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Micro Influencing – Großes Engagement für kleines Geld?

23.11.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Reiseziele, Pflegeprodukte, Gaming Apps: Influencer*innen empfehlen ihren Fans auf Instagram, TikTok & Co. so ziemlich alles, was sich vermarkten lässt. Doch dafür muss man gar nicht Millionen Follower*innen haben. Sogenanntes Micro Influencing ist oft sogar effektiver.

Unsere Bewunderung für andere Menschen ist schon immer genutzt worden, um uns Produkte zu verkaufen – lang, bevor es das Internet überhaupt gab. Doch heutzutage halten längst nicht mehr nur die George Clooneys dieser Welt Kaffeekapseln in die Kamera.

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60 % der deutschen Unternehmen nutzen Influencing

Influencer*innen sind aus der Werbung nicht mehr wegzudenken. Während Stars wie Kylie Jenner oder Ariana Grande schon mal 300 Millionen Follower*innen auf Instagram haben, sind auch viele deutsche Influencer*innen ganz oben mit dabei und lassen Fans über Posts und Storys an ihrem Leben teilhaben, Authentizität dahingestellt. Vor allem aber vertreiben sie dabei Produkte aus ihren eigenen Firmen oder von Unternehmen, die sie dafür bezahlen. Allein deutsche Unternehmen sind 2021 mit fast 60 % Influencer Marketing dabei.

Kein Wunder: Über die Sozialen Medien sprechen Influencer*innen Konsument*innen zumindest gefühlt ganz direkt an – und stoßen auf ein empfängliches Publikum, das bei ihnen, anders als bei klassischen Meinungsmacher*innen, freiwillig einschaltet und zuhört. Schließlich folgen ihnen vor allem Fans.

Doch Influencing geht auch mit deutlich kleinerer Anzahl Fans – und oft sogar effektiver.

Weniger Follower*innen, mehr Engagement

Micro Influencing nennt man es, wenn die „beeinflussende“ Person von etwa 10.000 bis zu etwa 100.000 Follower*innen hat. Die Vorteile liegen hier auf der Hand: Wer mehr Fans hat, erreicht natürlich auch mehr Menschen. Doch wer mehrere Millionen begeistern will, hat alle Hände voll zu tun, um den Fans trotzdem das Gefühl zu geben, dem Star ganz nah zu sein. Bei „nur“ einigen zehntausend Fans fällt viel von diesem Druck, den in den meisten Fällen natürlich ohnehin ein Social-Media-Team betreut, weg. Follower*innen können viel einfacher mit ihrem Star interagieren. Das Engagement ist entsprechend höher – und damit natürlich auch die Kaufbereitschaft. Eine Umfrage für Statista fand kürzlich heraus, dass fast jeder zweite 16- bis 19-Jährige schon einmal bei einer Kaufentscheidung von einem YouTuber beeinflusst wurde. Bei den 20- bis 30-Jährigen gaben immerhin 30 % an, von Instagram beeinflusst worden zu sein.

Ganz wichtig sind beim Micro Influencing auch das Thema, der Lifestyle, die Leidenschaft, mit der überhaupt „influenced“ wird. Mikro-Influencer*innen erreichen mit ihrem Content sehr spezifische Gruppen, etwa Backpacker*innen, aufstrebende Künstler*innen, DIY-Fans oder Liebhaber*innen von Vintage-Mode. Sie schätzen vor allem die Expertise der Person, der sie folgen, und die wahrgenommene Authentizität, die mit weniger Follower*innen und viel Engagement einhergeht. 39 % der von Statista Befragten bestätigten: Aufrichtige Produktkenntnisse statt In-die-Kamera-halten und Authentizität sind für sie Voraussetzung für Verbundenheit und Vertrauen, was letztlich ihre Kaufentscheidung beeinflusst.

Micro oder Macro – was lohnt sich eher?

Gepaart mit der häufigeren, persönlicheren Interaktion bedeutet das für die Marketing-Abteilungen dieser Welt ganz konkret: Micro Influencing lohnt in vielen Fällen genauso oder, je nach Thema, sogar mehr als Macro Influencing. Es ist deutlich günstiger, auch die Auswahl ist breiter, sodass Unternehmen eher jemanden finden, der gut zu ihrem Produkt passt.

Wir kaufen Produkte eben nicht nur, weil wir den, der sie uns vorstellt, bewundern – sondern weil wir dieser Person vertrauen. Macro Influencing, wenn auch letztlich nur eine weitere Werbestrategie, setzt genau dort an.

Bild: Liza Summer (Pexels, Pexels Lizenz)

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