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Unternehmen hinken bei E-Bilanz hinterher

04.09.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: adept consult AG.

adept consult deutet zielloses Vorgehen als Beleg für massive Informationsdefizite.

Sowohl Großunternehmen als auch mittelständische Betriebe hadern mit der Umsetzung der durch die E-Bilanz vorgegebenen Regelungen. Dies belegt eine aktuelle Studie der adept consult AG. Der Lösungsanbieter für Informationslogistik und Business Intelligence beobachtet zwar punktuelle Unterschiede zwischen Unternehmen, die SAP-Systeme einsetzen, und Unternehmen, die andere Anwendungen nutzen, kommt aber letztendlich zu dem Ergebnis, dass generell nur wenige Firmen auf eine durchdachte Strategie setzen. Somit entgehen den Firmen nach Meinung des Frankfurter Unternehmens zahlreiche Möglichkeiten, mit Hilfe der E-Bilanz ihre Prozesse transparenter und effizienter umzusetzen.

Zwei Drittel der befragten Unternehmen verfolgen demnach mit ihren Projekten zur E-Bilanz kein konkretes Ziel. Besonders eklatant ist die Situation bei den Unternehmen, die kein SAP-System einsetzen. Hier sind sogar drei Viertel nur daran interessiert, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Immerhin verfolgen insgesamt aber 29 Prozent der Unternehmen das Ziel, ihre Bilanzierungsprozesse zu optimieren. Die Überführung der Steuerbilanz ins eigene Unternehmen und die Beseitigung von Schwachstellen im Dokumentationsprozess streben hingegen nur wenige an.

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Ebenfalls auffällig: 41 Prozent der Unternehmen, die kein SAP einsetzen, haben ihre E-Bilanz Projekte bisher noch nicht gestartet. Bei den SAP-Nutzern, die im Regelfall unter den größeren Unternehmen zu finden sind, liegt die Quote bei 21 Prozent. In der Gesamtsicht stecken 36 Prozent der Firmen noch in der Vorbereitungsphase, acht Prozent befassen sich aktuell mit der Produktauswahl, sieben Prozent haben Vorstudien erstellt und 15 Prozent sind in der Umsetzungsphase. Auch hier haben die SAP-Nutzer mit 20 Prozent die Nase vorn, denn nur 10 Prozent der Non-SAP-Unternehmen setzen ihr E-Bilanz Projekt gegenwärtig um.

„Durch die E-Bilanz, die ja nun vor der Türe steht, entsteht allen bilanzierenden Unternehmen erheblicher Handlungsbedarf. Die IT-Abteilungen, aber auch das Finanz- und Rechnungswesen, stehen hier vor großen Herausforderungen. Allerdings darf man auch die Chancen nicht aus den Augen verlieren, die durch die E-Bilanz entstehen. Hier scheint es ein großes Informationsdefizit zu geben“, berichtet Klaus Beck-Dede, CEO der adept consult AG. „Konsequent mit der richtigen Software und dem richtigen Partner umgesetzt, bringt die E-Bilanz den Unternehmen auf lange Sicht viele Vorteile.“

Recht unterschiedlich sind die jeweiligen Zielszenarien, welche die Unternehmen avisieren. Favorisiert wird eine ERP-Lösung mit einem integrierten E-Bilanz-Tool (44 Prozent). Mit 28 Prozent streben aber überdurchschnittlich viele Großunternehmen eine einheitliche Steuer- und E-Bilanz-Lösung an.

Ebenfalls recht groß sind die Unterschiede zwischen SAP-Nutzern und Non-SAP-Anwendern bei ihrer aktuellen Ermittlung der Steuerangaben. Ganze 47 Prozent der Non-SAP-Unternehmen setzen auf einen Steuerberater. Bei SAP-Nutzern ist dies nur zu 27 Prozent der Fall. Sie bevorzugen mit 47 Prozent die Überleitungsrechnung. Auch bei der Berechnung der Steuern zeigen sich Unterschiede. Nur jedes vierte Non-SAP-Unternehmen bedient sich spezieller Nebenrechnungen in Excel – bei den Nutzern von SAP sind es stolze 43 Prozent. Noch größer ist die Differenz wenn es um die Erstellung der Steuerklärung geht. Im Mittel setzen 57 Prozent auf einen Steuerberater und 21 Prozent auf einen Formular-Generator. Allerdings ist der Steuerberater bei 70 Prozent der Nicht-SAP-Nutzer erste Wahl und nur bei 45 Prozent der SAP-Anwender. Diese setzen zu 27 Prozent auf einen Formular-Generator, der nur bei 14 Prozent der Non-SAP-Firmen verwendet wird.

„Alles in allem ergibt sich ein sehr heterogenes Bild. Es gibt zwar einige Zusammenhänge zwischen der Höhe des Umsatzes, dem Einsatz von SAP und dem Vorgehen bei Bilanz- und Steuerthemen, aber alles in allem ist die Situation eher undurchsichtig“, fasst Klaus Beck-Dede die Studie zusammen. „Was aber Groß- und Kleinunternehmen sowie SAP-Nutzer und Non-SAP-Nutzer verbindet ist die Tatsache, dass nur eine Minderheit bereits über das adäquate Rüstzeug für die E-Bilanz verfügt, und dass vielerorts noch Informationsbedarf herrscht.“

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