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Trotz Sicherheitsbedenken: Bürger sind für digitale Verwaltungsservices bereit

10.01.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Sopra Steria GmbH.

Die überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung wünscht sich einen zügigen Ausbau digitaler Serviceangebote im öffentlichen Sektor. Rund vier von fünf Bürgern wären sogar bereit, alte Gewohnheiten im Umgang mit Ämtern und Behörden abzulegen, wenn sie im Gegenzug ihre Verwaltungsangelegenheiten online erledigen könnten.

Wie eine internationale Umfrage im Auftrag von Sopra Steria zeigt, ist diese Bereitschaft in anderen europäischen Ländern zum Teil noch stärker ausgeprägt. Die Studie wirft aber auch ein Licht auf Akzeptanzhürden im E-Government: An erster Stelle stehen hierbei Datenschutzbedenken – und die sind in Deutschland weiterverbreitet als anderswo in Europa.

In der Bundesrepublik haben 83 Prozent der Bürger keinerlei Probleme, sich im Zuge der Digitalisierung staatlicher Stellen an neue Abläufe und Verfahren zu gewöhnen. Im europäischen Vergleich sind sie damit in guter Gesellschaft, denn auf 88 Prozent der Norweger und Franzosen sowie 83 Prozent der Briten trifft diese Aussage in gleicher Weise zu. Dies geht aus einer internationalen Umfrage des Marktforschungsinstituts IPSOS mit jeweils 1.000 Teilnehmern aus den vier genannten Ländern hervor. Demnach zählen für 51 Prozent der deutschen Teilnehmer Zeitersparnis und 48 Prozent die Unabhängigkeit von Sprech- und Öffnungszeiten dank Zugriffsmöglichkeit via Internet rund um die Uhr zu den wichtigsten Vorteilen digitaler Verwaltungsdienste. Weitere 45 Prozent erhoffen sich zudem den Wegfall von Behördengängen und Anrufen bei Ämtern.

Auf der anderen Seite fürchten sich allerdings die Hälfte der in Deutschland Befragten vor unbefugtem Zugriff auf Daten, die sie per Smartphone, Tablet oder PC an die Verwaltung weitergeben. „Vertrauen ist die wichtigste Währung in der digitalen Ära“, sagt Dr. Andreas Simon, Senior Manager bei Sopra Steria Consulting. Und weiter: „Die Verantwortlichen in der öffentlichen Verwaltung sollten ihre Aufklärungsbemühungen weiter verstärken und in allgemeinverständlicher Weise darlegen, wie sie die Integrität und Vertraulichkeit personenbezogener Informationen der Bürger zuverlässig schützen. Denn sonst droht die hohe E-Government-Akzeptanz in Deutschland durch Unwissen und Vorurteile Schaden zu nehmen.“

Anscheinend sind die Deutschen besonders skeptisch in Bezug auf den Datenschutz. Denn in Norwegen, Frankreich und Großbritannien sind solche Sorgen mit 35, 42 beziehungsweise 48 Prozent weniger stark ausgeprägt. Auch im Hinblick auf den Anwendersupport für digitale Verwaltungsdienste offenbart die Studie Nachholbedarf in bundesdeutschen Behörden: So sind 29 Prozent der Befragten hierzulande unsicher, ob beim Datenzugriff tatsächlich alles wie geplant funktioniert. Fast ein Viertel fühlt sich ungenügend unterstützt – deutlich mehr als in den anderen drei untersuchten Ländern. Ein Fünftel der deutschen Studienteilnehmer sieht hingegen keinerlei Hürden bei der Nutzung digitaler Verwaltungsdienste; in Norwegen gaben dies mit 40 Prozent fast doppelt so viele an.

Über die Studie:

Im Spätsommer 2016 befragte das internationale Marktforschungsunternehmen IPSOS im Auftrag von Sopra Steria insgesamt 4.002 Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Norwegen. Die Umfrage fand in Form von Online-Panel-Interviews statt, wobei die Teilnehmer so ausgewählt wurden, dass sich eine ISO-20252-konforme Bevölkerungsstichprobe ergab. Inhaltlich ging es in den Interviews um die Sicht der Bürger auf den Status quo und die künftige Entwicklung der digitalen Transformation im öffentlichen Sektor ihres jeweiligen Landes.




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