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Am E-Scooter scheiden sich die Geister

07.11.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V..

Für die einen sind sie ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, für die anderen sind sie vor allem ein lebensgefährliches Ärgernis: E-Scooter. Die Tretroller sind seit Sommer auch in Deutschland zugelassen und können in vielen Städten von verschiedenen Anbietern einfach per Smartphone ausgeliehen werden.

eder zweite Bundesbürger ab 16 Jahren (49 Prozent) hält E-Scooter für eine gute Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr mit Bus und Bahn. 42 Prozent sind sogar der Meinung, dass die Roller einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Auf der anderen Seite sagen aber ähnlich viele (45 Prozent), E-Scooter seien zu gefährlich und sollten verboten werden. Und sogar zwei Drittel (69 Prozent) befürchten, dass es durch E-Scooter zu mehr Verkehrsunfällen kommen wird. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.004 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Das Smartphone und nicht das Lenkrad ist die Steuerzentrale künftiger Mobilität. Sie funktioniert nur noch im Verbund unterschiedlichster Angebote“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „E-Scooter können ein Baustein dieser neuen Mobilität sein. Natürlich müssen wir dafür Bedingungen und Regeln schaffen, die die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer garantieren. E-Scooter zu verbieten macht genauso wenig Sinn, wie das Radfahren zu verbieten, weil auch Radfahrer häufig in Unfälle verwickelt werden. Wichtig sind klare Regeln, die insbesondere schwache Verkehrsteilnehmer schützen. Und ebenso wichtig ist gegenseitige Rücksichtnahme.“

Seit der Zulassung von E-Scootern ist die Skepsis leicht gewachsen

Verglichen mit einer Bitkom-Umfrage von April 2019, bevor E-Scooter in Deutschland fahren durften, ist damit die Skepsis leicht gewachsen. Damals hatten nur 59 Prozent mehr Unfälle erwartet und 41 Prozent für ein Roller-Verbot plädiert. Dagegen sahen 56 Prozent in den Fahrzeugen eine gute ÖPNV-Ergänzung und 50 Prozent betonten die Bedeutung für den Klimaschutz.

Jüngere können sich vorstellen, für E-Scooter auf das Auto zu verzichten

Besonders bei den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren genießen E-Scooter aber weiterhin einen guten Ruf. Zwei Drittel (68 Prozent) würden E-Scooter gerne für Fahrten in der Freizeit nutzen, 61 Prozent für den Weg zur Arbeit oder Ausbildung. In der Gesamtbevölkerung sind es nur 49 bzw. 34 Prozent. Und fast jeder zweite 16- bis 29-Jährige (49 Prozent) ist sich sicher, dass er auf private Autofahrten verzichten könnte, wenn es genügend E-Scooter gäbe. Auch hier liegt die Zustimmung deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung (31 Prozent).

Jeder Zweite (50 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen sagt, E-Scooter sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und 63 Prozent halten sie für eine gute Ergänzung zum Nahverkehr. Zugleich geht aber auch eine Mehrheit (56 Prozent) davon aus, dass es durch E-Scooter mehr Verkehrsunfälle geben wird. Jedoch würden nur 29 Prozent so weit gehen, sie zu verbieten. Unter den 30- bis 49-Jährigen beträgt der Anteil der Verbots-Befürworter 38 Prozent, unter den 50- bis 64-Jährigen sind es 51 Prozent und bei den ab 65-Jährigen sogar 59 Prozent. Berg: „Die Diskussion über E-Scooter spiegelt auch eine Generationendebatte wider. Die Jüngeren wollen neue Technologien mehrheitlich nutzen und die Älteren wollen sie mehrheitlich verbieten. Hier tut sich ein neues Konfliktfeld zwischen den Generationen auf, und dieses Konfliktfeld braucht unsere Aufmerksamkeit.“

Ein Kritikpunkt an den E-Scootern wird allerdings von den Jüngeren überdurchschnittlich oft genannt. So finden 3 von 5 der 16- bis 29-Jährigen (60 Prozent) Fahrten mit dem E-Scooter zu teuer. In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil mit 48 Prozent deutlich darunter.

Hinweis zur Methodik

rundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

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