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Work-Life-Balance: „Größere Zufriedenheit, wenn Gleitzeit möglich ist“

15.08.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Wort & Bild Verlag.

Wie sieht die perfekte Work-Life-Balance aus? Fünf Tage Freizeit und zwei Tage Arbeit? "Für viele ist das sicherlich ein schöner Gedanke“, sagt Dr. Anne Marit Wöhrmann, Arbeitspsychologin bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund.

Was Menschen für gute Ausgewogenheit brauchen, ist aber recht unterschiedlich. Vielen ist die Arbeit sehr wichtig. Sie sind entsprechend auch zufrieden damit, in Vollzeit zu arbeiten. „Steht hingegen Zeit mit der Familie oben auf der Werteskala, schaut es anders aus. Viele von ihnen würden gerne weniger arbeiten – aber das können sie oft nicht, weil es dann am Geld fehlt“, so Wöhrmann im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

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Lebensbereiche können sich bereichern

Was aber bringt die Work-Life-Balance durcheinander? „Jeder Mensch hat nur ein begrenztes Maß an Energieressourcen“, betont Anne Marit Wöhrmann. Ein Faktor ist da die Zeit. Wer sehr lange arbeitet, dem bleibt weniger Zeit fürs Privatleben. Ein weiterer ist, wie belastend die Arbeit ist. „Dann bin ich vielleicht pünktlich zu Hause, habe aber keine Energie mehr für meinen Partner, meine Kinder oder Freunde – weil ich so kaputt bin von der Arbeit“, erklärt Wöhrmann.

Doch die beiden Lebensbereiche können sich gegenseitig bereichern, sagt die Arbeitspsychologin. Indem man zum Beispiel bei der Arbeit etwas lernt, was man auch im Privatleben gut nutzen kann. Genauso funktioniert es in die andere Richtung: dass man durch seine Familie so gute Laune und Energie hat, dass man auch bei der Arbeit viel dynamischer ist. „Nicht zu vergessen bleibt der materielle Aspekt“, unterstreicht Wöhrmann. „Wenn ich Geld verdiene, hilft das natürlich auch wieder meiner Familie. Arbeit und Privatleben greifen also im Positiven wie im Negativen ineinander.“

Ständige Erreichbarkeit schlecht für Balance

Größere Zufriedenheit herrscht in Arbeitsumfeldern, in denen Gleitzeit möglich ist, beobachtet Arbeitspsychologin Wöhrmann. „Da sind dann die Angestellten selbstbestimmter, wann sie die Arbeit beginnen und aufhören.“ Das gelte grundsätzlich für alle Berufsgruppen, ist aber zum Beispiel im Büro einfacher umsetzbar. Viele Menschen in Schichtarbeit sind an feste Zeiten gebunden, die durch Abend-, Nacht- und Wochenendarbeit auch sozial wertvolle Zeiten besetzt. „Entsprechend leidet dort häufiger die Zufriedenheit damit, wie Beruf und Privatleben zusammenpassen“, sagt Wöhrmann.

Was also tun für eine zufriedenstellende Work-Life-Balance? Man solle schauen, woher die Unzufriedenheit kommt – und dann das Thema angehen, rät die Arbeitspsychologin in der „Apotheken Umschau“ und nennt als Beispiel ständige Erreichbarkeit. Eigentlich ist Feierabend, aber es trudeln noch Nachrichten rein, die einen aus der Erholung reißen. „Dabei ist es so wichtig, mental von der Arbeit abzuschalten“, erklärt Wöhrmann. „In diesem Fall ergibt es Sinn, mit Führungsebene oder Kollegen klare Absprachen zu treffen.“

Bild: Ketut Subiyanto (Pexels, Pexels Lizenz)

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