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Notwendige Maßnahmen gegen dauerhafte Wohlstandsverluste

10.10.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: IG Metall.

Jörg Hofmann, erster Vorsitzender der IG Metall, spricht über das Wirtschafts-Herbstgutachten und die angekündigten Gaspreisbremse. „Der Beschluss zu einem Strom- und Gaspreisdeckel ist zu begrüßen und von der IG Metall schon lange gefordert.“

Jörg Hofmann, erster Vorsitzender der IG Metall, sagte zur Ankündigung der Bundesregierung einer Gaspreisbremse: „Der Beschluss zu einem Strom- und Gaspreisdeckel ist zu begrüßen und von der IG Metall schon lange gefordert. Es ist die sinnvollste Maßnahme, Haushalte und Unternehmen bei den Energiepreisen zu entlasten und gleichzeitig die Inflation einzubremsen. Es ist gut, dass die Bundesregierung das jetzt durchsetzen will.“

Die heute vorgestellte Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute bestätigt die Analyse und Prognose der IG Metall zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert eine leichte Rezession im zweiten Halbjahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023. Jörg Hofmann: „Das ist eine klare Absage an die Panikmache einzelner Arbeitgebervertreter, aber auch Politiker. Jetzt ist verantwortliches Handeln gefragt, nicht interessensgeleitete Fake-News.“

Einmalzahlungen seien nicht ausreichend

Der Grund für den Rückgang der Wirtschaftsleistung liegt im massiven Einbruch der Kaufkraft der privaten Haushalte angesichts einer enormen Teuerungsrate. Jörg Hofmann: „Diese Prognose bestätigt unsere Aussage, dass Einmalzahlungen nicht ausreichend sind, um dauerhaft die Haushaltseinkommen auf das gestiegene Niveau der Lebenshaltungskosten anzuheben. Wir brauchen hierzu dringend eine Erhöhung der Tabellen, wenn wir nicht dauerhaft Wohlstandsverluste und damit einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hinnehmen wollen.“

Energieintensive Betrieb sind besonders stark betroffen

Die Institute bestätigen auch die Sicht der IG Metall, dass es der Mehrzahl der Betriebe gelingt, die Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Deutlich stärker sind die energieintensiven Betriebe betroffen, die diese Möglichkeit nicht oder nicht im vollen Umfang haben. Hier ist neben dem Strom- und Gaspreisdeckel weitere staatliche Unterstützung gefordert, um Insolvenzen abzuwenden.

Jörg Hofmann: „Die Gemeinschaftsdiagnose bestätigt die IG Metall, an ihrem Kurs festzuhalten. Wir brauchen die nächsten Monate ein magisches Viereck: Kräftige, dauerhafte Entgelterhöhungen müssen die Kaufkraft stärken. Ein wirksamer Gas- und Strompreisdeckel muss Belastungen von Unternehmen und Haushalten begrenzen. Energieintensive Betriebe in existenzieller Not brauchen Unterstützung, um dort Beschäftigung zu sichern. Und nicht zuletzt brauchen wir die Abschöpfung der Krisengewinne, damit die soziale Balance in unserem Land gewahrt bleibt.“

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