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Virtuelles Shopping ganz realitätsnah

18.03.2019  — Tobias Weilandt.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Großkonzerne wie Ikea machen es vor – die AR ist äußerst gewinnbringend im Online-Marketing einzusetzen. Welche Vorteile bringt das?

Um neue Zielgruppen zu erschließen, Produkte möglichst attraktiv zu präsentieren und als innovatives Unternehmen zu gelten, setzen Online-Händler vermehrt auf Augmented-Reality-Anwendungen. Nach Angabe der VR/AR Association haben eCommerce-Unternehmen allein in den letzten zwei Jahren umgerechnet mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar in solche Technologien investiert. Was der Einsatz von AR ermöglicht, ist ein komplett neues Online-Einkaufserlebnis für Kundinnen und Kunden. Interaktiv und realitätsnah sind die Buzzwords, die ein neues Online-Shopping-Feeling charakterisieren. Wer braucht da noch den Laden nebenan…?

Die Bedürfnisse potentieller Kunden steigen mit den technischen Entwicklungen. Dabei geht es nicht nur darum, das neueste, größte und auflösungsstärkste TV-Gerät nach Hause zu tragen, sondern auch Techniken zu verwenden, um aus dem schnöden Einkaufen-Gehen ein echtes Shopping-Erlebnis zu machen. Eventcharakter ist Trumpf, will man insbesondere die finanzstarken Millennials von seiner Produktpalette überzeugen. Es gilt, mehr als je zuvor: Wer nicht frühzeitig neue Zielgruppen im Auge hat und dementsprechend seine Aktivitäten plant, kann in wenigen Jahren schnell den Anschluss verlieren. Einige Branchen haben die Möglichkeiten früh erkannt und setzen vor allem Augmented Reality (AR) bereits erfolgreich ein, um neue target-groups anzusprechen und ihre Produkte möglichst anziehend zu präsentieren.

Insbesondere Online-Möbelhändler setzen vermehrt auf Augmented-Reality-Tools. Damit können potentielle Kunden neue Wunschmöbel direkt in ihr Zuhause einpassen. Insofern Größen und Aufbau variabel sind und eine Vielfalt an Farben zur Verfügung stehen, wird das eigene Heim zum Möbel-Spielplatz, auf dem nach Lust und Laune herum probiert werden kann. Vorreiter ist auf dem Möbelmarkt der schwedische Einrichtungsriese IKEA. Kundinnen und Kunden können seit 2017 die App IKEA Place verwenden. Diese zeigt das virtuelle Sofa im realen Wohnzimmer, wodurch geprüft werden kann, ob das Wunschsofa nicht doch am Ende zu prominent neben dem kleinen Sideboard wirkt oder sich mit der neapelgelben Wand “beißt”. Nachweislich führten die Implementierungen von AR-Technologien auf unterschiedlichen Händler-Webseiten zu einer niedrigeren Retourenrate, wodurch wiederum Aufwand und Kosten vermindert wurden. Einmal in die Technologie investiert, zahlt sie sich also gleich mehrfach aus. Und der Aufwand für die AR-Einrichtung ist inzwischen auch überschaubar geworden.

Augmented Reality

© Oyundari Zorigtbaatar, Wikimedia

2-D-Produktbildern, wie sie herkömmlich zur Anwendung kamen, können mittlerweile ohne enorme Kosten in ein 3-D-Design gebracht werden. Benötigt werden hochauflösende Fotos und die Produktabmessungen, um es 3-D-Designern zu ermöglichen, realistische Modelle für AR-Anwendungen zu erstellen. So bietet z.B. das Unternehmen cgtrader Lösungen für Kunden an, um einfach und kostengünstig Produkte in AR darzustellen. Der Bedarf an solcherlei AR-Modellen ist so groß wie nie und hat längst Branchen außerhalb des Möbelgeschäfts erobert.

Aber nicht nur eCommerce-Unternehmen verfolgen die Entwicklungstrends der letzten Jahre im Bereich Mixed-Reality. Auch die Erwartung der Verbraucher sind hoch. Eine Umfrage von Digital Bridge zeigte, dass mehr als 74 Prozent der Verbraucher erwarten, dass Online-Händler eine AR-Lösung für ihr Angebot anbieten. Firmen profitieren dann natürlich auch von einem Imagegewinn. Wer neueste Technologien einsetzt, gilt als innovativ, modern und fortschrittlich. Und diese Eigenschaften ziehen junge Kundinnen und Kunden besonders an.

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