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Sprich mit mir: Wie Kommunikation die psychische Gesundheit stärkt

10.10.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa).

„Der Mensch ist ein soziales Wesen“, so Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Expertin am ifaa, am Welttag für psychische Gesundheit. „Rückmeldung, Wertschätzung und Kommunikation sowie die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen sind für uns wichtig.“

Soziale Beziehungen, die für Stabilität und Sicherheit sorgen, spielten auch im beruflichen Kontext eine wichtige Rolle. Zum Welttag für psychische Gesundheit am 10.10.2022 spricht Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Expertin am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, zum Thema. Dieses Jahr lautet das Motto „Reden hebt die Stimmung – Seelisch gesund in unserer Gesellschaft”. Welche Aspekte sind im Job wichtig?

Laut Stahn zählen zu den wichtigsten Aspekten zum Beispiel:

  • die soziale Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen sowie die Führungskraft,
  • der konstruktive Umgang mit Konflikten und Fehlern,
  • adäquate Rückmeldungen und das authentische Äußern von Wertschätzung durch die Führungskraft.

Soziale Beziehungen berücksichtigen

Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung, die im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz eine wesentliche Rolle einnimmt, sollten auch soziale Beziehungen betrachtet werden. Sie sollten im Unternehmen einen hohen Stellenwert einnehmen und sowohl durch Führungskräfte als auch Beschäftigte konstruktiv und wertschätzend gestaltet werden.

Der richtige Umgang: Das Thema ansprechen

Psychische Störungen verursachen lange Fehlzeiten.Im Corona-Jahr 2020 verzeichnete die DAK beispielsweise einen neuen Höchststand an Ausfalltagen mit rund 265 Fehltagen je 100 Versicherte aufgrund psychischer Störungen.

Psychische Probleme, im Extremfall psychische Störungen, können sich durch Änderungen im Sozial- und Leistungsverhalten äußern. Führungskräften kommt hier eine besondere Rolle zu, wenn sie solche Änderungen bei ihren Beschäftigten feststellen. Ein Gespräch, in dem sie ihre Beobachtungen schildern, nach möglichen arbeitsbezogenen Gründen fragen und Hilfe anbieten, ist ein erster wichtiger Schritt.

Entscheidend ist, betrieblichen Praktikern Berührungsängste mit dem Thema zu nehmen. Führungskräfte können im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht als „Lotsen“ für die betroffenen Beschäftigten fungieren, nicht aber die Aufgaben von Therapeuten übernehmen. Das Feststellen einer psychischen Störung gehört – ebenso wie die Ableitung entsprechender Maßnahmen – in die Hände von Expertinnen und Experten, wie zum Beispiel aus dem Fachgebiet der Psychologie oder Psychiatrie.

Führungskräfte, die sich näher mit psychischen Störungen im betrieblichen Kontext beschäftigen wollen, finden in der Handlungshilfe „Psychische Störungen in der Arbeitswelt – Erkennen, Ansprechen, Unterstützen“ eine kompakte Handreichung mit den wichtigsten Punkten und konkreten Handlungsempfehlungen.

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