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Arbeitsklima-Index steigt Ende 2012 auf Spitzenwert

09.01.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: JOB AG.

20. Zufriedenheitsmessung registriert einen Wert von 7.7 (Skala von 1 = sehr schlecht bis 10 = sehr gut) ++ Das Arbeitsklima bleibt wichtigster Faktor ++ Faktor "Sicherheit des Arbeitsplatzes" legt leicht zu

Mögen auch die wirtschaftlichen Rahmendaten sich eintrüben und die Prognosen schwierigere Zeiten ankündigen – die Zufriedenheit der deutschen Berufstätigen an ihrem Arbeitsplatz erweist sich nicht nur als eindrucksvoll stabil, sondern steigt im letzten Quartal 2012 sogar noch einmal deutlich an. Auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) liegt der gemessene Wert mit 7,7 auf einem Jahreshöhepunkt. Diese Daten registriert der 20. Arbeitsklima-Index der JOB AG.

In den Vorquartalen wurden die Werte 7,5 und 7,4 erreicht. Abweichungen von diesem gesamtdeutschen Durchschnitt zeigen sich jedoch. Während die Befragten im Westen mit 7,8 sogar überdurchschnittlich liegen, ergeben die Voten der Berufstätigen im Osten nur den Wert 7,4. Frauen sind insgesamt mit 7,8 etwas zufriedener als Männer (7,7). Die Reihenfolge der Motivationsfaktoren bleibt unverändert. An der Spitze liegt nach wie vor das Arbeitsklima, gefolgt von den Aufgaben und dem Gehalt sowie auf Position 4 die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Während jedoch das Arbeitsklima mit einem Prozentpunkt (nun 53% der Nennungen) geringfügig an Bedeutung verliert, steigt der Faktor Sicherheit des Arbeitsplatzes von 27 auf 30 Prozent Bedeutung an.

Der Arbeitsklima-Index ist eine repräsentative Umfrage der JOB AG, Fulda, zur Ermittlung der aktuellen Zufriedenheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz. Die JOB AG, Spezialist im Personal Management für Unternehmen und Job Management für Bewerber, gehört zu den führenden Personaldienstleistungs-Unternehmen in Deutschland. Das Unternehmen läßt seit 2008 einmal im Quartal rund 1.100 Berufstätige aus allen Regionen Deutschlands unabhängig befragen. Dabei sank der Wert in den letzten fünf Jahren nie unter die 7,0-Marke, erreicht aber nun erstmals seit langer Zeit wieder den Spitzenwert von 7,7.

"Wir freuen uns sehr, dass die Berufstätigen in Deutschland ein einerseits stabiles und andererseits auch hohes Maß an Zufriedenheit an ihren Arbeitsplätzen erleben", sagt Stefan Polak, Vorstand der JOB AG. "Dies belegt, dass die Menschen trotz der Vielzahl der durchaus kritischen Informationen aus den Wirtschafts- und Finanzmärkten besonnen reagieren. Und es zeigt auch, dass die Stärke des Wirtschaftsstandortes Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern, sich in der Stimmung der Berufstätigen eindeutig widerspiegelt

Zufriedenheit bei Männern und Frauen

Im 4. Quartal 2012 liegen die männlichen Berufstätigen mit der Zufriedenheit von 7,7 exakt auf dem Durchschnittswert, was eine deutlich positive Veränderung zu den drei Vorquartalen darstellt, die alle den Wert 7,4 registrierten. Die weiblichen Berufstätigen erreichen im 4. Quartal mit 7,8 einen überdurchschnittlichen Wert und lagen mit 7,6 im Vorquartal ebenfalls über den Männern.

Arbeitsklima-Index
Grafik: JOB AG

Zufriedenheit in Ost und West

Die Berufstätigen im Westen der Bundesrepublik Deutschland weisen durchgängig höhere Zufriedenheitswerte auf. Für das 4. Quartal 2012 wird der überdurchschnittliche Wert von 7,8 erreicht. Die Vorquartale lagen bei 7,6 und 7,5. Damit übertrafen sie stets die Zufriedenheitswerte in den östlichen Bundesländern. Hier wird im aktuellen 4. Quartal 2012 der unterdurchschnittliche Spitzenwert 7,4 gemessen. Damit setzt sich die bereits in den ersten drei Quartalen 2012 registrierte Tendenz fort. Hier wurden die Werte 6,9 bis 7,2 verzeichnet.

Arbeitsklima-Index
Grafik: JOB AG

Zufriedenheit in Haushalten und Altersgruppen

Die höchsten Zufriedenheitswerte bezüglich der Haushaltsgrößen finden sich mit jeweils überdurchschnittlichen 7,9 bei Berufstätigen aus 2- und 4-Personenhaushalten. Bei den Befragten aus den 1- und 3-Personenhaushalten wurde der unterdurchschnittliche Wert von 7,5 ermittelt.

Bei der Gliederung der Befragten nach Altersgruppen gibt es zwei Abweichungen vom Durchschnittswert: die Berufstätigen zwischen 14 und 29 Jahren sind mit 8,0 signifikant zufriedener als der Durchschnitt, die Berufstätigen zwischen 50 bis 59 Jahren etwas unterdurchschnittlich (7,6). Alle anderen Altersgruppen liegen exakt auf dem Durchschnittsniveau von 7,7.

Arbeitsklima-Index
Grafik: JOB AG

Zufriedenheit nach Berufsgruppen, Arbeitszeit, Bildung und Einkommen

Die zufriedensten Berufstätigen sind nicht nur im 4. Quartal (8,4), sondern grundsätzlich die Selbstständigen, Freiberufler und Landwirte. Ihr Wert liegt immer signifikant über dem Durchschnitt, auch wenn er im 4. Quartal marginal von 8,6 und 8,5 gegenüber den Vorquartalen gesunken ist. Hohe Zufriedenheitswerte weisen ebenfalls die Beamten auf. Ihr Wert übersprang nach 7,5 und 7,9 in den Vorquartalen nun erstmals wieder die 8,0-Grenze. Auch Angestellte zeigen sich mit 7,9 überdurchschnittlich zufrieden, während Arbeiter mit dem Wert 7,3 erneut unter dem Durchschnitt liegen, allerdings auf einem Jahreshoch, das bisher nach 7,1 und 7,0 noch nicht erreicht wurde.

Vollzeitbeschäftige (7,8) verzeichnen im 4. Quartal 2012 einen deutlich höheren Zufriedenheitswert als Teilzeitbeschäftigte (7,4). Diese Spreizung in der Zufriedenheit ist in 2012 bisher nicht registriert worden und deutet auf eine veränderte Situation hin, die es mit der nächsten Messung noch zu validieren gilt.

Den Zusammenhang von Bildung und Zufriedenheit macht auch dieser Zufriedenheitsindex wieder deutlich. Je höher der Bildungsgrad, desto höher die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Hier zeigen die Berufstätigen mit Abitur und Universitätsstudium den Spitzenwert 8,1, gefolgt von den Berufstätigen mit mittlerem Bildungsabschluss (7,8). Unterdurchschnittlich zufrieden (7,5) sind die Berufstätigen mit Volks- und Hauptschule.

Der Zusammenhang zwischen dem persönlichen Nettoeinkommen und der Zufriedenheit ist wenig überraschend. Die höchsten Zufriedenheitswerte werden mit den Einkommensklassen über 2.000 € pro Monat erreicht (8,0 und 8,2), die niedrigsten (7,3) bei den Nettoeinkommen unter 1.000 €.

Arbeitsklima-Index
Grafik: JOB AG

Zufriedenheit nach Bundesländern

Am zufriedensten (8,0) an ihrem Arbeitsplatz zeigen sich im 4. Quartal 2012 die Berufstätigen in Nordrhein-Westfalen. Aber auch die Berufstätigen in den Bundesländer-Gruppen Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen und Bremen (7,9), Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (7,8) sowie Baden-Württemberg (7,9) sind überdurchschnittlich zufrieden. Unter dem Durchschnitt liegt aktuell die Zufriedenheit am Arbeitsplatz in Bayern (7,5), Berlin (7,4), der Ländergruppe Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt (7,5). Das Zufriedenheitsschlusslicht bei den Berufstätigen bilden im 4. Quartal erneut die Länder Sachsen und Thüringen (7,3).

Arbeitsklima-Index
Grafik: JOB AG

Die Einflussfaktoren

Entgegen vieler Annahmen, dass das Geld Motivationsfaktor Nr. 1 ist, zeigt der Arbeitsklima-Index der JOB AG seit nunmehr fünf Jahren, dass die Berufstätigen in Deutschland sich maßgeblich durch das Arbeitsklima an ihrem Arbeitsplatz beeinflussen lassen. Hieraus resultiert die größte Zufriedenheit. Das Arbeitsklima liegt mit 53 Prozent der Nennungen (Q 3: 54%) auch im 4. Quartal wieder vorn. Auf Position 2 sind mit 46 Prozent (Q 3: 47%) die Aufgaben platziert, die zur Zufriedenheit maßgeblich beitragen. Position 3 nimmt das Gehalt ein. Es veränderte sich in seiner Bedeutung minimal von 43 Prozent im Vorquartal auf 44 Prozent im 4. Quartal. Leichte, aber wichtige Veränderungen zeigen sich beim Einflussfaktor "Sicherheit des Arbeitsplatzes". Hier deutet der Anstieg von 27 Prozent auf 30 Prozent darauf hin, dass die sich eintrübenden wirtschaftlichen Rahmendaten die Sensibilität für diesen Zufriedenheitsfaktor erhöhen.

Fazit

Die Berufstätigen in Deutschland beweisen in einem volatilen Marktumfeld mit dem Spitzenwert 7,7 im 4. Quartal 2012 eine eindrucksvolle Zufriedenheit an ihren Arbeitsplätzen. Sie sind nach wie vor stark über das Arbeitsklima und die inhaltlichen Herausforderungen (Aufgaben) motiviert, erwarten ein angemessenes Gehalt und sind noch nicht zu ängstlich hinsichtlich der Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Die langfristige Betrachtung der Daten in 2012 und den vorvergangenen vier Jahren macht aber erneut deutlich, dass Zufriedenheit am Arbeitsplatz maßgeblich durch den Bildungsgrad der Berufstätigen beeinflusst wird.


Die Befragung

Die Ergebnisse sind Auszüge aus einer vierteljährlichen Befragung von tns emnid im Auftrag der JOB AG, Fulda. Im nunmehr fünften Jahr erhebt tns emnid, Bielefeld, diese Analyse repräsentativ und unabhängig in der berufstätigen Bevölkerung. Das Unternehmen befragt dazu zirka 1.100 ausgewählte berufstätige Frauen und Männer (nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) aus allen Regionen, Altersgruppen und Bildungsschichten in Deutschland.

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