08.06.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Willis Towers Watson.
Drei von fünf deutschen Arbeitnehmenden (63 %) rechnen damit, dass sie nach der Pandemie die meiste oder die ganze Zeit vor Ort im Büro arbeiten müssen. Dies entspricht jedoch nur den Wünschen von knapp der Hälfte der Befragten (41 %). Etwa ein Drittel (30 %) möchten hybrid arbeiten und präferiert eine gleichmäßige Aufteilung zwischen Büro- und Heimarbeit. Ein knappes Drittel (29 %) möchte ausschließlich oder überwiegend im Homeoffice arbeiten. Jedoch vermuten nur 16 %, dass Unternehmen dies erlauben werden. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Global Benefits Attitudes Survey 2022“ von WTW.
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Florian Frank, Head of Work, Rewards and Careers bei der Unternehmensberatung WTW, sagt: “In einem herausfordernden Arbeitsmarkt müssen Unternehmen verstehen, was ihre Mitarbeitenden brauchen, um Talente zu halten und zu gewinnen. Hier stehen Unternehmen häufig vor gegenläufigen Präferenzen: Teams, die schon vor der Pandemie im Büro gut zusammengearbeitet haben, konnten sich auch vom Homeoffice aus gut vernetzen. Jedoch ist die Einarbeitung neu eingetrenener Mitarbeitender vom Homeoffice aus mühsamer und die Bindung an das Unternehmen baut sich in Ermangelung persönlicher Vor-Ort-Kontakte wesentlich langsamer auf. Es gilt also, einen Mittelweg zwischen den Anforderungen der Unternehmen und der Kultur sowie den Bedürfnissen der Angestellten zu finden.“
Die Ergebnisse der Studie, an der mehr als 1.500 deutsche Arbeitnehmende teilnahmen, gibt Aufschluss über enorme Veränderungen der Arbeitsweise: 82 % gaben an, dass sie vor der Pandemie immer oder meistens vor Ort waren und nur sechs % teilten mit, dass sie damals immer oder meistens im Homeoffice arbeiteten.
Zwei Drittel (64 %) der Befragten teilte mit, dass sie durch Homeoffice ihr Berufs- und Privatleben besser vereinen können. Das gilt vor allem für Frauen: Bei mehr als drei Viertel (78 %) der weiblichen Arbeitnehmenden mit Kindern unter fünf Jahren unterstützt das Homeoffice die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die Umfrage machte auch einige Nachteile des Homeoffice deutlich. Fast ein Drittel (31 %) ist der Meinung, dass es ihrer Karriere schade. Bei den Generationen Y (39 %) und Z (41 %), sind es sogar deutlich mehr.
Die Hälfte (49 %) gab an, dass sie sich durch die Arbeit von zu Hause von ihrem Team entfremden. Für Manager (55 %) scheint diese Sorge größer zu sein als für ihre Mitarbeitenden (38 %).
Florian Frank betont: „Homeoffice ist zu einem wichtigen Faktor im Wettbewerb um Talente geworden: Eine gute Work-Life-Balance und das Arbeitsklima unter den Mitarbeitenden zählen zu den wichtigsten Gründen, aus denen Mitarbeitende ihrem Arbeitgeber treu bleiben – oder den Job wechseln. Darüber hinaus spielt die Frage, ob der Job zum Leben passt, auch eine wesentliche Rolle für das Engagement der Mitarbeitenden – und dies schlägt sich in Umsatz und Gewinn nieder. Daher tun Unternehmen gut daran, die Präferenzen ihrer Mitarbeitenden über Mitarbeiterbefragungen genau zu erheben und für beide Seiten passende Arbeitsmodelle anzubieten.“
Die Studie zur Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung ist Teil der Global Benefits Attitudes Survey 2022, den die Unternehmensberatung WTW alle zwei Jahre durchführt. Für Umfrage wurden im Januar 2022 mehr als 35.000 Arbeitnehmende in 23 Ländern, darunter mehr als 1.500 in Deutschland, befragt. Die Teilnehmenden der Umfrage arbeiten in mittelständischen bis großen Unternehmen über alle Branchen hinweg.
WTW (NASDAQ: WTW) bietet datengesteuerte, evidenzbasierte Lösungen in den Bereichen Mitarbeiter, Risiko und Kapital. Wir nutzen die globale Sichtweise und das lokale Fachwissen unserer Mitarbeitenden in 140 Ländern und Märkten, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Strategie zu schärfen, die Widerstandsfähigkeit ihrer Organisation zu verbessern, ihre Mitarbeitenden zu motivieren und ihre Leistung zu maximieren. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden decken wir Chancen für nachhaltigen Erfolg auf und bieten Perspektiven, die Sie weiterbringen.
Bild: KoolShooters (Pexels, Pexels Lizenz)
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