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Neue Umfrage: Europa ist bereit zur 'Aktivität im Alter'

18.01.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Europäische Kommission.

Zum Beginn des Europäischen Jahres 2012 für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen legte die Kommission heute eine neue Eurobarometer-Umfrage vor, der zufolge 71 % der Europäer sich darüber im Klaren sind, dass die Bevölkerung Europas immer älter wird, aber nur 42 % diese Entwicklung besorgniserregend finden.

Dies steht im krassen Gegensatz zur Wahrnehmung der politischen Entscheidungsträger, die die demografische Entwicklung als sehr problematisch ansehen. Nach Ansicht der meisten Bürgerinnen und Bürger spielen Menschen ab 55 eine wichtige Rolle in den Schlüsselbereichen der Gesellschaft. Mehr als 60 % meinen, man sollte auch nach dem Eintritt ins Rentenalter weiterarbeiten dürfen, und ein Drittel der Befragten erklärt, selbst gern länger arbeiten zu wollen. Erstaunlicherweise wird diese Meinung eher von Menschen vertreten, die dem Rentenalter nahe sind, als von der jüngeren Generation.

Lázló Andor, der EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration legte die Erhebung heute mit den Worten vor: „Die heutige Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die Menschen bereit sind, im Alter aktiv zu bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass das Europäische Jahr als Katalysator wirken wird, um Bürgerinnen und Bürger, Interessen- und Entscheidungsträger zu mobilisieren, damit sie Maßnahmen zur Förderung der Aktivität im Alter treffen und die Herausforderungen der Altersentwicklung auf positive Weise angehen.“

Die Eurobarometer-Umfrage deckt fünf Bereich ab: allgemeine Einstellungen zum Alter und zu älteren Menschen, ältere Menschen am Arbeitsplatz, Ruhestand und Renten bzw. Pensionen, Freiwilligentätigkeiten sowie Unterstützung für ältere Menschen und eine altersfreundliche Umgebung. Die Umfrage zeigt, dass sich die Definitionen von „jung“ und „alt“ in den einzelnen Ländern erheblich unterscheiden. In Malta, Portugal und Schweden gelten Menschen unter 37 Jahren als jung, in Zypern und Griechenland dagegen Menschen bis zum 50. Lebensjahr. Im Durchschnitt sind die Europäer der Meinung, dass man etwa ab dem 64. Lebensjahr als alt und bis zum Alter von 41,8 Jahren als jung gilt. Die Einstellungen unterscheiden sich auch je nach Alter und Geschlecht: Frauen finden, dass das Alter etwas später beginnt, als Männer (65,0 gegenüber 62,7 Jahren).

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Was die Berufstätigkeit betrifft, so stimmt nur jeder dritte Europäer der Meinung zu, dass das offizielle Renteneintrittsalter bis 2030 angehoben werden muss, obwohl dies mittlerweile eine klare politische Priorität in vielen Mitgliedstaaten darstellt. Hohe Unterstützung (61 %) findet allerdings die Idee, den Beschäftigen auch nach Eintritt ins offizielle Rentenalter die Möglichkeit zu geben, weiterzuarbeiten. 53 % lehnen ein obligatorisches Renteneintrittsalter ab. Hier gibt es jedoch große Meinungsunterschiede von einem Mitgliedstaat zum anderen.

Auch wenn das übliche Renteneintrittsalter 65 Jahre beträgt, lag 2009 das durchschnittliche Alter, in dem die Beschäftigten aus dem Arbeitsleben ausschieden, bei etwa 61,5 Jahren. 42 % der Europäer glauben, dass sie ihre jetzige Tätigkeit auch nach dem 65. Lebensjahr weiter ausüben können; 17 % hingegen erwarten, dass sie ihrer jetzigen Arbeit nur bis zum 60. Lebensjahr nachgehen können. Ein Drittel der Europäer würde gern nach Erreichen des Rentenalters weiterarbeiten, und mehr als zwei Dritteln der Europäer erscheint die Verbindung einer Teilzeitbeschäftigung mit einer Teilrente erstrebenswerter als eine volle Rente.

Aktivität im Alter bedeutet nicht nur Erwerbstätigkeit. Etwa ein Viertel der Europäer (einschließlich derer über 55 Jahren) erklären, dass sie Freiwilligentätigkeiten übernommen haben. In Ländern, in denen die Freiwilligentätigkeit keine große Tradition hat, erklärt ein höherer Anteil der Befragten, dass sie Menschen, die nicht zu ihrem Haushalt gehören, Hilfe leisten oder diese unterstützen. 36 % der über 55 Jahre alten Europäer haben bereits solche Unterstützung geleistet. 15 % der Befragten über 55 betreuen ein älteres Familienmitglied, und 42 % haben dies bereits früher getan.

Hintergrund

Mit dem Europäischen Jahr 2012 für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen soll einerseits das Bewusstsein für den Beitrag älterer Menschen zur Gesellschaft geschärft, andererseits sollen auch Maßnahmen gefördert werden, die bessere Voraussetzungen dafür schaffen, dass ältere Menschen aktiv bleiben können.

Das Europäische Jahr 2012 umfasst drei Aspekte der Aktivität im Alter:

  • Aktives Altern in der Erwerbstätigkeit. Um ältere Arbeitnehmer zu motivieren, weiterzuarbeiten, ist es insbesondere erforderlich, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und an den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer anzupassen, ihre Kompetenzen durch einen besseren Zugang zu lebenslangem Lernen auf den neusten Stand zu bringen und die Systeme der Steuerbemessung und Leistungsgewährung daraufhin zu überarbeiten, dass echte Anreize für eine längere Beschäftigung geschaffen werden.

  • Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Verbesserung der Möglichkeiten und Voraussetzungen, damit ältere Menschen als Freiwillige oder Betreuer ihrer Angehörigen einen gesellschaftlichen Beitrag leisten können, um soziale Isolierung und viele der damit zusammenhängenden Probleme und Risiken zu vermeiden.

  • Unabhängiges Leben. Gesundheitsförderung und präventive Gesundheitsversorgung durch Maßnahmen, die die gesunden Lebensjahre maximieren und Pflegebedürftigkeit vermeiden, sowie altersfreundlichere Gestaltung der Umgebung (öffentliche Gebäude, Infrastruktur, Verkehr, Gebäude), damit ältere Menschen so unabhängig wie möglich bleiben können.

Das Europäische Jahr soll alle Beteiligten und die politischen Entscheidungsträger dazu anregen, sich spezielle Ziele für die Förderung der Aktivität im Alter zu setzen und Maßnahmen zu treffen, um diese zu erreichen. Die Ziele können auf der Website des Europäischen Jahres veröffentlicht werden. Auf nationaler und auf europäischer Ebene sollen PR-Maßnahmen für die breite Öffentlichkeit, interessierte Kreise, Entscheidungsträger und Journalisten organisiert werden.

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