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Millennials auf dem Sprung: 61 % können sich Jobwechsel vorstellen, jeder Fünfte sucht aktiv

25.05.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Ernst & Young GmbH.

Kurswechsel bei der Karriereplanung: Deutsche Millennials sind auf dem Sprung zu neuen Arbeitgebern – oder können sich vorstellen, ihren aktuellen Job zu verlassen: 61 % der Befragten erklärten, offen für einen neuen Arbeitgeber zu sein. 21 % suchen sogar aktiv nach einer neuen Stelle.

Bei den Frauen sind es 23 %, bei den Männern 19 %. Die „Great Resignation“ – so wird diese Entwicklung im englischsprachigen Raum genannt – scheint nach Deutschland zu schwappen. Droht deutschen Unternehmen eine Kündigungswelle?

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Fakt ist: Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung – und bei der Jobwahl geht es Millennials nicht ums Geld. Zumindest nicht allein. Der wichtigste Faktor ist ein anderer: Das Klima zwischen Kolleginnen und Kollegen ist den 18- bis 40-Jährigen bei einem neuen Job wichtiger als das Gehalt oder die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf.

Die Gründe für den geplanten Jobwechsel: Unzufriedenheit mit dem aktuellen Gehalt (27 %), die Suche nach neuen Herausforderungen (15 %) und der Wunsch sich beruflich weiterzuentwickeln (14 %). Topkriterium bei der Auswahl des neuen Arbeitgebers ist dann aber nicht das Geld – sondern das Arbeitsklima. 58 % halten es für wichtig bis sehr wichtig. Bei den Befragten in Österreich (72 %) und der Schweiz (70 %) ist dieser Faktor sogar noch wichtiger. Beim Gehalt und bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben geben 50 % der Befragten in Deutschland an, dass ihnen dies sehr wichtig oder wichtig sei.

Das zeigt die Studie „Karrierewege Millennials 2022“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Sie wurde zusammen mit „the female factor“, einer Karriereplattform für Frauen, durchgeführt. Für die Studie wurden mehr als 1000 Deutsche im Alter von 18 bis 40 Jahren befragt. Außerdem haben über 1500 Personen in Österreich und der Schweiz an der Befragung teilgenommen.

Motivation durch angenehmes Arbeitsumfeld

Jan-Rainer Hinz, Mitglied der Geschäftsführung, Personalleiter und Arbeitsdirektor von EY in Deutschland: „Angestellte, gerade jüngere Berufstätige, wollen sich heute häufiger ausprobieren. Auf dem Arbeitsmarkt sehen sie aktuell die Chance dazu, da es durch den Fachkräftemangel Vakanzen an qualifizierten Mitarbeitenden gibt. Das gilt für fast alle Branchen. Daher sind Firmen gut beraten, auf die individuelle Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzugehen und Flexibilität bei Entwicklungsmöglichkeiten, dem Arbeitsort und dem Privatleben zu bieten. Und darüber hinaus bedeutet es für die Unternehmen, dass eine positive Atmosphäre und Arbeitskultur immens wichtig sind, um gute Mitarbeiter zu halten – und neue zu gewinnen.“

Vor allem Frauen ist das Arbeitsklima wichtig: 64 % halten es für einen wichtigen bis sehr wichtigen Faktor. Bei den männlichen Millennials in Deutschland sind es 53 %. Hinz: „Hier zeichnet sich ein bemerkenswerter Wandel ab, denn fast die Hälfte (46 %) aller Befragten gab an, dass für die Wahl ihres aktuellen Arbeitgebers noch das Gehalt ausschlaggebend gewesen sei“. Dahinter folgen das Arbeitsklima (34 %) und der Standort des Büros (24 %).

Um beim neuen Arbeitgeber auch motiviert zu bleiben, wünschen sich vor allem Frauen ein angenehmes Arbeitsumfeld: 46 % der weiblichen Befragten gaben an, dass ihnen dies wichtig sei. Bei den Männern waren es dagegen 28 %. Einen neuen Job finden Millennials vor allem über ihr persönliches Netzwerk, dies gaben 20 % der Befragten an. Bei den Frauen ist der Anteil mit 22 % dabei etwas höher als bei den Männern. Hier sind es 19 %.

Geht es um den Karriereplan sind vor allem Männer auf höhere Funktionen aus. 36 % geben an, dies in den kommenden fünf Jahren mit einem Wechsel des Arbeitgebers erreichen zu wollen. Bei den Frauen sind es 20 %. Ist eine neue Stelle gefunden, wünschen sich die Mitarbeitenden vor allem Förderung – und formulieren das auch gegenüber ihrem Arbeitgeber. 64 % der Befragten reden mit ihren Vorgesetzten über ihre Karrierepläne. Bei den Männern sind es 71 %, bei den Frauen dagegen mit 56 % deutlich weniger. Allerdings fühlen sich die weiblichen Befragten besser von ihren Vorgesetzten unterstützt: 28 % der Frauen gaben den Grad der Unterstützung mit „voll und ganz“ an – bei den Männern waren es dagegen 18 %.

Bild: Ivan Samkov (Pexels, Pexels Lizenz)

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