Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Studie: Deutsche Finanzunternehmen schmieden Notfallpläne für den SEPA-Start

12.11.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PPI Aktiengesellschaft.

Knapp die Hälfte der Finanzunternehmen in Deutschland verfügt bereits über einen Notfallplan für die Umstellung auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehr SEPA. Insbesondere Banken wappnen sich für den Fall, dass ihre Geschäftskunden die eigenen Systeme nicht rechtzeitig umstellen.

Das zeigt die vierte Umfrage des IT- und Beratungsunternehmens PPI AG zum SEPA-Readiness-Index. Der Index fasst in einer Prozentreihe zusammen, wie weit Finanzfirmen bei der SEPA-Einführung sind. Die fehlende Akzeptanz der Geschäftskunden und deren mangelnde Vorbereitung bereiten deutschen Finanzunternehmen bei der SEPA-Einführung derzeit die größten Sorgen. Denn Banken und Versicherer selbst sind bei ihrer SEPA-Readiness mittlerweile deutlich vorangeschritten. Ihre Geschäftskunden hingegen unterschätzen immer noch den Aufwand der SEPA-Umstellung. „Es ist höchste Zeit für einen echten Schlussspurt. Vor allem die Geschäftskunden werden noch stärkere Unterstützung von ihren Banken brauchen“, sagt Dr. Hubertus von Poser, Studienleiter und Experte für Zahlungsverkehr beim Beratungshaus PPI AG.

Anzeige

Holger Klindtworth
SEPA kommt
Erhalten Sie alle Infos zur SEPA-Überweisung und SEPA-Lastschrift im flexiblen Video-Format
  • Aktueller Rechtsstand
  • Klärung der wichtigsten Begrifflichkeiten
  • Umstellungsfahrplan für Ihre Praxis
Inkl. Seminarunterlage »


47 Prozent der Banken und 43 Prozent der Versicherer haben bereits einen Notfallplan entwickelt für den Fall, dass Geschäftskunden ihre eigenen Systeme nicht rechtzeitig zum SEPA-Start umstellen. Die Pläne umfassen ein Paket von Notmaßnahmen. Dazu zählen Urlaubssperren für die relevanten Mitarbeiter, eine nochmalige Aufstockung der Unterstützungskapazitäten, zum Beispiel für Helpdesks, das Anbieten von Konvertierungsdienstleistungen sowie ein großzügiger Umgang mit nicht oder nicht vollständig SEPA-konformen Transaktionen in den ersten Wochen nach dem SEPA-Stichtag am 1. Februar 2014.

94 Prozent der Banken gaben bei der PPI-Umfrage zwar an, dass sie ihre Geschäftskunden und größtenteils auch Privatkunden inzwischen aktiv über die SEPA-Umstellung informiert haben. „Ob dies allerdings ausreicht, eine gewisse Panik zu verhindern, wird sich erst Anfang 2014 entscheiden und hängt von den SEPA-Fortschritten der Geschäftskunden ab“, sagt Zahlungsverkehrsexperte Dr. von Poser. „Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist, dass kaum eine Bank ihren Geschäftskunden eine umfassende SEPA-Testumgebung anbieten kann“, so Dr. von Poser.

Bei den Versicherungsunternehmen wiederum haben mehr als 40 Prozent bislang weder ihre Geschäfts- noch ihre Privatkunden über die SEPA-Umstellung informiert. Etwa ein Fünftel der Assekuranzen hat auch die eigenen Mitarbeiter noch nicht ausreichend auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehr vorbereitet, so weitere Ergebnisse der PPI-Umfrage. Für die Aufklärung der Versicherten soll im Wesentlichen der Kundenservice sorgen. Sechs von zehn Kunden erhalten zudem eine Informationsbroschüre per Post. Darüber hinaus haben vier von zehn Assekuranzen ein SEPA-Informationsportal eingerichtet, auf dem alle wichtigen Fragen beantwortet werden sollen. „Intern werden die Mitarbeiter der Finanzunternehmen häufig durch externe Experten geschult. Solche Schulungen können im SEPA-Endspurt noch schnell nachgeholt werden“, sagt Dr. von Poser.

Über den „SEPA-Readiness-Index“

Der SEPA-Readiness-Index der PPI AG zeigt die Entwicklung der SEPA-Einführung in Deutschlands Kreditinstituten und Versicherungen. Der Index wurde im September 2013 zum vierten Mal ermittelt. Die erste Befragung fand im August 2012 statt, die zweite im November 2012, die dritte im April 2013. In den Indexwert fließen der aktuelle sowie der auf Sicht von sechs Monaten erwartete Umsetzungsstand ein. Dabei wird nach fünf inhaltlichen Ebenen differenziert: Umstellung auf IBAN/BIC, Überweisungsvorgänge, Lastschriftverfahren, Umstellung von DTA auf XML-Format sowie Einführung der Mandatsverwaltung. Die Studie wurde erneut im Auftrag der PPI AG unter SEPAVerantwortlichen aus 30 Kreditinstituten und 30 Versicherungen erhoben.

Zu diesem Artikel erreichte uns folgender Leserkommentar:

"Ich bin bei einem Softwareunternehmen beschäftigt und wir haben in unsere Finanzbuchhaltung die Mandatsverwaltung und natürlich die SEPA-Lastschrift aufgenommen. Es gibt aktuell immer noch offene Fragen zu bestimmten Fällen. Z.T. liegen diese Fragen nun beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zur Klärung vor. Es gibt leider bisher zu wenig Anwender der SEPA-Lastschrift, somit kann man leider nicht auf (die beliebten) Praxiserfahrungen zurückgreifen. Nach Einschätzung von Experten erwartet die Banken ein BIG BANG."

nach oben
FAQ