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Mitarbeiterbindung: Wie geht Wertschätzung?

01.02.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Unternehmerverbandsgruppe e.V..

Wertschätzung ist wichtig – und kann auf verschiedene Arten und Weisen ausgedrückt werden. Der REVIERMANAGER stellt vier Fragen rund ums Thema an Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Interview.

1) Warum ist Wertschätzung für Mitarbeiter heute wichtiger denn je?

Wertschätzung war schon immer wichtig. Allerdings hat sie sich viele Jahre recht eindimensional zumeist über Gehalt und Statussymbole definiert. Darauf liegt heute nicht mehr der Fokus. Die nachfolgenden Generationen – Y, Millenials, Z – haben andere Bedürfnisse. Beispiel Generation Z: Auf Geld und Karriere legen die jungen Menschen weniger Wert, sie möchten sich selbst verwirklichen, Work-Life-Balance ist ihnen sehr wichtig – mit einer klaren Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben. Hinzu kommen Nachhaltigkeit und Vertrauen: Unternehmen, die Umwelt und Klima nicht im Blick haben, haben es zunehmend schwerer bei den BewerberInnen. Und dass sie auch von daheim aus Leistung bringen, ist für die jungen Leute selbstverständlich – das Vertrauen müssen viele Unternehmen noch lernen. Ihr Selbstbewusstsein wird ihnen gerne zum Vorwurf gemacht. Aber mit Blick auf den Fachkräftemangel tut jedes Unternehmen gut daran, diese Bedürfnisse zu verstehen und darauf zu reagieren. Dem Arbeitsmarkt gehen bis 2035 sieben Millionen Menschen verloren, wenn politisch nicht schnell umgesteuert wird. Um Arbeitskräfte zu gewinnen und zu binden, müssen die Unternehmen diese ernst nehmen, sie also wertschätzen.
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2) Wertschätzung in diesem Kontext ist ein weiter Begriff – wie lässt sie sich konkret definieren?

Zum einen geht es darum, die Leistungen der Mitarbeitenden anzuerkennen und das auch zu zeigen. Das reicht aber nicht: Unternehmen und Führungskräfte sollten sich ehrlich für die Kolleginnen und Kollegen als Menschen interessieren, inklusive Persönlichkeit und, zumindest ein Stück weit, Privatleben. Und der Umgang muss stimmen: aufmerksam und freundlich sein, das Positive betonen – das ist die Basis gelungener Wertschätzung.

3) Wie sind erfolgreiche Arbeitgeber in diesem Punkt aufgestellt?

Wertschätzung ist eine Haltung! Sie muss ehrlich gemeint und in der Unternehmenskultur verankert sein. Wer nur so tut als ob, hat schon verloren. Wertschätzung beginnt also ganz oben in der Chefetage. Nur was dort vorgelebt wird, hat auch eine Chance, die Organisation zu durchdringen; beispielsweise der konstruktive Umgang mit Fehlern. Umgekehrt ist richtig gemachte Wertschätzung auch kein Hexenwerk. Oft reichen schon kleine Gesten, beispielsweise den Mitarbeitenden aufmerksam zuhören, sie um Rat fragen, ihnen ganz konkret danken, wenn sie eine Aufgabe gut und kreativ gelöst haben. Oder eröffnen Sie ihnen Möglichkeitsräume, in denen sie sich entfalten können.

4) Fallen Ihnen 5 Möglichkeiten ein, wie sich Wertschätzung für Mitarbeiter jenseits von Gehalt/Lohn ausdrücken lässt?

Das fängt an mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – wir haben hier kürzlich im Lokalen Bündnis für Familie in Duisburg das Feedback von Unternehmen bekommen, dass dieses eigentlich bekannte Thema nichts an Aktualität verloren hat – ganz im Gegenteil! Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, Job und Familie – gerade auch in Ausnahmesituation, Stichwort Pflege – unter einen Hut zu bringen, steigern die Loyalität der Arbeitnehmer nachhaltig. Hinzu kommen natürlich Dinge wie die Anwendung von New Work-Prinzipien, Diversity-Programmen oder faire Leistungsbeurteilungs- und Belohnungssysteme. Ganz wichtig ist beispielsweise auch, wie ein Unternehmen mit Mitarbeitenden umgeht, die das Unternehmen verlassen. Werden diese wie heiße Kartoffeln fallengelassen, sendet das eindeutige Signale in die komplette Belegschaft. Wertschätzung hört niemals auf.

Das Interview erschien im REVIERMANAGEGER Ausgabe 1/2023, den vollständigen Text lesen Sie hier: https://www.regiomanager.de/suedwestfalen/themen/management/wie-geht-wertschaetzung

Bild: George Milton (Pexels, Pexels Lizenz)

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