmals, dass gerade viele Frauen nach einer Phase der Teilzeit gern wieder länger arbeiten würden, ihnen dies aber zu oft nicht ermöglicht wird. Einen entsprechenden Gesetzentwurf werde ich noch in diesem Herbst vorlegen.

Zentrale Ergebnisse des BAuA-Arbeitszeitreports 2016:

  • Abhängig Vollzeitbeschäftigte arbeiten mit durchschnittlich 43,5 Wochenstunden knapp fünf Stunden pro Woche länger als vertraglich vereinbart. Mit zunehmender Länge der Arbeitszeit sinkt der Anteil der Beschäftigten, die mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden sind, und es steigt der Anteil der Beschäftigten, die über gesundheitliche Beschwerden berichten.
  • Vier von zehn abhängig Beschäftigten möchten genauso viel arbeiten wie zurzeit. Fast die Hälfte der Beschäftigten möchte jedoch ihre Arbeitszeit reduzieren (47%). Vor allem wünschen sich Vollzeitbeschäftigte, ihre Arbeitszeit zu reduzieren (55%).
  • Arbeit in Teilzeit ist dominiert von Frauen. 42% der Frauen und 7% der Männer arbeiten in Teilzeit. Über ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten würde gerne länger arbeiten.
  • Etwa vier von zehn Beschäftigten haben selber großen Einfluss darauf, wann sie mit ihrer Arbeit beginnen und sie beenden oder wann sie ein paar Stunden freinehmen.
  • Die ständige Erreichbarkeit ist bei Führungskräften höher ausgeprägt als bei Beschäftigten ohne Führungsverantwortung und nimmt mit der Führungsspanne weiter zu. Oft sind es jedoch auch Beschäftigte in einfacheren Tätigkeiten (vor allem im Dienstleistungsbereich), von denen Erreichbarkeit im Privaten erwartet wird und die häufig kontaktiert werden.

Der Arbeitszeitreport 2016 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/publikationen erhältlich.



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