10.05.2019 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Spiegel Online führte ein Interview zu dem Thema Umwelt und Digitalisierung mit Dirk Messner, dem Vorsitzenden des „Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen“ (WBGU). Dieser vertritt ganz klar die Meinung, dass Digitalisierung nicht automatisch ein Prozess ist, der zu mehr Nachhaltigkeit führt. Messner bezeichnet die Digitalisierung sogar als Brandbeschleuniger für viele Umwelt-Probleme.
Der Behörden Spiegel berichtet hingegen vorrangig von den positiven Aspekten der Digitalisierung für die Umwelt, die der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen in seinem Gutachten „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ herausgearbeitet hat. Dennoch bestätigt auch der Behörden Spiegel, dass sich die Digitalisierung nur mit dem richtigen Know-How und einem europäischen Digitalisierungsmodell positiv auf die Umwelt auswirken kann.
Union und SPD haben angekündigt, dass sie die Chancen der Digitalisierung nutzen wollen, um die Erderwärmung zu bekämpfen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze plädiert daher in einem Gastbeitrag im Handelsblatt für eine Digitalisierungsstrategie, die Wohlstand und Umwelt zusammenbringen soll. Einig Vorschläge für solche eine Strategie stellte sie auf der re:publica in Berlin vor.
Die re:publica widmete ein Großteil der Veranstaltung der Nachhaltigkeit. Neben kreativen Recycling-Ideen und die Möglichkeit Insekten-Hotels zu bauen, beschäftigte sie sich insbesondere mit dem Thema: Klima retten. Neues Deutschland berichtet von hitzigen Podiumsdiskussionen. Oft steht die Frage im Raum, tut die Politik genug? Während Epping mehr Verantwortung von den Verbrauchern fordert, kritisiert eine Verbraucherin diese Einstellung und wünscht sich, dass die Politik ihre Verantwortung nicht immer auf die Verbraucher abschiebt.
Der DigitalPakt für Schulen wurde beschlossen und somit bekommen diese mehr finanzielle Unterstützung, um für die Digitalisierung aufzurüsten. Angela Merkel forderte bereits vor drei Jahren auf einer Digitalkonferenz in Berlin, dass Programmieren zu einer Basisfähigkeit werden soll wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Dorothee Bär (CSU) rief bereits in einem Interview mit dem Handelsblatt im Februar dazu auf, dass Fach „Digitalkunde“ ab der Grundschule als Pflichtfach einzuführen.
Die Zeit weist daraufhin, dass es dieses Fach längst gibt: Informatik. An vielen Schulen ist Informatik jedoch nur ein Wahlfach und die nötigen Fachkräfte fehlen.
Deutschlandfunk Kultur führte diverse Interviews, um den neuen Herausforderung der Pädagogen auf den Grund zu gehen. Das Ergebnis ist einleuchtend, Digitalisierung an Schulen kann nur gelingen, wenn Pädagogen mit den neuen Geräten und neuen Form des Unterrichts richtig umgehen. Geld für Weiterbildung für die Pädagogen ist im Digitalpakt zwar vorgesehen, aber Deutschlandfunk Kultur weist auch auf die Problematik hin, dass es an Schulen einfach an Personal fehlt, welches wiederum in Überarbeitung resultiert. Zeit für Weitbildung bleibt dann nicht.
Der Tagesspiegel widmet sich weniger den pädagogischen Herausforderung, als vielmehr dem aktuellen schlechten Stand der Schulen im Bereich Digitalisierung. So gibt es nur an jeder dritten Schule in allen Klassen- und Fachräumen die Möglichkeit aufs Internet zuzugreifen. Ein großes Problem, da nur Schulen, die bereits über ausreichendes Internet und Wlan verfügen von dem DigitalPakt profitieren.
Ein ganz anderes Problem im Bereich Digitalisierung und Bildung deckt die Frankfurter Allgemein auf: Personen mit einer Lese- und Schreibschwäche haben vermehrt mit der Digitalisierung zu kämpfen. Online-Banking, Apps und auch der Wahl-O-Mat sind für Personen mit einer Lese-und Schreibschwäche nur schwer und nicht fehlerfrei anzuwenden.
Bundesarbeitsministier Hubertus Heil (SPD) fordert zum Start der re:publica eine Begrenzung der Datenmacht. eGovernment und die WirtschaftsWoche berichten über Heils Vorhaben trotz der veränderten Bedingung durch die Digitalisierung einen freien Markt mit sozialem Ausgleich und einem gerecht gestalteten Arbeitsmarkt zu schaffen.
Justiz- und Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) äußerte sich bereits im April in einem Interview gegenüber des Tagesspiegels, dass ihrer Ansicht nach Digitalfirmen ihre Daten mit der Allgemeinheit teilen sollen.
Die Neue Osnabrücker Zeitung stimmt in einem Kommentar dem Vorhaben der Politiker zu, gibt jedoch auch zu bedenken, dass eine Ansicht in die Daten auch ein tiefer Eingriff in die Geschäftsmodelle der Betroffenen sei.
Spiegel Online äußerte sich zwar nicht direkt zu Hubertus Heils Vorstellungen, bemängelt jedoch dass Politiker, wenn es um Digitalthemen geht ihre Unwissenheit offen zur Schau stellen. Besonders viel Kritik erntet dabei Axel Voss (CDU). Dieser behauptete unterem anderem, dass es legal sei komplette Zeitungsartikel auf Facebook mit 500 Freunden zu teilen.
Bild: MichaelGaida (Pixabay, Pixabay License)
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