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Rekordanstieg bei den Realsteuer-Hebesätzen

18.08.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V..

Fast 140 der 676 deutschen Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern haben 2015 die Hebesätze bei der Gewerbesteuer gegenüber 2014 erhöht. Diesen Rekordanstieg ermittelte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seiner diesjährigen Realsteuer-Hebesatzumfrage.

"Von wegen 'keine Steuererhöhungen'", kommentierte DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Entwicklung gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Viele Kommunen drehen zur Sanierung ihrer Haushalte erneut kräftig an der Steuerschraube – zulasten der Unternehmen."

Etwa jede sechste Gemeinde habe den Hebesatz um mindestens zehn Prozentpunkte erhöht, so Schweitzer. In die andere Richtung passiere dagegen fast nichts: "Trotz der insgesamt guten wirtschaftlichen Entwicklung, die die Steuereinnahmen auf allen staatlichen Ebenen kräftig sprudeln lässt, haben lediglich drei Gemeinden den Hebesatz für die Gewerbesteuer gesenkt."

Auch bei der für die Betriebe relevanten Grundsteuer hätten die Gemeinden in diesem Jahr "ordentlich zugelangt", kritisierte der DIHK-Präsident: "Im Durchschnitt wurden die Hebesätze hier um satte 18 Prozentpunkte angehoben."

Einige Länder schrieben ihren Gemeinden sogar vor, im Zuge von Sanierungsprogrammen ihre Hebesätze zu erhöhen, berichtete Schweitzer. "Dadurch wird eine Spirale von Steuererhöhungen in Gang gesetzt, die in den betroffenen Regionen zu erheblichen Belastungen für die Betriebe führen."

Letztlich müssten die Gemeinden "darauf achten, dass die Unternehmen die von ihnen gezahlten Steuern auch noch als angemessen wahrnehmen, wenn sie die von den Kommunen erbrachten Leistungen bewerten", gab der DIHK-Präsident zu bedenken. "Das gilt insbesondere für die Qualität der örtlichen Infrastruktur."

Und er warnte: "Ist das nicht mehr der Fall, werden die Betriebe darauf reagieren und sich gegebenenfalls für andere Standorte entscheiden."




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