10.12.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG.
Diese Tendenz zeigt die aktuelle Studie unter 250 HR-Managern in Deutschland und der Schweiz im Auftrag von OfficeTeam, dem spezialisierten Personaldienstleister für Fachkräfte im Büro- und Assistenzmanagement.
Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz sind die Unternehmen häufiger mit wechselwilligen Mitarbeitern konfrontiert. Im Vergleich zum Jahr 2010 verzeichnen 28 % der deutschen HR-Manager einen leichten bis signifikanten Anstieg der Fluktuationsrate. In der Schweiz zeigt sich ein noch deutlicheres Bild: 38 % der Personalverantwortlichen stellen eine Zunahme der freiwilligen Kündigungen fest.
Verglichen mit der Zeit von vor drei Jahren verbuchen 54 % der befragten Unternehmen in Deutschland und 48 % in der Schweiz stabile Fluktuationsraten. Einigen wenigen Unternehmen ist es zwischen 2010 und heute indes gelungen, die Anzahl der freiwilligen Austritte zu reduzieren. In Deutschland verzeichnet knapp jeder Fünfte HR-Manager (19 % der Befragten) einen leichten bis bedeutenden Rückgang wechselwilliger Mitarbeiter, bei den Schweizer Kollegen ist es immerhin jeder Siebte (14 % der Studienteilnehmer).
Weder die fehlende Aussicht auf einen Wechsel in die Chefetage oder neue Teamkollegen machen Mitarbeitern primär das Arbeitsleben schwer und sind Grund für einen Jobwechsel. Nur 5 % der Schweizer und 7 % der deutschen Arbeitnehmer nennen dies als Kündigungsgrund.
Vielmehr trägt die mangelnde Work-Life-Balance bei nahezu jedem Zweiten (Deutschland 45 %, Schweiz 47 %) maßgeblich zur Entscheidung gegen die aktuelle Arbeitsstelle bei. Weiterhin hoffen zahlreiche Wechselwillige darauf (37 % Schweizer und 38 % deutscher Arbeitnehmer), dem zermürbenden Stress und der wachsenden Arbeitsbelastung durch einen Jobwechsel entfliehen zu können.
Verlustängste um den aktuellen Job führen bei etwa jedem fünften Deutschen (22 %) und gut einem Viertel der Schweizer (26 %) zur Wechselabsicht: Deutet die Unternehmensentwicklung auf einen möglichen Stellenabbau hin, wählen sie den proaktiven Weg und kündigen selbst, bevor der Arbeitgeber womöglich ihren Job streicht.
Unternehmen, denen es gelungen ist, die Fluktuation in den letzten drei Jahren zu senken, zeichnen sich durch Vertrauenswürdigkeit aus. So nennen 68 % der deutschen und 43 % der Schweizer HR-Manager die positiven Erwartungen bezüglich der Firmenentwicklung als Grund für die wachsende Loyalität der Mitarbeiter.
Sichere Jobs werden in Deutschland noch stärker gewichtet als in der Schweiz (74 % zu 43 %) wobei die Schweizer eine ausgeglichene Work-Life-Balance tendenziell eher ins Zentrum rücken (43 % zu 29 % Deutschland) und zu Gunsten des Ausgleichs gerne auf einen Jobwechsel verzichten.
„In unserer Beratungspraxis stellen wir kontinuierlich steigende Anforderungen an die Mitarbeiter fest. Dies geschieht natürlich im Zuge der wachsenden Herausforderungen an die Unternehmen als Organisation, die auf immer effizientere Strukturen bauen müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Entwicklung führt allerdings auch zu mehr Unzufriedenheit und steigenden Fluktuationsraten.
So ist es nachvollziehbar, wenn sich Arbeitnehmer durch den Jobwechsel eine Verbesserung ihrer Situation erhoffen. Unsere Erfahrung – wie auch die Studie belegt - zeigt, dass Unternehmen diesen Trend abschwächen können, indem sie Mitarbeitern Sicherheit vermitteln und ausreichenden Ausgleich bieten“, erklärt Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany von Robert Half.
Über diese Studie:
Für die Studie wurden 250 Personalmanager in der Schweiz und in Deutschland befragt. Die Erhebung wurde im Rahmen der „Workplace Survey 2013“ von einem internationalen unabhängigen Meinungsforschungsinstitut im Auftrag von OfficeTeam, spezialisierter Personaldienstleister für Fachkräfte im Büro- und Assistenzmanagement, durchgeführt.
Zu diesem Artikel erreichte uns folgender Leserkommentar:
Warum wird nicht ein einziges Mal in dem Artikel die durchschnittliche Fluktuationsquote ind Deutschland und der Schweiz - ggfs. nach Branchen differenziert - benannt? Statt dessen wird von einer Zunahme von 28 % (Dtschld.) und 38 % (Schweiz) gesprochen, ohne den Fluktuationsprozentsatz als Ausgangspunkt zu nennen.
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