28.03.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bertelsmann Stiftung.
Die Stammbelegschaften in den Betrieben werden nicht zunehmend von Zeitarbeitnehmern verdrängt. Vielmehr dienen sie vornehmlich als Arbeitskraftreserven und Antwort auf notwendige Flexibilisierung. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung über die Situation in der Zeitarbeitsbranche. Doch gleichzeitig tragen die Zeitarbeitnehmer die Nachteile und Kosten der Flexibilität. Denn ihre Einkommen unterscheiden sich in hohem Maße von den durchschnittlich erzielten Gehältern in der Gesamtwirtschaft.
Bei einem Vergleich der Entwicklung der Stammarbeitskräfte im Verhältnis zur Anzahl der Zeitarbeitnehmer, ist der kritisch gesehene Aufbau von Zeitarbeit bei gleichzeitigem Abbau der Stammbelegschaft nur sehr selten zu beobachten. Selbst im Krisenzeitraum von Mitte 2008 bis Mitte 2009 ist dies nur von drei Prozent der Kundenbetriebe berichtet worden. Mit 24 Prozent wesentlich häufiger war dagegen die gegenteilige Kombination, bei der ein Abbau der Zeitarbeit mit einem Aufbau der Stammbelegschaft einherging.
Den Kundenbetrieben ist beim Einsatz von Zeitarbeit anscheinend vor allem an flexiblen Einsatzmöglichkeiten gelegen. Dabei steht Zeitarbeit nicht etwa in Konkurrenz zu anderen Formen betriebsinterner Flexibilität, sondern wird zumeist parallel zu Anpassungsmöglichkeiten wie Arbeitszeitkonten oder Überstunden genutzt. So gibt es in 58 Prozent aller Betriebe, die Zeitarbeit nutzen, auch Arbeitszeitkonten. Firmen ohne Zeitarbeitskräfte gewähren ihren Beschäftigten dagegen nur zu einem weit geringeren Anteil von 20 Prozent eine individuelle Ausgestaltung ihrer Arbeitszeiten. Auch Überstunden und befristete Verträge werden von Betrieben mit Zeitarbeitskräften intensiver genutzt.
Nach wie vor sind Zeitarbeitskräfte zum überwiegenden Teil männlich, in der Industrie beschäftigt und in Westdeutschland ansässig. Dort ist auch das Gehaltsgefälle im Vergleich zu durchschnittlichen Verdiensten in der Gesamtwirtschaft besonders groß. So fällt in den alten Bundesländern der nominale Bruttomonatsverdienst von Zeitarbeitern in Verkehrsberufen um 45 Prozent geringer aus als im Durchschnitt aller Beschäftigten. Bei den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen beträgt die Diskrepanz 46 Prozent, bei den Montierern in Metallberufen sogar 48 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht das bei der letzten Gruppe einem Gefälle zwischen 2.990 und 1.540 Euro. Weniger groß sind die Einkommensunterschiede in Berufsfeldern mit geringen Qualifikationsanforderungen. Jedoch beträgt auch in der Gruppe der Hilfsarbeiter der Gehaltsabstand immer noch 22 Prozent. Auch in anderen Berufen, in Ostdeutschland und bei Frauen lassen sich Unterschiede in beträchtlicher Höhe beobachten.
Erklärungen für das Lohngefälle liegen neben einer generell geringeren Bezahlung in der Zeitarbeit vor allem in unterschiedlichen individuellen Merkmalen wie etwa vorangehende Phasen von Arbeitslosigkeit und wechselhafte Erwerbsbiographien. Unterschiedliche Qualifikationsstrukturen kommen als Ursache dagegen weniger in Frage. Große Verdienstunterschiede bestehen nämlich auch, wenn man Beschäftigte auf gleichen Qualifikationsniveaus miteinander vergleicht. So verdient in Westdeutschland ein Zeitarbeitnehmer mit Berufsausbildung knapp die Hälfte (minus 47 Prozent) und in Ostdeutschland ein Drittel weniger (minus 36 Prozent) als ein Arbeitnehmer mit gleichem Bildungsniveau in der Gesamtwirtschaft.
Im Vergleich der Jahre 2003 (vor der Liberalisierung der Arbeitnehmerüberlassung) und 2010 haben sich die Unterschiede in der Entlohnung nur in wenigen Gruppen angenähert. Lediglich bei Hilfsarbeitern sowie bei Malern und Lackierern haben sich die Gehälter aufeinander zubewegt. So lagen 2003 die monatlichen Bruttoarbeitsentgelte für einen Hilfsarbeiter, Maler oder Lackierer in Westdeutschland, der bei einem Zeitarbeitsbetrieb angestellt ist, im Durchschnitt rund 40 Prozent unterhalb der für diese Berufsgruppen üblicherweise in der Gesamtwirtschaft gezahlten Gehälter. Sieben Jahre später beliefen sich die Unterschiede dagegen nur noch auf 20 bis 30 Prozent. In allen anderen Berufsgruppen mit substantiellem Zeitarbeiteranteil ist die Lücke dagegen weitgehend konstant geblieben; zunehmende Diskrepanzen sind lediglich für manche Berufsgruppen in Ostdeutschland zu beobachten.
In die Debatte um gleichen Lohn für gleiche Arbeit ist bereits Bewegung gekommen. Seit 2011 besteht in der Zeitarbeitsbranche ein allgemeinverbindlicher Mindestlohn, aktuell verhandeln die Tarifpartner um die gleiche Bezahlung von Zeitarbeitern und Stammbelegschaften („Equal Pay“). „Der Mindestlohn in der Zeitarbeit ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um grobe Schieflagen in der Entlohnung zu beheben.“, stellt Aart De Geus, Mitglied im Vorstand der Bertelsmann Stiftung, fest. Der folgerichtige zweite Schritt wäre nun die Einführung von gleicher Bezahlung nach einer Einarbeitungsphase, so De Geus weiter.
Damit Unternehmen weiterhin die Flexibilität von Zeitarbeit nutzen können, die Beschäftigten in dieser Branche aber nicht dauerhaft die Kosten dafür tragen müssen, schlägt die Bertelsmann Stiftung vor, „Equal Pay“ für alle Zeitarbeitnehmer zu verwirklichen, die länger als drei Monate im Entleihbetrieb tätig sind. Dies würde auf der Zahlenbasis aktueller Verweildauern beim Entleihbetrieb etwa 491.000 Zeitarbeitnehmern zu Gute kommen. Die daraus resultierenden Kosten beliefen sich auf etwa 410 Millionen Euro.
Informationen zur Studie: Ziel der Studie „Herausforderung Zeitarbeit“ ist es, die Zeitarbeit in Deutschland in ihrer Struktur und jüngeren Entwicklung eingehend zu dokumentieren und damit die Basis für eine sachliche Diskussion zu liefern. Entsprechend der besonderen Dreieckskonstellation zwischen Zeitarbeitsunternehmen, Kundenunternehmen und Zeitarbeitskräften werden alle drei Akteure in ihrer jeweiligen Struktur und zeitlichen Entwicklung detailliert beschreiben. Unter anderen werden dabei wesentliche Unterschiede im Vergleich zur Gesamtwirtschaft herausgearbeitet. Die Studie wurde im Auftrag der Bertelsmann Stiftung vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) erstellt.
Quelle: Bertelsmann Stiftung
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