07.12.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hexal AG.
Die süße Belohnung für den anstrengenden Tag, das entspannende Gläschen Wein nach Feierabend, die Weihnachtsplätzchen oder gar das viele Essen auf Weihnachtsfeiern erhöhen die Säureproduktion zusätzlich. Das Risiko für Sodbrennen steigt, d.h. Magensäure gelangt in die Speiseröhre zurück und reizt dort die empfindliche Schleimhaut. Als Folge dieser sogenannten „Refluxkrankheit“ stellt sich ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein ein, der bis in den Rachen ausstrahlen kann. In Apotheken ist wirksame Abhilfe rezeptfrei erhältlich.
Was einmal im Magen ist, bleibt normalerweise auch dort. Nichts sollte in die Speiseröhre zurücklaufen, denn am Mageneingang sorgt ein spezieller Schließmuskel dafür, dass Speisen nur in eine Richtung passieren, in Richtung Magen. Leider ist dieser Muskel bei vielen Menschen entweder von Natur aus schwach ausgeprägt, oder er erschlafft mit den Jahren zunehmend. Irgendwann kommt es zum dann zum Rückfluss, dem sogenannten „Reflux“. Magensäure ist Salzsäure und somit extrem aggressiv. Gerät sie in die Speiseröhre, kommt zuerst zu leichten Verätzungen mit den typischen brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein, da die Speiseröhre im Gegensatz zur besonders stark geschützten Magenschleimhaut keinen nennenswerten Säureschutz verfügt. Bei wiederholtem Auftreten können teilweise flächige Verletzungen der Speiseröhre entstehen. Zudem ist der Reflux auch durch saures Aufstoßen und einen bitteren Geschmack im Mund gekennzeichnet. Besonders problematisch ist der Reflux während des Schlafens. Dann wird ein Teil der aufsteigenden Salzsäure bzw. deren Gase eingeatmet und kann die Luftröhre sowie die Lunge schädigen. Ein Vorgang, der im Extremfall Bronchitis oder sogar Asthma begünstigt. Leider lässt sich der Muskel am Mageneingang nicht trainieren. Ist er erst einmal erschlafft, hilft in schweren Fällen nur noch eine Operation. Daher ist es dann besonders wichtig, eine überproduktion von Magensäure zu vermeiden.
Aber auch bei intaktem Schließmuskel kann es zu Sodbrennen kommen, meist nach umfangreichen Mahlzeiten. Ursache dafür ist meist eine überproduktion von Magensäure. Doch es liegt nicht nur an der Menge des Essens. Bestimmte Nahrungsmittel regen die Bildung von Magensäure besonders stark an. Dazu gehören leider so leckere Dinge wie Schokolade, Pizza, Kaffee, schwarzer Tee sowie generell alle fettreichen oder stark gewürzten Speisen. Zudem können Genussmittel wie Alkohol und Nikotin den Schließmuskel schwächen und seine Funktion einschränken. Bei zusätzlich erhöhtem Druck im Bauchraum – zum Beispiel durch zu langes Sitzen oder durch übergewicht –ist Sodbrennen oft vorprogrammiert. Auch die Lebensweise kann das Phänomen Sodbrennen stark beeinflussen. Besonders übergewicht gilt als Risikofaktor.
Wichtig sind auch die Menge und der Zeitpunkt der aufgenommenen Speisen. Bei zu großen Portionsgrößen drückt der übervolle Magen besonders stark auf den Schließmuskel. Wird die letzte Mahlzeit des Tages spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen, hat der Magen genügend Zeit zum Verdauen. Auch intensives kauen, kann die Tätigkeit des Magens unterstützen, was hilft, das Risiko für Sodbrennen zu vermindern.
Die Produktion von Magensäure wird durch unterbewusste, unwillkürliche Prozesse ausgelöst. Schon der Anblick leckerer Speisen kann die Magensäureproduktion starten. „In der Magenschleimhaut werden dann die sogenannten Protonenpumpen aktiviert, das sind spezielle Proteine, die dafür sorgen, dass die Magensäure aus den produzierenden Zellen heraus in den Magen gelangen kann“, erklärt Dr. Frauke Höllering, ärztin für Innere- und Allgemeinmedizin aus Arnsberg. Um einen überschuss an Magensäure zu vermeiden, hat es sich bewährt, genau diese Protonenpumpe in ihrer Tätigkeit zu hemmen. Säurehemmende Medikamente mit dem Wirkstoff Omeprazol (zum Beispiel Omep Hexal 20 mg) gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Diese spezielle Substanz hat eine lang anhaltende und nachhaltige Wirkung von bis zu 24 Stunden. Nur einmal am Tag, etwa eine halbe Stunde vor der Mahlzeit eingenommen, wird damit der Säuregehalt im Magen zuverlässig niedrig gehalten. Besonders positiv wird von Experten beurteilt, dass selbst eine bereits gereizte Speiseröhren-Schleimhaut durch den Einsatz dieses Wirkstoffes abheilen kann.
Alternativ kann man Antazida verwenden. Diese Substanzen neutralisieren die Magensäure. Allerdings hält die Wirkung solcher Substanzen höchstens drei Stunden an, danach schießt der Säuregehalt wieder in die Höhe. Man müsste also praktisch den ganzen Tag solche Antazida zu sich nehmen, um einen annähernd gleichen Effekt zu erhalten, den Omeprazol bietet. Sollte ein übersäuerter Magen trotz Therapie über mehr als 14 Tage Beschwerden bereiten, ist ein Besuch beim Hausarzt anzuraten.
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