Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Wie verändert der demografische Wandel die Arbeitswelt?

04.06.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Jacobs University Bremen.

Der demografische Wandel verändert Gesellschaft und Arbeitswelt. Die Universität Bremen hat ein fähcherübergreifendes Forschungsprojekt gestartet.

Seine Folgen sind inzwischen auch in der Wirtschaft angekommen. Unternehmen müssen sich auf eine älter werdende Belegschaft, wenige jüngere Arbeitnehmer und zunehmend mehr Mitarbeiter mit Migrationshintergrund einstellen. Wie die Situation von unterschiedlichen Seiten wahrgenommen und wie mit ihr umgegangen wird, ist Thema des Forschungsprojektes Demowa (steht für Demografischer Wandel), das von der Jacobs University in Kooperation mit ArcelorMittal Bremen durchgeführt wird.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt unter der Leitung von Sonia Lippke, Professorin für Gesundheitspsychologie, und Christian Stamov-Roßnagel, Professor für Organisationspsychologie, hat das Ziel, innovative und effiziente Konzepte für Personalstrukturen und Personalentwicklung zu entwerfen und zu testen. Die Wissenschaftler werden dafür im Rahmen des Förderprogramms „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 728.000 Euro unterstützt. Das fächerübergreifende Herangehen an ein Problem, die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und die Fokussierung auf die Bereiche Health und Diversity sind beispielhaft für die Forschung an der Jacobs University.

Anzeige
Online-Seminar (Aufzeichnung)
Das kommt auf Sie zu: Handlungsempfehlungen und Praxistipps für zukunftsgewandte Arbeitgeber

Seit November 2013 arbeiten Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen an dem transdisziplinären Demowa-Projekt, um lebenslanges Lernen im beruflichen Kontext zu optimieren. Mit ihren Ergebnissen wollen sie die Unternehmen unterstützen, Wissen, Fertigkeiten und Erfahrung junger und älterer Beschäftigter sowie von Rentnern systematisch zu erschließen und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Dadurch sollen die persönliche Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in einer alternden Gesellschaft erhalten bleiben. In enger Zusammenarbeit mit ArcelorMittal Bremen entstehen so umfassende Instrumente für Ermittlung, Training und Erhalt der individuellen Lernfitness.

Die Forschung findet, wie für die Jacobs University typisch, in fächerübergreifenden Teams statt. Christian Stamov-Roßnagel analysiert als Organisationpsychologe Veränderungen der Arbeitsmotivation über die Lebensspanne. Er betrachtet die Leistungsmotivation und -ziele am Arbeitsplatz und analysiert, wie diese mit erfolgreichen Lernprozessen insbesondere bei älteren Arbeitnehmern zusammenhängen. Daneben untersucht er, wie die Bereitschaft von Älteren zur Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen gefördert werden kann. Die Gesundheitspsychologin Sonia Lippke erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe die Belastungen im Erwerbsprozess und wie berufsbegleitendes Lernen gefördert werden kann. Zudem begleitet sie Menschen im Rentenalter, um herauszufinden, wie Weiterbeschäftigung sinnvoll unterstützt werden kann. Aus soziologischer Sicht beteiligt sich Prof. Hilke Brockmann an Demowa und untersucht Tätigkeitswechsel als wichtige Form des Lernens am Arbeitsplatz. Mit ihrem Partner ArcelorMittal Bremen testen die Professoren und ihre Mitarbeiter, welche Diagnostik- und Trainingsverfahren eine altersdifferenzierte Kompetenzförderung in der Stahlindustrie unterstützen können.

Projektmanagerin Dr. Juliane Strack: „Wir sind regelmäßig mit unseren Partnern von ArcelorMittal Bremen im Gespräch und kommunizieren unsere Ergebnisse in Workshops mit Anwendern. Das Interesse an Demowa ist groß.“

Direkte Ansprechpartnerin bei ArcelorMittal Bremen für das Thema Lebenslanges Lernen ist Dipl.-Psych. Jana Wiechmann. Sie betont: „Besonders spannend finde ich den Ansatz, Tools für Produktionsmitarbeiter zu entwickeln, da diese Zielgruppe in der Forschung bisher kaum berücksichtigt wurde.“

Auch Sonia Lippke ist überzeugt: „Im Austausch mit Praxiseinrichtungen und Interessensvertretern werden wir eine Mischung aus wissenschaftlichen Befunden und praktischen Erfahrungen schaffen. Das Projekt ist auch deshalb so einzigartig, weil so viele verschiedene Altersphasen in unterschiedlichen Erwerbs-, Weiterbildungs- und Rentensituationen berücksichtigt werden.“


nach oben
FAQ