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Mental-Health-Kurse: Erste Hilfe für die Psyche

15.05.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Apotheken Umschau.

Es gibt Erste-Hilfe-Kurse bei körperlichen Notfällen. Für die Führerscheinprüfung sind sie sogar verpflichtend. Aber was ist das Gegenstück zur stabilen Seitenlage bei psychischen Problemen?

"MHFA" steht für "Mental Health First Aid" – also Erste Hilfe für die seelische Gesundheit. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" informiert in der aktuellen Ausgabe über die Erste-Hilfe-Kurse für die Psyche.

MHFA-Kurse werden deutschlandweit angeboten

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Anspruch, Nachweispflichten, Höhe, Bezugsdauer, Verweigerung

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Prof. Dr. Michael Deuschle hat das Programm in Deutschland eingeführt. Die Vision des Leitenden Oberarztes an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim: dass auch in Deutschland jeder Mensch einen solchen Kurs besucht und dass Erste Hilfe bei psychischen Problemen genauso selbstverständlich wird wie bei körperlichen. Das macht Sinn, denn oft verstreicht viel Zeit zwischen dem ersten Auftreten psychischer Symptome und einer Hilfestellung. Das erhöht das Leid der Betroffenen und verzögert die Genesung.

Deutschlandweit werden MHFA-Kurse wahlweise in Präsenz oder online angeboten. Ein Kurs dauert zwölf Stunden und ist unterschiedlich gestückelt. Die Kursleiterinnen und -leiter sind Psychologinnen, psychologische Psychotherapeuten, Psychiaterinnen sowie Sozialarbeiter mit Erfahrungen im Bereich Psychiatrie. Im Durchschnitt kostet ein Kurs 220 Euro, dafür bekommen Teilnehmende hilfreiches Material an die Hand, ein etwa 260 Seiten starkes Handbuch mit wichtigen Informationen zu den einzelnen psychischen Störungen, zu Ansprechpartnern und Hilfsangeboten sowie Handlungsempfehlungen zur Unterstützung Betroffener.

Sensibilisieren für psychische Probleme

Prinzipiell richtet sich der Kurs an Laien. Entsprechend ist keinerlei Vorwissen nötig. Allerdings ist es wichtig, selbst psychisch stabil zu sein. Denn der MHFA-Kurs ist kein Selbsthilfekurs und auf keinen Fall eine therapeutische Ausbildung. "Es geht darum, Menschen bei psychischen Problemen und Auffälligkeiten eine erste Stütze zu sein und notfalls weiter an Profis zu vermitteln", so Deuschle in der "Apotheken Umschau". Wer selbst mitten in der Krise mit einem psychisch kranken Angehörigen steckt, sollte sich besser individuelle Hilfe holen. Das kann der Kurs nicht leisten.

Die Kurse sensibilisieren die Teilnehmenden für Anzeichen psychischer Gesundheitsprobleme in ihrem Umfeld. Man lernt, eine betroffene Person darauf anzusprechen – und mit ihr einen Plan zu machen, wie es weitergeht. Vor allem das Ansprechen sei für viele eine Hürde, so Deuschle: "Wir haben oft die Erfahrung gemacht, dass Angehörige aus Scham und Unsicherheit ein Problem nicht ansprechen." Teil des Kurses ist auch, diese Scheu abzubauen. Mittlerweile gibt es laut Professor Deuschle 29.000 MHFA-Ersthelferinnen und -Ersthelfer.

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