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Nach Finanzkrise: Banken werden immer größer

16.08.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: pressetext.com.

DIW: Basel III kann Entwicklung nicht stoppen.

Die Finanzkrise hat das rasante Wachstum der Großbanken nicht aufhalten können. Das Wachstum wird im Wesentlichen durch Fremdkapital finanziert, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) http://www.diw.de zeigt. Das DIW befürchtet, dass auch die neuen Eigenkapitalvorschriften (Basel III) die Entwicklung hin zu immer höheren Bilanzsummen nicht stoppen kann.

Bilanzwachstum mit Fremdkapital finanziert

Die Vielzahl der gegenseitigen Kredit- und Anleihegeschäfte im Bankensektor macht insbesondere die Insolvenz einer Großbank zum unkalkulierbaren Risiko. Wie die Debatte um die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 gezeigt hat, können systemrelevante Banken im Krisenfall ihre Rettung vom Staat erzwingen. Um dieser Geiselhaft zu entkommen, wollen Aufsicht und Politik das fremdfinanzierte Wachstum der Banken begrenzen.

Das DIW hat daher für Deutschland, Großbritannien und die USA untersucht, ob dies bisher gelungen ist. Das Ergebnis: Die Maßnahmen im Zuge der Finanzkrise haben das fremdkapitalgetriebene Wachstum der Banken nur kurzfristig gebändigt. Inzwischen sind die Banken größer als vor der Krise. Im Wesentlichen ist das exzessive Bilanzwachstum durch Fremdkapital finanziert worden.

Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums http://www.bfz-ev.de , spricht sich grundsätzlich gegen die Verkleinerung von Banken aus. "Die Bankengröße ist natürlich eine Definitionsfrage. Jedenfalls ist es volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, Banken zu verkleinern", so der Fachmann im Gespräch mit pressetext.

Gerke spricht sich für einen Zusammenschluss der Landesbanken in Deutschland aus. "Im Falle einer drohenden Pleite ist es viel besser eine große Landesbank zu retten, als mehrere einzelne." Außerdem ergänzt der Experte: "Auch bei der relativ kleinen IKB Deutsche Industriebank hat man bei der Rettung gemeint, sie sei zu groß, man könne sie daher nicht pleite gehen lassen."

Basel III kann fremdfinanziertes Eigenkapital nicht eindämmen

Laut DIW ist Basel III nicht in der Lage, das fremdfinanzierte Bilanzwachstum einzudämmen. Die Verschärfung der Vorschriften zur Eigenkapitalunterlegung beziehen sich nur auf einen vergleichsweise kleinen Teil der Bilanzsumme, die risikogewichteten Aktiva. Die neu eingeführte Mindest-Leverage Ratio erlaubt weiterhin einen vergleichsweise großen Hebel. Bei vielen Banken liegt die Leverage Ratio heute noch höher. Für diese Banken stellt die Marke von drei Prozent keine Wachstumsbeschränkung dar. "In diesem Bereich wäre eine Änderung durchaus sinnvoll", meint auch Gerke.

Quelle: pressetext.com
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