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Was Arbeitnehmer wünschen: Gutes Arbeitsklima und eigenverantwortliches Arbeiten

09.12.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hochschule Niederrhein.

Die Deutschen wünschen sich bei ihrer Arbeit in erster Linie ein angenehmes Betriebsklima. Das Gehalt rangiert nur auf Rang drei. Wichtiger ist Arbeitnehmern eine kompetente Unternehmensleitung. Bei alledem gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Generationen und Geschlechtern.

Das sind – auf einen Blick – die wichtigsten Erkenntnisse einer repräsentativen Studie des Masterkurses „Human Resource Management“ im Sommersemester 2015 unter Leitung von Prof. Dr. Alexander Cisik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein.

Die zehn Studierenden hatten sich mit der Frage beschäftigt, was Arbeitgeber attraktiv macht – und dazu über soziale Netzwerke, SMS und Email 475 Arbeitnehmer gefragt, was ihnen an einem Arbeitgeber generell wichtig ist, wie sie ihre aktuellen Arbeitgeber bewerten und wo die größten Abweichungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen.

„Der Kampf um die besten Köpfe wird immer härter geführt. Dabei bestimmt die Attraktivität eines Arbeit­gebers, für welches Unternehmen Bewerber sich entscheiden und bei welchem Mitarbeiter längerfristig bleiben“, erklärt Prof. Dr. Alexander Cisik, der an der Hochschule Niederrhein Wirtschafts-, Organisations- und Arbeitspsychologie lehrt, die Relevanz der Studie. Als attraktiv gilt ein Arbeitgeber, wenn die subjektiven Erwartungen der Mitarbeiter an den Arbeitgeber (Soll) mit deren wahrgenommener Realität beim Arbeitgeber (Ist) übereinstimmen.

Weniger wichtig bei der Arbeitgeberattraktivität sind den Deutschen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Größe des Unternehmens und – zuletzt – die Internationalität des Unternehmens. Dabei gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Generationen. Generation Y (bis 30 Jahre) sind Betriebsklima und Aufstiegs­möglichkeiten wichtiger als Generation X (31-50 Jahre). Die Bewertung des derzeitigen Arbeitsplatzes ist dagegen relativ einheitlich. Auffallende Unterschiede gibt es bei der Bewertung der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sowie bei der Arbeitszeitgestaltung. Diese Punkte bewertet die Generation Y deutlich negativer als Generation X.

Die Studierenden schauten sich auch an, wo die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit besonders groß ist. Und hier geht es dann doch wesentlich ums Geld. In der Kategorie „angemessenes Gehalt“ ist die Differenz zwischen Wunsch und Realität nämlich am Größten. Es liegen fast eineinhalb Schulnoten zwischen der Einschätzung, wie wichtig dieser Bereich für die Attraktivität ist und wie sich die Situation beim derzeitigen Arbeitgeber darstellt. Eine große Kluft besteht auch bei den Themen Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitsabläufe und Unternehmensleitung.

Aber: Insgesamt sind die Deutschen durchaus zufrieden mit ihrer Arbeit. So stimmen Anspruch an den Arbeitgeber und tatsächliche Situation zu 86,9 Prozent überein. „Das ist grundsätzlich ein zufriedenstellender Wert, der aber ausbaufähig erscheint“, bilanziert Alexander Cisik. Die Ergebnisse implizierten aber kein Patentrezept, wie Unternehmen ihre Beliebtheit steigern könnten, so der Experte. Vielmehr müssten die Maßnahmen die Bedürfnisse der Bewerber und Mitarbeiter gezielt in den Blick nehmen.

Das Management Summary kann direkt über Prof. Cisik (alexander.cisik@hs-niederrhein.de) bezogen werden.


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