20.05.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC).
Unternehmen wünschen sich zunehmend Alleskönner für ihr Finanz- und Rechnungswesen. Dies ist eine zentrale Erkenntnis aus der aktuellen Gehaltsanalyse des Bundesverbandes der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC), an der 2.893 Fach- und Führungskräfte teilnahmen. Die empirische Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem internationalen Personaldienstleister Hays durchgeführt und auf der Kongressmesse ReWeCo in Bad Soden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels wird das Gehaltsniveau im Finanz- und Rechnungswesen voraussichtlich langsam, aber stetig ansteigen. Die aktuelle BVBC-Gehaltsanalyse kommt zu sehr differenzierten Ergebnissen. Im Bereich Buchhaltung stieg das durchschnittliche Jahresgehalt im Vergleich zu 2012 um rund 6,6 Prozent auf 51.157 Euro. Während Männer ein leichtes Plus von 0,9 Prozent verzeichneten, legten die Gehälter der Frauen um satte 12,0 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum sanken die Durchschnittsgehälter im Bereich Controlling um 4,4 Prozent auf 63.404 Euro. Die Einkommenseinbußen gehen mit einem zwischenzeitlichen Rückgang der Stellenanzeigen für Controller im vierten Quartal 2013 einher.
Laut BVBC-Gehaltsanalyse suchen gerade mittelständische Unternehmen verstärkt nach „Biltrollern“, die Aufgaben in Rechnungswesen und Controlling in Personalunion übernehmen. Die Vorteile für Unternehmen liegen auf der Hand: Sie bezahlen nur eine Fachkraft, die alle betriebswirtschaftlichen Dinge nach innen und außen regelt. „Bilanzbuchhalter und Controller sollten möglichst Erfahrungen in dem jeweils anderen Bereich sammeln“, rät BVBC-Geschäftsführer Markus Kessel. „Wer sogar über zwei IHK-Qualifikationen als Bilanzbuchhalter und Controller verfügt, ist am Arbeitsmarkt hervorragend positioniert.“
Mehrfachqualifikationen sind unter den Berufsträgern schon heute weit verbreitet. Über 80 Prozent der Befragten verfügen neben der kaufmännischen Ausbildung über mindestens eine weitere Qualifikation. Stark im Kommen ist die Qualifizierung zum „Bilanzbuchhalter international“. Ein solcher Abschluss macht sich für Berufsträger schnell bezahlt. Laut aktueller Gehaltsanalyse liegt das Jahresgehalt fast 15.000 Euro über dem Einkommen Geprüfter Bilanzbuchhalter ohne diese Zusatzqualifikation, das zurzeit durchschnittlich 54.182 Euro beträgt.
Viele Arbeitgeber erwarten von Bewerbern auch einen Studienabschluss. Deshalb möchten Berufsträger einer IHK-Weiterbildung zum Geprüften Bilanzbuchhalter oder Controller häufig noch ein Bachelor-Studium anschließen. Viele Kandidaten hat bislang die lange Studienzeit ohne Anrechnung ihrer umfangreichen Vorkenntnisse abgeschreckt. Jetzt hat der BVBC mit der FOM Hochschule für Oekonomie und Management, die über bundesweit 31 Studienorte verfügt, eine Sondervereinbarung getroffen. IHK-geprüfte Bilanzbuchhalter und Controller dürfen sich nun in der Regel in die zweite Stufe des Studiums einschreiben. Dadurch sind bis zum akademischen Abschluss „Bachelor of Arts (B.A.)“ statt acht Semestern nur noch vier Semester sowie das Vorsemester zu absolvieren. „So gewinnt ein berufsbegleitender Bachelor-Studiengang für Berufsqualifizierte enorm an Attraktivität“, betont BVBC-Geschäftsführer Kessel.
Über die BVBC-Gehaltsanalyse: Der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC) befragt regelmäßig Fach- und Führungskräfte des Controllings und Rechnungswesens aus ganz Deutschland. Ziel ist es, im Rahmen einer empirischen Untersuchung die Gehaltssituation für (Bilanz-)Buchhalter und Controller unter Berücksichtigung von Faktoren wie Geschlecht, Ausbildung, Position, Weiterqualifizierung oder Firmengröße zu analysieren. Die Auswertung dient Arbeitnehmern als Richtschnur für ihre eigene Dotierung und Arbeitgebern als Orientierungshilfe für ihre Gehalts- und Personalplanung. Die aktuelle Gehaltsanalyse ist die 13. Ausgabe ihrer Art. Sie wurde vom BVBC in Zusammenarbeit mit dem internationalen Personaldienstleister Hays durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von 2.893 eingereichten Fragebögen. Medienvertreter können die BVBC-Gehaltsanalyse 2014 als PDF über den Pressekontakt anfordern.
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